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MC: KaputKrauts – Greatest Splits

Da isser also: der nächste KaputKrauts – Release. Damit wir sie auch wirklich nicht vergessen!
Was soll ich zu bereits mehreren besprochenen Releases noch hinzufügen. Eine absolut innovative und kreative Punkband, die Deutschpunk gemacht hat, den man einfach nur lieben kann. Intelligent (ja, darf Punkrock heute sein), zynisch, verdammt gut gespielt und aufgenommen.
Hier handelt es sich um die Zusammenstellung der Split LP mit den auch ziemlich famosen NeinNeinNein, und den weiteren Splits mit Waving the Guns, Mad Minority und Das Flug.

Gibt`s die noch?
Das Tape kommt bei Black Cat Tapes und ist, ein weiteres Mal, superklasse aufgemacht, hat ein tolles Artwork von chukky fuck bekommen. In Coop mit Twisted Chords.

Lieblingsalbum:

Zieht euch das rein!

Bestellung per mail oder mailorder

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MC: Odio Social – holy wars

Von Odio Social habe ich hier das Tape “holy wars” liegen. Es handelt sich um einen Reissue, da dieser Release mal als “unholy wars” als Coop-CD bei 10 (!!) Labels erschienen ist.
Black Cat Tapes hat dieses Tape allerdings allein rausgebracht. Yeah. Mit einem superklasse Artwork von Chukky Fuck, die schon einiges für das Label gemacht hat und die durch ihre Art zu zeichnen wirklich auffällt.

Odio Social spielen, ich kannte die Band vorher noch nicht, schnellen Hardcorepunk mit einer trashigen Kante. Texte/Gesang auf Portugiesiesch.
Die Band aus Sao Paulo kloppt mir hier 23 Tracks um die Ohren, von denen ich eigentlich nur verstehe, dass das Trio ziemlich angepisst ist, über die Zustände, in den sie leben. Es handelt sich hierbei um ein neues Album der Band, ist bereits in 2021 erschienen, das Tape letztes Jahr.
Die Band gibt es bereits seit Anfang der 2000er und ich würde wahnsinnig gerne mehr über die Inhalte texten, doch nach einer kleinen Recherche finde ich nur die ganzen deutschen Mailorder und Reviews, die das abgeschrieben haben, was sie an Infos bekamen….
Also: geiles Gekloppe, tight eingespielter Punkrock mit ordentlich Wut. Tape gibts in einer 100er Auflage. Direkt bei Black Cat Tapes oder auch Black Mosquito, Riot Bike….

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MC: Zirkus Zirkus – erlebnis

Mit dem vielversprechenden Bandnamen Zirkus Zirkus knallt ein “Clown” hart in meinen Kasi. Mit dem Song geht das nämlich hier los. Hardcorepunk mit deutschen Texten.

heute, heute geht ihr alle drauf

Der Titel des Gesamtwerks lautet “Erlebnis”, denn es handelt sich um zwei Releases auf einem Tape. Als erstes kommt “all you can eat” von 2019 und danach “beglückt, entzückt, entrückt, verrückt” von 2021.
Ich geh dann kurz mal auf Anfang. Von vorne:
etwas düsterer, nach vorne gespielter Midtempo-Punkrock mit gepressten Vocals. Finde das insgesamt sehr gut eingespielt und aufgenommen. Bei Bandcamp steht “Aufgenommen im Proberaum mit so´nem kleinen Aufnahmedings”. Ja, so geht das heute!
Erinnert mich an Es war Mord, die ich neulich hier auf dem Plattenteller hatte mit ihrer neuen 7inch. Manchmal auch ein bisschen Blumen am Arsch der Hölle; aber vielleicht will ich das auch hineinhören….
Zirkus Zirkus haben klare Ansagen in ihrern Texten wie in “Erlebnis”

erlebnis für den harten mann,
ferrari oder bagger fahren.
eventvergnügen für die frau
wellnesskochkurs in braunau.

oder in “Scheiß am Stiel”

Der Mob tankt Wahn und Paranoia
Im Jammertal staut sich der Hass
Durchgeknallte ran ans Steuer
Rückwärtsgang und dann gib Gas

Alle Titel sind ausnehmend gut “Wellness in der Diktatur” “Worstcase Walter”.
Die Unterschiede in den beiden Releases würde ich sagen: erst mehr Deutschpunk, dann mehr Hardcorepunk. Beim zweiten Release “beglückt, …” legen sie noch eine Schippe Wut obendrauf. Das alles ist etwas drückender und düsterer, platziert in den Lyrics allerdings auch an den richtigen Stellen ab und an eine Portion Zynismus.
Die Gitarre macht nicht viele Schnörkel und schafft es doch, gute Riffs zu platzieren, die im Ohr hängen bleiben.
Recorded von chaosaudio. Artwörk von Holg. Überhaupt haben sie hübsch hässliche, respektive auch nicht ganz ironiefreie Cover zu bieten! Erschienen auf Kassette bei Black Cat Tapes.
Im Pappschuber mit einem Lyricsheet.

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MC: outdate – demo

Outdate haben eine Demo auf MC rausgebracht. Die Band kommt aus Dresden und hier gibts “give everything” auf die Ohren. Erschienen bei Black Cat Tapes.
Das Wort Outdate gibt es so om Englischen gar nicht. Denn ich dachte zuerst natürlich an “outdated” = veraltet. Was die Band aber sicherlich nicht meint. Vielleicht sowas wie “Ablaufdatum”?
Das Cover das s/w und blutrot, alte Hände, Titel “give everything”, schönes Pappfoldercover mit Texten drin. Sehr schönes Artwork!

Zur Musik kann ich sagen, dass es nicht mehr so oft vorkommt, das Bands reinflattern, die Englisch singen, bzw. nur Englisch.
“done with you” ist gleich ne klare Ansage gegen Bullen. Outdate schaffen es einen musikalischen Spagat zu machen. Die Gitarre eher Garagig, die Drums aber Pogopunk und der Sänger könnte auch prima in eine NYHC-Band singen!
Mit “hear our calls” folgt an Startpostition zwei ein Wunsch nach einer Faust im Gesicht eines Faschos.
Stimmung also ziemlich pissed und ich wünsche mir, dass die Band ordentlich Demos mit Faschos aufmischt, wenn denn Musik ein spürbarer Schlag ins Gesicht eines Idioten sein könnte; hach, das wäre was!
Der Vierer aus Dresden Outdate liefern eine prima Motivationshilfe für dergleichen.
Hört mal rein, super gemischt, toll gespielt.
Zu haben per Bandcamp oder bei Black Cat Tapes.

Einen Erstling wird es wohl im Frühjahr (das ist gar nicht mehr lang) geben bei Riot Bike Records. Ein erstes Video / erster Song vom Album ist allerdings etwas mehr in Richtung Oi-Punk, oder was würdet ihr sagen?

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review: KaputKrauts – quo vadis, arschloch? & strasse kreuzung hochhaus antenne

Ich könnte schwören, ich habe eines meiner ersten Reviews, damals war der Blog der Postille noch bei Blogsport, über die “Strasse, Kreuzung, Hochhaus, Antenne” der KaputKrauts geschrieben. Doch mein Hirn scheint sich zu täuschen. Ich finde es nicht. Nirgendwo, nicht auf der Festplatte, einfach weg!
Wie kann etwas im Internet verschwinden? Verschwörungstheorien besagen, dass alle gespeichert wird.
Kurze Einleitung, denn im Grunde gibt es schon eine Menge zu erzählen zu diesen famosen Platten!

Angefangen hat die Band mit der Split LP “Bombing your Kleinstadt” und, gefühlt, damals mit Nein Nein Nein Massstäbe in Sachen intelligenten und eigenständigem Punk gesetzt. Massstäbe, die ich bis heute noch bei keiner Band wirklich wiederentdeckt habe.
Dazu kam, dass sich die KaputKrauts permanent auf Achse befunden haben und man sie wohl jedes Jahr ein bis zwei Mal in seiner Nähe live erleben konnte.
Es kam der erste Longplayer “quo vadis, arschloch?”, der 2008 bei TwistedChords erschien. Ich bin damals noch nicht so sehr auf die Band eingesteigen, mir war das zu ernst gemeint. Ich hatte die feine Ironie zwischen den Zeilen noch nicht erkannt.

„making punk a threat again!“
tausend mal gehört, tausend mal ist nichts passiert
daily terror – coverbands
tausend mal gehoert, und niemals interessiert

ein haufen kotze in den nacken der gesellschaft
oder zumindest vor den aldi oder so
ein haeufchen elend vor dem bahnhof deiner kleinstadt
eine in selbstmitleid ertraenkte rebellion
(aus “gemütlichkeitspunk not dead”)

Sehr sehr viele Konzerte später, ich erinnere mich daran, das die Band sich auch aufteile auf diverse Städte und proben mehr oder weniger vor gemeinsamen Konzerten stattfand? Erschien 2012 dann der zweite, und momentan letzte Longplayer, mit dem seltsamen Titel “Strasse Kreuzung Hochhaus Antenne”. Im Zusammenhang mit dem Cover macht das irgendwie Sinn, der Gesamtzusammenhang fehlt mir heute noch.
Jedenfalls: es gefielen mir durchweg alle Songs, die immer tiefgründig, zweideutig eindeutig ins Gesicht.
“erlebniskosmetik” “im netz und doppeltem boden” “das mag alles stimmen, ich glaube es nicht”
Musikalisch ein Freude. Spielerlebnis, eine Melodie nach der anderern wird zersetzt und geradezu verbrannt, Idee werden nicht geklaut, sie werden am Fliessband gezündet und zur Explosion gebracht. Und Pascow haben doch sicher hier ein paar ihrer Gitarrenmelodien gezockt, oder?
Quasi der Ideereichtum von Japanische Kampfhörspiele nur ohne Grindcoregeballer.

Weitermachen!
Kaufen des Tapes hier:
Coop von Black Cat Tapes und Twisted Chords.
Pappschuber. A4 Faltblatt mit dem Covermotiv, DL-Code.

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review: BLACK SQUARE – potatoes gonna potate MC

Was bringt diese Zeit? Das haben sich Fini und Bonny von BLACK SQUARE wohl auch gedacht und im Frühjahr ein Zwei-Personen-Stück geplant, geschrieben, aufgenommen, auf Tape gebannt und in die Welt hinausgeschrien. Das ist maximaler Output in kürzester Zeit.
Fini ist noch neu im Gesangsmetier, Bonny spielt Gitarre bei den Deislers. Er hat sich ein wenig mit Homerecording beschäftigt, um Fini die Möglichkeit zu bieten, ihrer Wut einen Kanal zu geben. Und es brachen wohl Dämme.
Woher ich das alles weiß? Nun, das Tape ist schon ein paar Monate raus und die Themen die Fini anspricht sind aktuell und bleiben es auch. Obendrauf kommt noch eine wichtige und richtige Diskussion über Mackertum in der Punkszene. Ihr könnt sehr viel nachlesen, denn die Aussage in einem Bericht im OX-Fanzine “Fini sei die Freundin von…” hat den Ausschlag gegeben, das Thema mal ganz präsent vor Augen zu führen.

Hier ihre Reaktion bei der TAZ
Einem Interview zum Thema und zu Sexismus in der Punkszene beim Vinyl-Keks.
Es gibt auf ihrer FB-Seite noch einiges mehr zu lesen.
Und ganz aktuell und “brandheiß” sozusagen ein Interview mit Lizal von Die Dorks, Fini und Diana Ringelsiep beim BR.

Klar wird schnell, dass alle Texte radikal Links sind. An dieser Stelle finde ich es richtig gut, dass ich mir etwas Zeit gelassen habe, den Review zu machen, denn hier geht eben mal nicht um die Musik allein. Hier geht es um das Thematisieren von Dingen, die uns auch in unserer gewählten Bubble über den Weg laufen. Und immer und immer wieder gucken wir nicht richtig hin. Wahrnehmen geht dann vielleicht, wie hier bei diesem Release, mit dem melodischen Holzhammer, den Fini und Bonny als Black Square ausgepackt haben. Gegen Rassismus, gegen die moderne Sklaverei: „Jeder Aufruhr ist immer nützlich, so erfolglos er auch sein mag.“

Klar kann ich auch noch was zur Musik sagen: hoch melodischer HC-Punk, schnell, ungestühm und wütend. Aber eben das steht wohl auch bewusst nicht im Vordergrund. Es kann aber ein Grund sein, sich das mal anzuhören und zu unterstützen!
Neueste Aktion kommt: Stoffbeutel für SeaWatch. Haltet die Augen offen.

Noch ein schnelles Wort zum Cover: ich habe tatsächlich einige Male drauf gucken müssen, um zu verstehen, was mir die dunkle, durchgestrichene Pommes sagen soll. Es ist soooo wichtig an unserer Wahrnehmung zu arbeiten!
Tape erschienen bei den Labels Black Cat Tapes, Colossus Tapes und Tanz auf Ruinen