fotozine: gigposters and record covers ruined my life (entes anomicos)

Von Ricardo Barandiaran, unter dem Künstlernamen galletagrafico bei Insta zu finden.
Hier hat sich Entes Anomicos Publishing den nächsten Künstler aus Lima vorgenommen um uns seine Artwork in einem 16-seitigem Fotozine zu präsentieren.
Carlos sucht da mit ruhiger Hand ein paar exemplarische Werke aus und macht ein Layout dazu.
Einen linktree hat er auch unter dem Namen Congrains.

Was gibt es zu sagen zu dem Artwork, dass er macht?
Carlos hat Plakat-Arbeiten ausgesucht, Punk, Hardcore, Stoner, Drone, eher alles etwas „tödlicher“ im Look. Entdeckt habe ich da auch, dass Ricardo schon auch Artwork für die Las Ratapunks (hier gehts zum Review) gemacht hat. Sonst kenne ich die meisten Bands (noch) nicht. Einen fröhlichen Eindruck machen seine Arbeiten also nicht, siond aber sehr sauber gearbeitet und immer sehr farbig, froh geradezu.
Eine Rock’n’Roll-Impro-Band verirrt sich unter die Artworks, insgesamt schön aufgemacht, mit Jahresangabe zum Erscheinen.
Zu haben ist das wohl am besten über Facebook – Link oben!

fanzine: zucchini days #2

Hach, was hab ich mir letztes Mal Zeitgelassen mit dem Review. Die Lektüre ist tatsächlich (leider) ziemlich schnell getan.
Denn das Heft ist einfach gut lesbar. Zucchini Days #2 – und es freut mich wirklich, dass es eine zweite Ausgabe gibt!
Klar sind mir Bands wie Spit Acid (nein, es sind nicht die, die früher bei allen Crusties auf der Jacke patchten), eine Hardcorepunkband aus Osnabrück, die seit 2019 unterwegs ist. Im Interview geht es um den Entstehungsprozess und die einhergehenden Schwierigkeiten des Aufnahmeprozesses in den letzten beiden Jahren. In der Band spielen drei Frauen und ein Mann. Hier bekommt das Thema „Kategorisierung“ eine ganz klare Watsche.
Tape ist leider „sold out“ aber hier könnt ihr reinhören.
Die mir bisher auch unbekannten CxTxD (Consumed to Death) sind ein Zwei-Mann-Inferno, die Improvisationsnoisecore machen. Ihre Liste an Split-Aufnahmen mit viieeelen Bands ist recht beeindruckend, seit 2015 ist da einiges zusammengekommen. Im Interview gehts ums Musizieren, Aufnahmemedien und eben Split-Releases. Und Bersenbrück. Dieser kleine Ort ist ja ein großes Thema für die Macherin Esther (she/her).
Hier ein spontan herausgepickter Noiser:

Ein lockeres Gespräch mit E-Aldi, dem Gott des Elektropunk (hat noch jemand sein „Koffertape“- er hat keins mehr und ich mag eins haben!) lest einfach selbst und geniesst den Ernst zwischen seinen Albernheiten!

Dazu kommen eine Aufforderung zum Kampf „Hühner aller Länder, vereinigt euch“, Auflockerungen durch die Frage „welches ist das langweiligste Gemüse“ und „wie krass ist eigentlcih ein Kraken“?
und einiges mehr.
Für die ruhigeren Tage zwischen Weihnachten und nächstem Weihnachten!

MC: korrosion – naked in the playground

Boah ey, da sind aber n paar Leute in Spiellaune!
Da die Band Korrosion sowas von klar und deutlich die Weihnachtszeit mit einbindet, in ihre geradezu atemlos schnellen und kurz gespielten Songs, kommt ein „fast & furious“ Review am heiligen Abend, noch bevor das Kindchen vom Himmel hinab ins Wiegelein gelegt wird. Zumindest im ersten und letzten Song.
Kürzester Song „skacops“ unter 15 Sekunden. Hell Yeah.
Also: Korrosion haben mich auf ihrem Split-Tape / LP mit Scheisse schon überzeugt. Irgendwie habe ich die Band nicht ganz so schnell in Erinnerung und mit längeren Songs. Egal.
Hier wirken sie, wenn sie Deutsch singen wie Helmut Cool in doppelt so schnell. Der Bandname täuscht beim durchhören dieses Kleinods zu Weihnachten. Hier korrodiert nix. Das ist alles ziemlich spielfreudig ins Aufnahmegerät gekloppt. 15 abwechslungsreiche Songs. Sprachsamples aus Filmen oder selbst gemacht.
Sound ist ganz klar Melodiccore der Californischen Seite; dazu ein ganzer Schwung Humor.

„Svenni I + auch II“ erklären den Umgang mit Corona bei der Arbeit. In „Gewaltesel“ wird der Protagonist besoffen von seinem Drahtesel zusammengeschlagen. Danach wird er zerstört, der Drahtesel, in „Racheesel“. Es ist wohl die musikalische Verarbeitung des Fahrradunfalls auf dem Cover.
Ich wünsche euch schöne Weihnachten und viel Spaß beim anhören. Much Fun!
Dreht das schön laut auf!
Erschienen via Abfallproduktionen.

LP: Chronik – Chronik

12 Songs, drei bespielte Seiten einer Doppel LP. Das Projekt heißt Chronik. bestehend aus Herrn N. aus MG, plus e dem Gitarristen Hals Maul von EA80 (und div. anderen Bands), plus Herrn Pech von Klotzs – und einer weiteren, mir nicht bekannten Person; die ich auch nicht weiter identifizieren konnte; was auch nicht gewünscht ist.
Denn auf dieser Platte kann man, außer der Musik, recht wenig identifizieren.
Sie suchen sich hinter Künstlernamen zu verstecken, doch ich bin in Teilen informiert, wie ihr merkt.
Worüber ich nicht informiert bin ist, über was genau eigentlich Herr N. da in seinen Texten singt. Denn manche Dinge sind gut verständlich, andere etwas weniger. Jedenfalls am kann ich sagen, dass es sich um ein Projekt handelt – Chronik – welches in einer Mini-Auflage über das MajorLabel erschienen ist.

Ich nehm jetzt mal exemplarisch, da die Platte recht lang ist, respektive deren Spielzeit, das Stück „Avatar Iso Superstar“
Einleitend gibt es zwar einen 35-Sekünder „Auftakt“ als Opener, doch die weiteren Lieder pendeln sich eher Richtung 5 Minuten, oder darüber, ein.  „Natchtträumer“ bspw hat 8 1/2 Minuten.
Als Musikrichtungen würde ich jetzt mal gerne Düsterpunk bemühen, wobei Punk eigentlich zu viel gesagt ist. Eher Post-Wave. Wobei Wave auch zuviel gesagt ist. Was ist es dann? Was ist es dann? fragt man dann. Joah. Sowas dazwischen. Künstlerische Freiheit, die reichlich Platz sucht zwischen Zeilen; zuweilen.
Zurück also zu dem genannten Song „Avatar Iso Superstar“ um mal zu beschreiben, was da musikalisch passiert. Dazu ist ja so ein Review da. Ich könnte ja auch einfach n Video posten….

Ein Beat unterlegt jeden Song. Die Gitarre spielt mal rhytmisiert, mal auch etwas offenere Akkorde plus eine elegische Melodie im Rahmen von ähnlichen düsteren Gesellen die zumeist aus Mönchengladbach kommen, denn Mönchengladbach scheint eine gewisse Schwere und Tiefe zu haben. Eventuell auch ein Loch, nein, ein Gysir, schwarz, man stürzt bunt hinein und kommt schwarz wieder herausgeschossen.
Zeitlich und emotional scheint man immer wieder hineinzufallen. Dadurch eine recht niedergründge Stimmung erzeugt wird. Der Gesang erinnert mich etwas… aber ich stehe vor einem Rätsel, denn es will mir nicht einfallen. Doch: er ist gut. Passend, tragend, ziehend.
Eine chorale Mischung aus rhythmisierten und Gitarren, die auf eine  elegische Melodie treffen, nicht prallen, etwas Keyboard. Glücklicherweise schwelgt dieses nicht sondern ergänzt den Rhythmus. Poetischer, lyrischer Sprechgesang in erwähnter tiefer Tonalität,  bietet viel Interpretationsspielraum.
An dieser Stelle nochmal das Beispiel mit dem Titel „Avatar Iso Superstar“, der eigentlich auch rhythmisiert ist und sehr stilistisch, was aber im Song überhaupt nicht stattfindet.

Ich kann tatsächlich jetzt nicht umherspringen und jubeln, wie sehr mich das mitreißt, bei uns im Süden sind die Löcher eher grau, in die wir fallen, wenn wir taumeln. Ein paar Kleinode finde ich doch.
Alle Freunde dieser Musik können da getrost zugreifen. Schon sehr speziell, mitnichten fantasielos. Die Ideen, wie der ganze Sound und die Herangehensweise gelassen und reduziert!
Viel Spaß mit Chronik
Erschienen bei Bellerpark Records, dem Label für Unlabelbares. Und eben Majorlabel.

MC: lügen – III

Ich bin traurig; nimm die besten Momente von Oma Hans, von Oiro, dann gibst du einen ordentlichen Schuss minimalistischen NDW-Punk dazu. Garnierst da musikalische Mahl mit cleveren Texten als Topping. Mit so viel Inhalt versehen, dass man einen Moment braucht, um da richtig reinkriechen zu können. 
Das ist insgesamt keine schwere Kost, eher manchmal etwas sperrig, was Lügen da so machen; vielmehr: machten.
Denn die Band hat sich mit diesem Release aufgelöst.
Einige haben schon ihre kleinen Reviews, ihre Texte des Bedauerns zu dem Verschwinden von Lügen zum Ausdruck gebracht, ich frage hier nach dem Warum!
Ich weiß, Warum-Fragen zu stellen ist nicht schlau, man bekommt meist keine zufriedenstellende Antwort.

Lügen fragen nicht warum. Sie stellen fest. Respektive Sabrina, die Sängerin und Texterin, macht das sehr deutlich mit ihren Texten. Gegen die Menschen, die meinen, der Staat zu sein und dies durchdrücken wollen. Die Trauer um Menschen, die zu früh aus dem Leben scheiden.
Für mich der, wie soll ich das sagen, berührendste Text, der mir selbst am meisten gibt, weil man als Mann noch so sehr versuchen kann im Familienkonstrukt mit Partnerin und Kindern der Partnerin viele Freiheiten zu lassen, man scheitert oft genug selbst daran. In „selbstunterschätzungssyndrom“ beschreibt Sabrina jene Frauen, die diesen familiären Weg nicht genommen haben, und für diesen auch schlicht und ergreifend auch gar nicht kämpfen wollen oder müssen.
Sie wollen so sein dürfen, wie sie sind und dabei selbst auf keinen Fall unterschätzen müssen.
10 Songs voller Botschaften, dahinter kleine Geschichten.
Drittes Album, eine 7inch, von 2016 – 2022.
Lügen – III

Es ist nicht alles Freude. Das muss es auch nicht sein. Kritik ist keine Freude. Deswegen können manche Aussagen ganz schön nach unten ziehen. Man darf sich aber nicht nach unten ziehen lassen; so sehe ich das zumindest.
Und stehe sozusagen staunend vor den klaren, wenig freudigen, wenngleich treffenden, Aussagen von Sabrina.

deutschland, wenn ich durch deine straßen geh
bin ich mir sicher, dass nichts hier sicher ist
außer dass tot
ein lebensstil sein kann
(outro)

Dieser Song „outro“ befindet sich in der Mitte, sehr weise an Position fünf gesteckt.
Zum Abschluss, ich ende mit einem Track der 7inch, die ich hier mal reviewed habe, mit dem Video zu „Pauls Penis“ entdeckt. Ein Song, der mit dem Alt-68er-Patrichariatsmissverständnis aufräumt, „freie Liebe“ ist nämlich eine Einbahnstrasse.

Lügen verabschieden sich mit den Worten „Bullerbü is immer noch abgebrannt und nichts muss bleiben wie es ist.“
Zu haben ist das Tape bei Bakraufarfita oder auch Raccoone Records.

LP: pinoreks – IV (behind and beyond)

Pinoreks haben seit Kurzem ihr neues Album raus. Ja, richtig gelesen, neues Album. Ihr kennt Pinoreks nicht? Die Band sagt „es klingt, wie es klingt“. Kommen aus Potsdam und machen sich auch gern rar. Sie mögen ihre kleine Nische direkt an der Basis der Musikliebhaberei.

Pinoreks machen einen straighten New-Wave-Sound. Ganz abgeklärt. Eine tiefe Stimme peitscht die Hoffnungslosigkeit der Generation über die wunderbar schnörkellos spielende Band.
Nach sehr langer Zeit, es sind sieben Jahre geworden, ihr vierte Platte raus; sie heißt schlicht „. . . .“ oder auch „behind and beyond“.
Die Platte ist in ein braunes Cover mit schwarzem Aufdruck gepackt, ein Einleger mit den Lyrics liegt bei und die Musik ist so unaufgeregt, wie das ganze Äußere. Nun, was haut einen denn dann vom Hocker?
Melodischer New-Wave-Post-Punk. Sehr straight und nicht ganz so frickelig wie Interpol. Hat seine düsteren Parts und geht in den Refrains, was sehr schön ist! Sie haben ein gutes Tempo, man kann Zappeln und Träumen gleichzeitig. Der Sänger wechselt auch mal in der Tonart und überrascht mit einer komplett anderen Art. Klar, man könnte vermuten, es singt ein anderer, es finden sich nur überhaupt keine Informationen auf und in der Platte wieder.
Vor ein paar Jahren klang das noch ein bisschen rougher.

Gemischt und aufgenommen 2015 (!!!) haben die sich vertippt? Sie arbeiten scheinbar im Zeitlupentempo.
Wie auch immer. Es dauert wohl, bis der Sound sich so furztrocken gelegt hat, wie er auf Platte klingt. Leider kein DL-Code dabei.
Die geilsten Momente, wie ich finde, haben Pinoreks, wenn sie etwas düsterer und dunkler fallen. Anspieltipps sind „blind“ und „hourglass“.
Joy Division winken!

Bei Bandcamp gibt es alte Sachen, ganz alte, Sachen. Immer noch hörber, zwinker, aber auch aktuell die drei Songs als Appetizer.

fanzine: mind the gap # 23 & 24

Mehr oder weniger zufällig entdecke ich !ah ja, da gibt es doch noch das“ Mind The Gap aus Hamburg. Habe ich schon eine Weile nicht gelesen und mir dann als Doppel-Ausgabe bestellt.
Die Nummer 23 (von ?) und die 24 von diesem Jahr. Und als ich dann mit der 23 anfange und das Interview mit Alfred Hilsberg von ZickZack Records lese besticht mich ein unbestimmtes Gefühl: habe ich das schon gelesen? Habe ich das Heft schon? Dann noch über das Buch „Hamburg Calling“ – welches ich hier auch reviewed habe.
Hüstel, lach, keine Ahnung.
Gute Ausgabe. Sie stellen das Label Sterbt Alle Records vor, welches ihren Namen bei Hammerhead geliehen haben; ganz offiziel natürlich, wg Copyright und so.
Das Mind The Gap ist ja ein Fanzine, welches sehr stark in der Punkszene in Hamburg verwurzelt ist und auch immer wieder über Slime berichtet. In dieser Ausgabe darf Dirk „Dicken“ erzählen, was zu seinem Ausstieg bei Slime geführt hat. Ein Bericht über …but alive mündet dann in Ausgabe 24 in ein sehr ausführlich beantwortetes Interview von Markus Wiebusch. Mir war die Band zu der Zeit ziemlich egal. Noch egaler sind mir heute Kettcar; wollte ich mal an dieser Stelle ganz unreflektiert loswerden. Nichtsdestotrotz ein beachtenswerter musikalischer Output!
Interviews mit Menschen, die noch älter sind als ich. Der Witz mit dem „was ist Punk und was ist kein Punk“ – lasst das doch mal, bitte. Vor allem in Hamburg ist richtig was los. Und das geile ist doch, dass es denn Scheiß immer noch gibt und sich immer noch Leute finden, die das leben, dieses Punk.-Ding, was auch immer.
Wie soll ein Punk, der Slime, Razors oder Östro 430 abfeiert was von den Anger Boys verstehen oder Anna Absolut?
Ich stelle fest: insgesamt schon ein lesenswertes Heft, gut aufgemacht, gute Bilder, es ist alles drin, was drin sein muss, darf, soll: Interviews, Reviews, Berichte.
A4 finde ich halt Magazin-Größe, kein Fanzine, mal sehen, ob mich die #25 wieder an eine Ausgabe davor erinnert, da sollte mal etwas Leben in die Bude!
Bin gespannt auf die Jubiläumsausgabe!
Mind The Gap gibt es auch bei Instagram!

MC: klaus kinks – Klaus K!nks

Klaus K!nks Demo habe ich hier zugeschickt bekommen – vor Monaten. Ich bitte vielmals um Verzeihung für einen maximalen Delay; kann aber sagen, dass es 1:1 steht, da die Band sich mit zwei Songs auf dem akutellen ProvinzPostillen-Tape präsentieren kann! Und den zu produzieren ging absolut vor.
Denn Klaus K!inks ist einfach gut!
Monatelang habe ich das Tape in der Hand, höre, schiebe es von links nach rechts und in dem Moment, in dem ich den Review schreiben will: ist es fort. Petrosilius Zwackelmann schnackelte mit den Fingern und machte daraus eine Erinnerung. Grmpfl. Ich hab das Foto also aus dem Review des Vinyl-Keks gerettet; zwinker.
Der Vierer um Frontfrau in Natalie Kink, alle kommen aus Ludwigsburg in der Nähe von Stuttgart, macht (sag ich jetzt mal frech) parodistischen Punk. Parodistisch, weil ich die Stimme von Natalie als befreiend ironisch empfinde. Eine ganz ehrliche Weise den Gesang vorzutragen, und nicht so drauf auf Thema; falls ihr versteht, was ich meine! Eine krass irre Mischung aus Horrorpunk, Debbie Harry, Kopfstimmen-Background, Klaus Kinks experimentiert ordentlich mich Stilmitteln. 
Ebenso mit musikalischen Stilen. Die Band selbst schreibt „stuck in the 90s“ aber ich höre da auch, vielleicht ob der selbstproduzierten Aufnahme, jede Menge roughe 80er. Der Bass dengelt mega, die Gitarre brazzt drüber. „blue light riot“ ist da ein absoluter MitsingHit!
Fest steht, es ist Punk. Aber auch ein Schlag Oi, stimmlich ab und zu etwas düsterer, aus dem New Wave entnommen.
Ihr Logo/Artwork ist das Enfant Terrible des Deutschen Schauspiels, wenn sie da musikalisch hin wollen fehlt momentan ganz klar noch die Publikumsbeschimpfung, aber vielleicht erlebe ich sie ja mal auf einem Konzert!

Hier ein Track, der nicht auf der Compilation ist:
erschienen bei Running Out Of Tape Records– hier gibt es auch super Shirts käuflich zu erwerben!

MC: groupo pisse – los alemanes no pueden bailar

Deutsche können nicht Tanzen.
Deswegen Songs von Pisse mit spanischem Flair, für den Urlaub unter der Sonne des Südens. Man legt das Tape abends schön in den Kassettenrekorder, lässt sich sofort ganz kribbelig auf die Tanzfläche bitten und hat wunderschöne Minuten bspw zu einem der ersten Hits von Pisse „ich fühle nichts“ im Spanischen „no siento nada“. Die weiteren Songs dürft ihr, voller Freude ob der guten Laune, die diese Musik plötzlich versprüht, denn vom spröden Lo-Fi Charme bliebt nicht viel. Unbeschreiblich gut!
Eine Kollaboration von Groupo Pisse und Las Hermanas Martinez. Nach 30 sekündiger Recherche stellt sich heraus, das (______________) – tragt euch selbst etwas ein. es ist lustig!
Das schreibt das Label Apokaplexy / Phantom Records

Hat extra lange gedauert, dafür aber wahrlich sehr schön geworden. Kollaboration zwischen der Grupo Pisse und den Las Hermanas Martinez – schon seit letztem Jahr Mai digital im Orbit und seit heut auch endlich analog.
Bitteschön! Dankeschön!

Bum. Dem ist wenig bis nichts hinzuzufügen. Toller Papierschuber. Tolle Kassette.
S.O.

7inch: Pisse – lambada

Unter dem Motto „einmal alles anders, bitte – aber trotzdem so ähnlich“ und in oft sehr flottem Tempo, haben sich die TikTok-Stars Pisse mal wieder zusammengefunden und eine neue Single herausgebracht.
Gelbes Cover, roter Aufdruck, jemand bekommt einen Tritt von hinten. Lambada.
Innen gibt es eine Illustation von Patricia Huck. Artwork von Ricaletto86. Insgesamt sieben neue Lieder.
Im ersten Song „komfortzone“ ist schon ziemlich klar in welche Richtung das bei dieser neuen 7inch geht. Da ist man ziemlich angepisst bei Pisse und mit „unity“ legt man noch ordentlich einen drauf. Der typische Zynismus trifft hart auf die Realität. 

der hängen gebliebene Kinderficker drüber an der Bar
der mit Zornesfalten klagt, dass früher alles besser war
die Zähne halb verfault, die Alte weggelaufen
ich an seiner Stelle würde mich auch ständig besaufen

Da fällt mir beim Mitlesen auf, dass alle Texte jetzt auch in Englisch abgedruckt sind. Ist das für besagte TikTok- Community? Ich kenn mich da nicht aus, da bin ich , aus absolutem Desinteresse, raus. Sogar einer meiner Söhne macht sich was aus 3000 Followern für kleine Tänzchen. Witzig auch.

Ich weiß, das tut bei dieser Band überhaupt nicht Not, noch irgendwen um ein Review zu bitten. Oder eines zu schreiben. Das verkauft sich ja alles von selbst. 
Die Stimme klingt ein wenig anders inzwischen, wenn man da auf die erste 7inch „praktikum in der karibik“ schaut – kein Vergleich mehr. Der Lo-Fi Sound ist geblieben, etwas mahr georgel. Die Band gibt sich weiterhin bedeckt, keine Werbung, kein nix. Dafür auf der Labelseite „PISSE – new band w/ members of Rouge, Nowaves, Universum and John, Paul, George, Ringo & Richard.“ Also irgendwas ist passiert.
Ich freue mich auf neue Konzerte; da kann ich dann nachzählen, wer noch dabei ist.
Lasst mal was machen. Kleiner Club, viel Krach. 25 Minuten Set.

Phantom Records.