Wreckage Dance tauchen auf am Postpunkhimmel und zünden ein kleines Feuerwerk.
Julian „James“ K. fühlte sich ein wenig einsam in der heißen Phase des Lockdown. Just, als alle zuhause bleiben durften, Distanzen keine Rolle mehr spielten, wurde aus dem Hamburg-Düsseldorf-Göttingen-Projekt Wreckage Dance. Jeder Musiker hat zuhause, bzw. in seinem Proberaum seine Spuren aufgenommen.
Klar, diese Idee hatten einige Musiker, so auch das tolle Projekt Nikola Tesla Pandemie Sessions oder der klasse Sampler des P8 und der Alten Hackerei in Karlsruhe.
Wie auch immer, hier gibt es Post-Wave-Punk auf die Ohren, der tierisch gut abgeht. Der Gesang versteckt sich zwar ein wenig dolle hinter Hallfahnen, die Produktion ist aber echt gut geworden, die Hooks bleiben kleben.
„Stonewall wa a riot“ ist ein super Anspieltipp.
Bass, Vocals, Songwriting, Production: Julian „James“ K.
Guitars: Henrik
Drums: Friedi H.
Sax: Tayo S.
fanzine: Punk! OI! Ska! #3
Der Monat August ist recht ungewöhnlich um zu lesen. Normalerweise, ich sage nicht (neue) Normalität, liege ich am Badesee und kraule in den Wellen der vorbeischippernden Standup-Paddlern. But not this year. Corona hat das Klima verändert, es regnet ständig.
Für Juli ’21 gibt es also die Nummer 3 von Punk! Oi! Ska! und ich hab ganz vergessen einen Review dazu zu …. ne, eigentlich, es überhaupt zu lesen!
Was mir sofort auffällt ist, dass das Ganze Getippse wesentlich klarer ist. Nicht mehr ganz so viele 😉 dazwischen, keine hahaha’s mehr, oder die 10000 Punkte, mit denen er die Texte füllte. Oder doch irgendwie. Ich habe wahrscheinlich irgendwann aufgehört zu zählen, haha 😀
Das macht den Lesefluss richtig leicht. Auch hat Matze sich entschieden zwischen den Interviews immer wieder Reviews zu bringen. Das macht das wirklich abwechslungsreich.
Einzig nicht sooo abwechslungsreich ist das Cover, welches schon hart dem Underdog ähnelt.
Er hat wirklich viel zu erzählen und streicht keinen einzigen Satz. Die Reviews sind ausführlicher als wir sie mit der Vinyl-Keks-Redaktion je schreiben könnten, hehe. Er beleuchtet ein paar Songs von The Clash „white riot“, wie es zu dem Song kam. Das ist wirklich interessant!
Danach gehts dann erst los mit Interviews!
Diesmal mit und von Generell Daneben, „wie in Lichtenfels das Lagerbier erfunden wurde“, ein paar Konzertberichte. Ist auch alles völlig ausreichender Lesestoff.
Zum Ende freue ich mich total darüber, dass er die famose Singapurer Band Daily Ritual reviewed hat, ich habe sie vor …. einigen Jahren in Mannheim im Juz gesehen und finde sie mit ihrer drei Gitarrenwand einfach mega!
Auch die Antinational Bass Crew habe ich im Review entdeckt, kann auch nur wärmstens empfehlen!
fanzine: Rampage #5
Rampage! Yeah. Die letzten Ausgaben haben mich schon begeistert. Es ist wunderbar bunt und ein wenig infantil und so 70s Fotos drauf, ganz viele Punkte und so Hashi Tape oder wie das heißt.
Also im Grunde auch ein Copy&Paste Zine, nur auf eine andere Art und Weise gemacht.
Diesmal mag ich mich einfach erfreuen, an den thematischen Überschneidungen zu mir, bzw. zu den Veröffentlichungen, die bei mit auch mit Freude durchgelaufen sind.
Anfangen mag ich mit den „Stoner Sisters – eine Utopie“. Gott, was habe ich diese KYUSS geliebt. Blues for the red sun. Das ist der richtige Einstieg. Izzo’s Utopie ist, mit bärtigen Männergesichtern auch mit ein paar mehr haarigen FLINTA-Beinen eine Jam-Session zu machen. Treffpunkt Kreativfabrik Wiesbaden. Geile Idee. Ich hatte damals nur Jungs um mich, doch wir haben die „one gig in a year“ Kyuss-Coverband gehabt und das tiefe Tuning und die heavy Riffs, die einen in Grund und Boden wämsen sind schon echt mega. Das Visions titelte 1994 (oder so) „Wüstensöhne machen Fickmusik“. Das gilt für alle Geschlechter!
In den Reviews finde ich das letzte Buch von Jan Off „nichts wird sich niemals nirgendwo ändern“ und die Wavepunker von Fotokiller, deren Demotape bei mir auch einige Runden im Kasi fetzt.
Klar, es gibt noch viel viel mehr zu lesen, alles sehr feminin bzw offen für alle Menschen. Ich finde das groß, ganz egal, ob ich das korrekt gendern kann, oder nicht. Danke für diese schöne Zine!
Gibts bei Facebook oder bei Instagram. Einfach melden, wenn ihr eine Ausgabe wollt.
fanzine: German Compliment #6
Ich lese natürlich zuerst „i need a vacation“. Die Zeiten sind anders….. „Vaccination“. Bin ich mir das sicher, dass ich die brauche?
Das German Compliment Nummer 6: man gewöhnt sich mit der Zeit ja an jeden Style. So auch hier, es ist wieder gebunden, Deutsch/Englisch, Arnie ist vorne drauf. Bei den Mitwirkenden lese ich auch durchgehend die selben Menschen. Wird wahrscheinlich auch so bleiben, ich bin gespannt was bei Ausgabe 123 kommt. Ob dann immer noch Arnie vom Cover guckt?
Zwischen total veränderten Szenezeiten und konservativen Auswüchsen schlendert das German Compliment entspannt hin und her. Es gibt aber auch noch Aufbruchstimmung zu lesen.
Cornelius von KeepItASecret erklärt uns nochmal, was dieses Kompliment denn genau meint. Er erweitert allerdings um die Bitte, falls man der Empfänger eines solchen Kompliments war, sich doch gerne zu melden mit einer Geschichte und Teil dieses Zines zu werden.
Ein paar weitere Artikel die kommen nur noch in Englisch. In beiden Sprachen ist zB „wie ich meine Identität verlor; Patriarchat und Punkrock“ von Fini von Black Square. Es handelt sich hier um die Zusammenfassung der Geschehnisse um ihren TAZ-Artikel und die Reaktion eines OX-Redakteurs darauf. Und die ganze Geschichte nochmal zu lesen, auch in einem andern Zine nochmal, zeigt mir auf jeden Fall, wie wichtig es ist, dass es in verschiedenen Zines unterschiedliche Empfänger gibt und sie bitt ealle erreicht werden dürfen.
So manigfaltig unsere Szene auch ist, wir sehen doch die Welt aus verschiedenen Blickpunkten und sollten bei wichtigen Themen trotzdem annähernd der selben Meinung sein und den selben Wissensstand haben.
Dabei fällt mir auf: bei aller Wichtigkeit zum Thema Sexismus im Punk, haben wir zu wenig über Corona und den Massnahmen in der Szene diskutiert?
Was ich sehr mag ist Meaglin erklärt die Welt, diesmal mit „deine Protest Songs machen sich nicht zu einer politischen Band“…. aaaber ich will zu all dem gar nicht soviel verraten, sondern mach einfach ein wenig Werbung. Ein tolles Heft, immer wieder super zu lesen.
Maeglin gibts auch im Internet. Ich glaube, diesem Thema nehme ich mich in der nächsten Ausgabe der ProvinzPostille auch an.
Heft zu haben bei: FB oder bei keep it a secret
review: Kalle – ey! LP
Das Kalle Cover spricht schon Bände und sagt mir: das ist also dieser Deutschpunk von dem alle reden.
Mit Fun vor dem Punk. Vom ersten Moment erinnert es mich an die famosen Helmut Cool, an denen sich ja auch so einige Geister scheiden und das kann man definitiv auch von Kalle sagen.
Kalle sind in ihrem Stil ein wenig metallischer als die Punks aus Stuttgart. Beim ersten Song „Blümchen auf dem Ruhrpott Rodeo“ kredenzt die Band gleich eine Melange aus Punk mit Metalkante und Offbeats. Ob das auf Albumlänge gut geht?
Legen den Grundstein für das Kommende, zu Hörende Album mit dem kurzen Titel „ey“.
Es bleibt sehr abwechslungsreich, sehr lustig, aber auch ernst. Feminismus ist ein Thema, alte weiße Männer, mit dem Fazit, dass man doch am besten lebt, wenn man sich selbst nicht zu wichtig nimmt.
In dieser Kürze belasse ich diesen Review auch, denn über Musik lässt sich streiten, über Inhalte nicht.
Der Sound, die zwölf Songs sind im Frühjahr letzten Jahres produziert worden, top!
Alles richtig gemacht.
Erschienen bei Bakraufarfita auf blauem Vinyl. Da gibts die auch zu kaufen.
fanzine: ROHFASSUNG #4
Viel zu viel Zeit gelassen… Im Dezember 2020 hab ich die Ausgabe 4 der Rohfassung, einem Zine aus Magdeburg, zufällig bei Instagram drüber gestolpert, geordert und mehrfach durchgeblätter, weggelegt, gesucht, wieder durchgeblättert, mal was gelesen, wieder weggelegt.
Manchmal denke ich schon, der beste Ort für ein Fanzine ist auf dem Klo. Da liegt ein Stapel, man nimmt sich immer wieder eines, nur: einen Review dort zu schreiben, würde mir dann doch schwer fallen.
Schwarz-Weiß, A5, 24 Seiten. Paar nette Bilder. Ein Interview mit Hater SkaterEin weiteres Interview mit Robert aus Halle. Sie haben sich im Grunde „einfach“ unterhalten. Das klingt simpel, hat aber einen gewissen Charme. Gutes Interview!
Solijanka, ein alternatives Wohn- und Kulturprojekt in Grasleben-Heidwinkel stellt sich vor. Einige Infos und damit ist das Heft wirklich kurz und knackig und rund.
Und damit mir nicht leselangweilig wird, haben sie mir noch die Nummer 3 vom Sommer 2020 dazu gepackt, der noch ganz im Zeichen der Ermordung von George Floyd stand. Themen sind, dass Skaten politisch ist. Eine Gruppe von Flinta*-Menschen die sich „die Solidarititten“ nennt, äußerst sich dazu.
Diese Ausgabe ist noch ein wenig kürzer. Was die Leseaufmerksamkeit in jedem Fall bei Laune hält.
Auch noch eingepackt: „kein Einzelfall – der Mord an Patrick Thürmer“, bzw. Erinnerung an die anderen neun Einzelfälle der Ermordung von Punks in Deutschland seit 1990.
Sehr ausführlich, A4.
Da steckt so viel Engangement dahinter. Unbedingt weitermachen!
Kontakt roh-fanzine@gmx.de
CeDe Salatschüssel #3 – Triggercut / Inwiefern / Neckarions
Trigger Cut – rogo CD / LP
Ralf, der Gitarrist der Band, schrieb mich an, klar hör ich auch mal Noise. Ist nicht so ganz meine Welt, aber wenn es fetzt, dann ist das schon auch mal sehr geil. Trigger Cut haben hier mit einer brachialen Gewalt die Beats und Töne ins Aufnahmegerät gezimmert, dass das sofort Spaß macht und nach vorne treibt. Die Band spielt nicht nur geradeaus, sondern zerlegt auch ihr eigenen Strukturen wie am Ende von „coffin digger“.
Der Song „hooray hooray“ glänzt durch elegische Momente, was im kurzweiligen Noise schon echt cuul ist.
Insgesamt ist die Präzision mit der hier die Backsection Bass und Drums die Beats vor- und zerlegen ziemlich smooth, die hallige Gitarre schrabbelt nicht „einfach“ Noisekaskaden darüber. Der Sound ist super produziert, hat ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, auch der Gesang ist im vergleich zum letzten Release noch ne ganze Ecke besonderer geworden. Er unterstützt nicht nur durch rhythmitisiertes Sprechen, sondern gibt auch mal einen Hauch von Melodie zum besten!
Klar, die Musiker sind keine Unbekannten, doch beeindruckt es mich immer wieder, wie die Noise-Szene ihre Bands supportet. Der lärmende Dreier spielt seit circa 2018 zusammen, hat schon über 4000 Follower hier. Die erste Auflage CD’s und LP’s ist ausverkauft. Wenige der Zweiten sind noch bei Bandcamp zu haben. Das Ganze im Eigenvetrieb!
Inwiefern – Rendevous mit der Realität CD
Hui, da kommt mal wieder eine kleine CD (jaja, ich weiß, daß ist das Foto vom Vinyl-Keks. Hab die CD, wie es sich gerhört, irgendwo verschlampert) reingeflattert vom Label Bakraufarfita aus Dortmund und Berlin. Und wieder einmal mache ich mir Gedanken um diesen unaussprechlichen Namen. Ist das sowas aus einem Horrorfilm? Wenn mal drei Mal hintereinander Brakraufarfita sagt, dann wird man von teuflischen 5 Liter Dosenbierdosen erschlagen? (Ich spreche meine Reviews ja immer erstmal in meine Sprach zu Text App. Diesmal kam das raus: Backcover Fieta Kakao Favorita Backraum verfickter) Schon mal irgendwer ausprobiert?
Zu Inwiefern 😉
Ich nehme es vorweg: im Grunde könnte ich das Gleiche schreiben, wie beim Review zu „irgendwas ist immer„. Mach ich aber nicht.
Die Band hat ne klare Weiterentwicklung gemacht, sie machen alles wie letztes Mal nur in etwas besser. Also: bessere Performance im Video, bessere (Punk)Melodien zu den selben drei Akkorden, bessere Zusammenarbeit mit total bekannten Künstlern (Luise Fuckface von den Toten Crackhuren im Kofferraum), bessere Ansprache an den Hörer mit zeitlosen Themen wie Saufen, Bausparvertrag und der Wende. Alles mit Iro-nie. Ob das heute noch jemand lustig findet? Sind doch alle so polarisiert in ihrer Wutblase.
Im Booklet zur CD sind alle Texte drinne, man kann Kleinode entdecken wie:
wegen dir ist Baywatch zu Ende
wegen dir war 90 die Wende
Cheeseburger vom Boden
ist ganz klar eine Option
filmreife Performance
ich glaub du hast das Hasselhoff Syndrom
Ich hatte erst neulich in einem andern Review diese Erinnerung aufblitzen von einer blinkenden Lederjacke und The Hoff, der „i’ve been looking for freedom“ trällert. Vor der Mauer. Wäre ich damals auf der anderen Seite gestanden, hätte diesen kapitalistischen Haiopei als erstes gesehen und gehört, ich hätte die Mauer noch höher gebaut… oder ihm die Jacke geklaut. (ich schreibe das nur wegen des mauen Witzes und des schlechten Reims)
So, genug für heute über diesen Release geschrieben.
Gibts auch als LP. Texte, Melodie, Spaß inne Backen. Was sie machen, machen sie richtig.
Zu hören bei rotzify.
Neckarions – the rise of …. CD
Ich nehme an, mit dem Eindruck des Coverpics im Hirn, es handelt sich um Außerirdische, die auf dem Planeten Erde zu Besuch kommen und in Menschengestalt uns gut abgehangenen Midtempopunkrock kredenzen. Erschienen bei dem vielfältigsten Label in Bayern: 30 Kilo Fieber Records! Los geht’s mit „fight the Fight“, einem Titel den ich nicht wirklich catchy finde. Der Song ist auch gefühlt zwei Minuten zu lang.
„the rich get richer“ wird dann schon klarer, was die musikalische Ausrichtung und die Aussagen der Band anbelangt. Ein wenig disharmonisch, zarte Anleihen aus dem Hardcore.
Midtempopunkrock, der mich an Bad Religion erinnert, der Sänger aber eher Richtung Jello Baifra tendiert.
Große Namen sind also gedroppt. Überzeugt euch selbst.
Aufgenommen, gemischt und auch das Artwork ist einwandfrei. DIe Songtitel wie auch Texte in deutsch und meist auf englisch.
Zum Abschluss gestehe ich noch, dass mich die Musik der Neckarions (ey wart mal… die Band kommt aus Stuttgart und hat den Flussnamen „Neckar“ abgewandelt. Das isses, oder?) in laueren Momenten an Iron Maiden erinnert. Das finde ich nicht so erhellend. Gejammer auf hohem Niveau, wenn man alle Namen zusammen nimmt. Bad Religion, Dead Kennedys und Iron Maiden.
Nächstes Jahr also die Stadiontour!
Zu haben bei Bandcamp oder beim Label!
review: Meijar – s/t LP
Ein Debüt Album mit viel Power, Energie, Gefühl und Herz. Meijar aus Dresden habe in Eigenregie ihr Debüt aufgenommen. Und gleich der erste Song „Polygraph“ weiß zu überzeugen. Post-Grunge-Screamo-Mucke.
Die Gitarren und der Gesang ergänzen sich dabei, bzw. unterstützen die jeweils erzeugte Stimmung. Die Vocals teilen sich der Drummer und einer der beiden Gitarristen. Was für Abwechslung sorgt.
Mit dem letzten Song der ersten Seite steigen sie mit einem Ein-Minüter ohne Gesang, einem Ausklang entschwindet sie.
Was wiederum die sonst so lyrischen Texte unheimlich unterstützt, ohne etwas zu sagen. Wehmutstropfen: es ist kein Textblatt dabei, aber man kann ja bei Bandcamp reinlesen.
Wieder zurück
Land in Sicht
wird alles noch sein wie es mal war
das Finden beginnt
werd wieder zum Kind
viel zu lang verneint
endlich daheimSo oft gehört
niemals geglaubt
Leben erfüllt
Leben verbraucht
Viel zu lang her
bitte verzeih
ich hab‘ all das vermisst
endlich daheim
(Auszug aus „heem“)
Die Band spielt bei ihrem Debüt mit allem, was ihnen zur Verfügung steht und hat dabei auch einen wirklich druckvollen Sound gemastert bekommen im LaLaStudio Leipzig. In diesem Studio sind ja schon einige wahnsinnig gute Emo/Screamo Scheiben entstanden. Hier auch schon besprochen bspw Krawehl und Zo!is.
Ich kann es wirklich empfehlen hier reinzuhören, Post-Rockern wirds gefallen, wie auch Leuten, die mal entspannteren Screamo hören möchten. Eine gute Mischung aus Screamo, Post-Hardcore und Emo. Ich mag gar keine Bandnamen hier droppen, zu viele Einflüsse sind so klar rauszuhören, ihr werdet eure Freude daran haben!
Aktuelles Video der Band ist ein Song der B-Seite „mauerwerk“
Gibts bei der Band (bandcamp) zum Download, hier den tubenkanal, und beim Label die LP lala schallplatten.
fanzine: Drachenmädchen #14
Das Drachenmädchen flattert bei mir schon seit vielen Jahren rein. So freue ich mich immer wieder auf eine neue Ausgabe, so auch bei der Nummer 14. Im Vorfeld hatte ich mitbekommen, dass Rosi, der Commander und Herr Neumann, die feste Redaktion dieses Heftes, auf der Suche nach Schreibern war, die etwas zum Thema DIY loswerden wollen. Diesem Aufruf gefolgt sind Sabrina von der Band Lügen, Roland von Oysteren, Dirk Bernemann, Falk Fatal, Katharina Ferrari und so einige andere unter Pseudonym (?).
Punk geht nicht ohne DIY, ohne DIY gibts kein Punk. Nach diesem schlauen Satz also zum Heft.
Prall gefüllt mit Texten zum Thema, manchmal auch eher in Geschichtenform am Thema entlang, Interviews, Erinnerungen. Ein wirklich lesenswertes, abwechslungsreiches Panoptikum.
Besonders aufgefallen sind mir das Interview mit Monochrome. Eine wohl ersten Emo/Postrockbands Ende der 90er, die in Deutschland jede Menge Konzerte gespielt haben. Ich hab nicht eins gesehen. Emo war nicht so mein Ding. Auch Postrock nicht. Aber lauscht mal selbst. Erster Release 1999
Super Statement gibts als Kolumne „DIY or Die Kolumne“ über den Fakt, dass die Broilers in kleine Betriebe in Düsseldorf gehen, um kostenlos Teile ihres Musikvideos zu drehen. Das OX Magazin unterstützt das auch noch. Bezahlung: Product Placements im Video.
Den Rest könnt ihr euch wohl denken….
Zwei erwähnenswerte Interviews mit Wolfgang Niedecken von BAP, ja Punkband aus Köln, und Punkrockers Radio, Punk in Dauerschleife ausm Radio. Bulli vom Mailorder Antikörper Export, spielender Basser bei Alarmsignal hat eine ziemlich abgefahrene Story aus dem Lockdown Frühjahr 2020 zu erzählen. Eine Bastelstunde DIY-Plattenspieler mit Legoteilen, es gibt auf 118 Seiten im Querformat A5 Buchstaben satt.
Zu haben bei MyRuin.
review: Franky Shampoo – the lost Tapes MC
Franky Shampoo – hu. Mit dem ersten Blick auf die Kassette befürchte ich schlimmste Schlagermusik, oder eine kaputte Elvis-Kopie; oder beides miteinander vermählt.
Natürlich weiß ich bei dem Label It’s Eleven Records, dass das wohl nicht passieren wird. Mit dieser Hoffnung im Genick lege ich das Tape in den räudigsten Walkman, den ich in einer Schublade finden konnte um adäquate Soundqualität geniessen kann.
Wir starten mit „in the night“ und ich werde mit einem wunderbar melancholischen, sehr simpel gehaltenen, textlich 77er EnglandPunkrock mit leichtem New-Wave-Einschlag überrascht. Nicht: überrumpelt.
An wen erinnert mich das? Peter & the Test Tube Babys isses nicht. Aber so in die Richtung. An Startplatz 2 kommt „braineater“. Etwas düsterer, aha. Es finden relativ viele Samples aus Filmen oder ähnlichem Platz vor den Songs aber auch währenddessen. Nach ner Weile fällt mir ein guter Vergleich ein.
Habe in letzter Zeit recht oft die Litovsk aus Frankreich angehört. Gepaart mit den Hooks der Stuttgarter Band Neat Mentals. Wer hier fleissig in meine Sampler reinhört, wird sicher wissen, von welchen Kleinoden ich spreche.
Nun, Franky (mit vollem Namen) Franky Shampoo & the City Creatures nimmt soweit musikalisch also den direkten Weg in meine Ohren.
Auf Seite eins vier Songs, super aufgenommen, geht gut ins Tanzbein. Auf Seite B drei Lieder. Die letzten beiden hätte er sich direkt mal sparen können, mein Gehör steht in Flammen.
Der Kassette liegt eine kleine Autogrammkarte bei, „Franky Shampoo loves you“, wird bei nächster Gelegenheit signiert! Gut abgehangener 77er New-Wave-Punk.
Kein Anspieltipp sind die letzten beiden Tracks: ein schlimmes Cover von einer Band, ja ich mag sie nicht, Motörhead und einem Soundexperiment rückwärts abgespielt; das auch noch 4 1/2 Minuten lang. Experimentiert euch da doch selbst mal rein!