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fanzine: ruebenmus #1 & #3

Ladegerät und Szenepolizist machen ein Fanzine. Wir haben uns kurz im Internett bekannt gemacht und dann ein paar Printies getauscht.
Hier kamen also Ausgabe 1 und 3 reingeflattert und ich mag diese Ausgaben in aller Kürze besprechen und euch ans Herz legen.
In Ausgabe #1 des Ruebenmus (kommt so aus der Hamburger Gegend) mag ich sehr das Interview mit Bug Attack, der Ein-Mann-Punkband. Man unterhält sich über Insekten und deren Reisenmöglichkeiten als Musikant durchs Land. Bei mir ist er ja auch schon aufm Sampler gelandet, die / der Bug Attack macht echt heissen Scheiß. Emotionalen Schrabbelpunk mit drei Instrumenten, gespielt von einer Person: Drums, Gitarre und Gesang.
Das Heft hat natürlich auch noch mehr zu bieten, besonders fällt da die “kulinarische Rundreise durch Sardinien” auf. Könnte auch heissen “14 Tage, 14 Bier”, stimmt aber nicht ganz, lest einfach selbst!
Weitere Interviews und Kurzberichte “Hippiealarm aufm Kompostklo” oder eben Quatschen mit Testbunker machen eine rundes Punkzine.

Ausgabe #3 kommt da schon, ich weiß auch nicht, wieso ich nicht die 2 noch bei habe, viel professioneller um die Ecke. Die Antwort steht im Vorwort: die Festplatte ist in die Binsen gegangen. Den Scheiß hatte ich auch schon mal… echt ätzend und zeitraubend!
Geleimtes und nicht getackertes Cover, die Fortsetzung des Sardinien-Berichts in Form von “20 Bands – 20 Biere” und einigen Interviews.
Ich find die Bands alle gut, Truemmerratten, Postford (super Interview) und auch das Zehnagel Rec. Tapelabel (und einiges mehr). Ein Bericht über das Wohnprojekt in der Fährstrasse 115, welches abgerissen werden soll.
Das Layout ist aber insgesamt so gehalten wie schon in Ausgabe 1.
Alles relativ dunkel und in diesem ich will es mal “Turbostaat-Typo” nennen, gehalten. Ein wenig mehr Sonnenlicht würde der Lesbarkeit recht gut tun, ansonsten wirklich rundum gut.

Ich freu mich schon auf die nächste Ausgabe. Wer eine der genannten haben mag, Mail oder FBoder zum Download hier.

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review: RYLOTH – avant cour MC

RYLOTH – avant cour MC
Ich habe zwei Tapes von ihnen bekommen. Das erste auf der Tour und dem letzten Konzert, welches ich 2020 im März besuchen konnte (lest hier) und das heißt “Archipelago”. Das zweite bestellte ich mir via bandcamp “avant cour”. Ich stieß auf den Satz “Ryloth is a planet” und recherchierte ein wenig. Es dreht sich wohl um die Jedi-Saga “Ryloth ist nach Mon Bala der zweite Planet und der namengebende Hauptplanet des Ryloth-Systems. Er liegt am Äußeren Rand der Galaxis und ist der Heimatplanet der Twi’leks.” Da bin ich raus, keine Ahnung was und wo und wie. Den Fan wird es wohl erfreuen.
Musikalisch, kurz gefasst: Screamo-Geballer.  Die Bands schafft es, Sphären zu schaffen, nimmt kurze Anläufe aus diesen ruhigeren Passagen und ballert dann mit Blast Beats extrem nach vorne. Die Vocals werden mehr als weiteres Instrument eingesetzt. Unterstützt oft the vertrackteren Beats die nach dem Blast kommen.
Starten tut das Gewitter vom Planeten RYLOTH mit dem “Asimov Filter”, ein Sample unterlegt mit Gitarrensphäre und Drums. Es wohl um die Gesellschaft in der Zukunft geht; so richtig folgen kann ich der Sache leider nicht, dafür ist die Stimme zu leise gemischt. Ach so, ich muss lauter machen, haha! Diese Spoken-Words sind von Eoin eingesprochen aber leider nicht als Text abgedruckt. Dafür die geschrieenen Lyrics bei Bandcamp.
Der Song baut sich sehr sehr langsam und sehr ruhig auf bis dann das erste Geballer kommt. Das ist schon ein ziemlich heftiger Ausdruck und Ausbruch. Erstmal verstörend, doch eben durch die sphärischen Parts eine wirklich abgefahrene, eindrucksvolle, wie auch wärmende Erfahrung. Die eine Nagelkissens in Kombination mit Entspannungsmusik.
Ich war von der Live-Performance echt beeindruckt, weswegen ich mir das Tourtape mitgenommen habe. Dieses habe ich nun mit der Nachricht zugeschickt bekommen, daß wir uns wiedersehen, wenn dieser ganze Wahnsinn vorbei ist, ja, hoffentlich!
Die weiteren Songs wechseln schnell zwischen elegischen Blast-Melodien und Post-Hardcore, Techmetal vielleicht, mit mehr Gefühl im Screamo als Wut. Anspieltipp “I Wish I Was Dreaming (Like Sgt Roberta Draper Was Dreaming Of Mariner Valley)

Gibts beim Label inzwischen als LP zu haben: Moment Of Collapse, bei der Band und auch bei einem feinen Mailorder?

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fanzine: GERMAN COMPLIMENT #5 (und #4)

Ich kann mich dunkel erinnern, dass die Nummer 4 nur als PDF erhältlich war, kann aber nicht mehr genau sagen warum. Papiermangel? Auf Klopapier wird es noch nicht gedruckt, ist also Quatsch. Und mit diesem lauen Scherz widme ich mich nun dieser Doppelausgabe:
Mir fällt bei einem Fanzine der digitale Review echt schwer, bin ein haptisches Kind und lese die Seiten, blättere, finde Neues.
Die #4 beginnt mit einer teilweise wahnwitzigen Auflistung von Interpreten, die Songs von Bands zugeordent bekommen, die besser jemand anderer gesungen hätte.
Bspw. soll da Rod Stewart The Undertones (Teenage kicks) singen, Emimen sich um CottonEyeJoe bemühen und Falco von Bon Jovi “livin on a prayer” intonieren. Ich bin gespannt, ob eine der Bands mal diese Liste in die Hand bekommt und sich bemüht!

Im Weiteren gibt es einige Artikel wie immer in Englisch oder auch auf Deutsch mit englischer Übersetzung nebenan. Alle sind sehr kurzweilig gehalten, was dem Lesefluss echt zuspricht.
Ein Artikel über Cyberpunk in Filmen der 80er und 90er Jahre. Ein Interview mit der Band BourgeOI!sie und dem ideenreichen, geradezu kunstvollen Einarbeiten von Arnold “Arnie” Schwarzenegger. In dieser Ausgabe eine Kurzgeschichte des “Last Action Hero” und einer (sehr ehrlichen) Auflistung der Redaktion und welchen Film mit Arnie sie gesehen haben. Ich gratuliere zu so viel Ausdauer. Einzigen Film mit seiner Beiteiligung, den ich mehrmals gesehen habe war “Total Recall”.

Auch in Ausgabe #5 ist er selbstverständlich Thema. Dazu muss man nur das Heft “auf links” drehen und schon gehts weiter!
Martina startet mit einem Artikel über Feminismus im Punkrock, danach lädt Cornelius die Macherin Bianca vom OKAPI RIOT Fanzine zum Interview. Es gibt in beiden Ausgabe ganz klasse Fotos von APERTURE TO DESTRUCTION und jede Menge kleiner Artikel (a brief an incomplete history of australian punk rock), Shorts und auch mal ein Gedicht zu entdecken.

Das Heft gibts bei Keep It A Secret, mit einer Playlist und anderem liebenswerten Zusätzen.
Guckt auch ab und an bei einem der Macher Maeglin rein, der wohl den einzigen veganen Punkrock Video Blog macht in Germoney.

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review: DUNKLE STRASSEN – s/t MC

Dunkle Straßen (benannt nach einem Song der folgenden Band?) aus jeder Pore klingt sofort PISSE! Klar findet eine Band die so steil geht zwangsläufig irgendwann Nachahmer. Wobei ich die 1. Kopie in dieser Art höre. Das soll auf keinen Fall ein Diss werden!

Dunkle Straßen unterscheiden sich in jedem Fall dadurch, das sie auf Synthie und Theremin verzichten. Bass, wenig Klampfe, Drumcomputer. Die Musik dadurch nicht ganz so apokalyptisch, doch ebenso angepisst. Zappelig gehts los mit “die blaue lagune”. Ein paar im Sampels setzen einige Stücke zusammen, Skit 1 und Skit 2. Musikalisch nicht wirklich einzuordnen. Die andern Songs eine wilde Mischung aus düsterem, angepissten Wave-Punk. “nebel” ist so ein fieses Stück. Geil. Einen Hit landen sie auf jeden Fall sofort bei mir:  “obwohl da ist noch joint. Hat so was vom Minimalismus der Sleaford Mods.

Das Cover ist ganz schön gemacht, die Farben passen da ganz gut zusammen. Irgendwie ist das ja eine ganz schlimme Kreuzung, ich würde mich dort verlaufen, in der Nacht, wenn ich all den Strichen folgen würde. 

Wie auch immer, ich höre weiter, mir fällt bestimmt noch was Schlaues ein, was ich in diesen Review packen kann. Ja: auf der A-seite ist ein Mix der so wohl nicht gewollt wurde, heißt es. Deswegen auf der 2. Seite noch mal die selben Songs in einem echt guten Sound. Das Tape lohnt sich anzuhören, macht mal ne Platte!

Das Outro zum Schluß von Dunkle Straßen zeigt, das die Herren mehr als  Wut im Bauch haben, auch Humor. Jedenfalls scheint da wohl jemand doch n Joint gehabt zu haben.

(ich war übrigens Like #2. also: FB besuchen!)

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review: i am the fly – s/t 7inch

I Am The Fly – eine selbstbetitelte, in Eigenregie rausgebrachte Synthie-Punk 7inch, die sich gewaschen hat.

Ein erstaunter Ausruf entlockt sich meiner vom OP-Maske tragen heiseren Kehle: Oha! Warum hab ich diese Single nicht schon früher aufgelegt das fetzt wie die Sau. Sie erschien bereits im Sommer. Total abgefahrener Synthie Punk ohne dabei noisig zu sein oder sonstige Lärmeskapaden. Die Band selbst beschreibt es nicht weniger treffend:

Flirrend und aggressiv erinnern I Am The Fly an wütende Insekten, die sich mit resigniertem Nihilismus und naturwissenschaftlichem Halbwissen gegen die Menschheit formieren.

Eine 70er Jahre Drummachine auf High Speed, ein richtig schön dengelnder Bass, eine nölige Stimme, das Ganze auf Englisch … mich erinnert an einen abgefahrenen Elektro-Track, ich komme vielleicht noch im Laufe des Reviews drauf. Die Single läuft zum 3. Mal am Stück, ich kann gar nicht genug davon bekommen! I am the fly gehen richtig deep ins Tanzbein, ich wirble durch mein Wohnzimmer, als flöge ich über hunderten verschwitzten Körpern. “Axolotl” will mich, die gemeine Stubenfliege, fressen. “Wonko the sane”… ist klar, zum Schluß “heresy”, welches ich in diesem Fall wohl am ehesten mit Irrlehre übersetzen würde. Nihilistische, misanthropische Texte. Kein Song knackt die 2 1/2 Minuten Marke. Und es bleiben Melodien hängen.

Das Geile an der 7inch ist, dass jeder Fetzen Musik, der dir um die Ohren fliegt, so eine richtig fette Punk-Attitüde hat! Musikalischer Rückflug nach Anfang der 80er, leicht monoton, melancholisch, kurz vor der Apokalypse. Trotzdem ideen- und abwechslungsreich. Kriegt man bei der Band (info(at)i-am-the-fly.de).

Hier ein Interview mit der Band bei vinyl-keks.

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fanzine: BLACK CAT FANZINE #1

BLACK CAT ZINE. Es soll die erste und einzige Ausgabe sein, wobei ich gleich sagen muss, dass diese Ausgabe grafisch und thematisch so großartig ist, das es schade wäre, wenn es tatsächlich bei dieser einen Ausgabe bliebe. Falls den Schreibern und Menschen, die dort tätig waren und denen nun langweilig sein sollte: bei mir sind auch mal die ein oder andere Seite zu füllen!

Es geht los mit einer schönen Illustration einer schwarze Katze. “cats against borders”. Eine Einleitung, die sich inzwischen liest, als käme sie aus einem andern Jahrhundert. Es geht um die Frage, wie kleine Bands, Labels oder Konzertkollektive sich heutzutage noch organisieren können. Ist es ein Überangebot von Konzerten? Übersättigung? Genau darum soll es also in dieser Ausgabe gehen, weg vom Massenkonsum, den wir in unserer kleinen, familiären Szene ja ohnehin nicht pflegen. Antwort gibt da beispielsweise in einem Interview das BrigadaCaozKollektivPotsdam.

Direkt dazu die erste Story, passend übers eigene Tapelabel Black Cat Tapes.  Abschliessend mit der Auflistung der bisher erschienenen 25 (!!!) Tapes seit 2018. Die meisten davon übrigens ausverkauft.

Es gibt verdammt viel zu lesen, alles sehr übersichtlich und aufgeräumt gestaltet. FreiTräumeKampagne bei der es darum geht, möglichst alle bestehenden besetzten Häuser und Kollektive zu unterstützen und vor Räumung zu schützen. (facebook). Ein cooles Interview mit den verblichenen Punx von Krank und Gloomster. Sechs kurze Fragen, die ausführlich beantwortet werden. Von der Sozialisation in der Provinz, hin zu politischem Punkrock, der veröffentlicht gehört! Letztes Jahr kam eine tolle, übergangsmäßige Veröffentlichung bei Black Cat Tapes, dann auch noch als 12″ bei ThisCharmingMan. Kann ich nur empfehlen. (KRANK sind nämlich nur krank, nicht tot. Yeah)

Was mich sofort, nach dem Vorwort, total angemacht hat ist die Kolumne zum Thema “Der schleichenden Tod (der Subkultur)”. Da stehen wirklich so viele Gedanken drin, nein eigentlich ist jeder einzelne Gedanke, der den ich auch schon eine Weile habe. Die ganze Musikszene um Hardcore, Punk, Rap und Metal, die man für gern für so unabhängig und frei hält,  ist größtenteils (mal mehr mal weniger) reinen kapitalistischen Gedanken unterworfen. Dass man natürlich Festivals nur veranstalten kann, wenn man sich in Grundzügen an den Kapitalismus anpasst, dann bin ich damit einverstanden. Aber sobald Bands aufspielen die, keine Ahnung, 3000€ Gage verlangen und ihre Shirts für 30€ verkaufen um maximale Kohle rauszubekommen, ist das nicht der Gedanke hinter Subkultur.

Ich könnte noch Vieles aufzählen, doch einiges dürft ihr schlicht auch selbst rausfinden. Fußballfan in der sechsten Liga beispielsweise ist etwas, mit dem ich mich noch nie auseinandergesetzt habe. Auch spannend.

Super Illustrationen, in Farbe, A5 gebunden, sehr hochwertig produziert. Tolles Zines.

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review: FARTUUNA – zweiter vorname glück MC

Von FARTUUNA habe ich ein Tape bekommen, welches “Zweiter Vorname Glück” heißt. Da mein erster (und einziger) Vorname Glück bedeutet, kam ich wirklich nicht umhin, einen Review zu verfassen denn, das kann ich vorweg nehmen: meine Musik ist das nicht. Doch ab und an darf man sich im Leben überraschen lassen, daß ist ja auch ein Teil des Glücks, das man hat.

Ich hab das Tape bekommen, weil ich kurz wegen einer anderen Scheibe mit Thomas von TANZ AUF RUINEN korrespondierte und neugierig geworden bin. Die Dame auf dem Cover sind schon sieht herrlich sympathisch und glücklich aus mit ihrer Ukulele, dass mit sofort klar wurde, da kommt was, was ich überhaupt nicht kenne. Genau darum dreht sich auch alles in der Musik und den Texten von FARTUUNA. Ich kann diesen musikalischen Stil nicht wirklich beschreiben, ich versuche es mal zu umschreiben: einfacher Klangabläufe auf der Ukulele untermalt mit einer erzählerischen Stimme. FARTUUNA erzählt uns von Waldwesen, von Farbregister-universen, von fiesen Südlingen (das sind Baden-Württemberger) – . Und das man lauter lachen sollte. Es ist alles ganz wahnsinnig glücklich, schön! Zwischen Melancholie und kleiner, zarter Leere zwischen den Tönen gibt es Freundlichkeit,  Nachdenklichkeit und Hinterfragen. Ich habe mich nur einen Vergleich, der mir einfällt, es ist sowas wie “Der Traumzauberbaum” für Erwachsene. Für mich verschwimmen die Grenzen zwischen Lied und Hörspiel. Es ist ganz wundervoll. Wenn man also Lust hat auf was komplett anderes, möge man sich dieses Tape mal zu Gemüte führen. Vielen Dank FARTUUNA für diese  musikalische Feuerwerk.

Fortuna Teil drei Enzykliken zum Beispiel geht es um den deutschen regionalen Patriotismus nennt es dann zu Willys nicht bezeichnen aber sie hat schon recht man drüber nachdenkt es ist schön das wir uns einen anderen Blick auf unsere kleine Deutsche Welle …. …. Welt .

Musik gibts hier:

Bandcamp:
https://fartuuna.bandcamp.com/album/zweiter-vorname-gl-ck

Spotify:
https://open.spotify.com/artist/4oCnhoO6a19pPokQXPb5FT…

ITunes/AppleMusic:
https://music.apple.com/…/zweiter-vorname-gl%C3…/1518418721…

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review: LA PETITE MORT / LITTLE DEATH – disco LP

Noch eine Platte bei KONGLOMERAT KOLLEKTIV rausgekommen. Neulich besprach ich hier schon einen der beiden ersten Releases des Labels die SHAKERS LP.

LA PETIT MORT / LITTLE DEATH aus  Rodgau und die Platte heißt Disco. Auch diese Platte ist live eingespielt worden. Es sind 13 Lieder drauf. Herausgebracht von acht Labels:
konglomeratkollektiv.bandcamp.com (GER / ihr erster Release!) firefliesfall.bandcamp.com (FRA) coldpressrecords.bandcamp.com/releases (SGP) lesdisquesrabat-joie.bandcamp.com (CAN) saltamarges.bandcamp.com (ESP) www.facebook.com/SunsetterRecords (GER) www.facebook.com/afonddcaleprod/ (FRA) www.facebook.com/Paper-Heart-638543866323168 (ARG) . Es ist musikalisch recht irrwitzig gespielter Screamo. Ganz viele Wechsel und hunderte Gitarrenakkorde. Dazu dieses wirklich ansprechend zerbrechlich wirkende Cover. Der Titel “disco” ist auf der Platte musikalisch alles andere. Nur keine Disco. Eher ein Karussell.

Sie haben ein schönes Beiblatt, mal abgesehen vom angesprechenden Artwork, mit einer sehr sehr langen Dankesliste und ein A4 Blatt mit den Texten beiliegen . Die vier Herren, wenn ich das richtig auf den Fotos erkenne, denn die Dankeseliste gibt leider keinen Aufschluß über die Besetzung 😉 , machen sehr freien Screamo. Ich benutze bewusst das Wort “frei”, denn das Songwriting, wenn man die Platte das erste Mal laufen lässt, hat wenig Punkte, an denen man vermuten könnte, was hinter der nächsten “Ecke” für ein musikalischer Wechsel lauert. Klingt jazzig, ja. Beinhaltet aber so viel mehr an musikalischen Einflüssen. Manche Songs haben etwas von Flamenco. So jedenfalls zappeln die Beats in meine Hirnwindungen. Ein bisschen AT THE DRIVE IN in ihren “relationship” Tagen. Warum ich diesen Review unaufgefordert schreibe? Weil ich die Platte in der Distrokiste von RYLOTH gefunden habe, auf dem Konzert mit RAUCHEN. Vorerst das letzte bis jetzt in diesem Jahr.

Sie schreiben, dass das Album ist zwischen 2015 und 2018 in einer persönlich harten Zeit entstanden ist. Auf ihrer Bandcampseite steht “fünf Jahre trial and error”. Da der Gesang so wahnsinnig hoch kreischt, dachte ich zuerst, dass da eine Frau singt. Irgendwie ja ein toller Gedanke, da ich mir schon wünsche, daß es mehr Frauen auf die Bühne treibt. DREI AFFEN aus Spanien sind da ein tolles Beispiel, checkt die auch mal aus! Weil die Stimme so hoch überdreht ist, wie gesagt: irrwitzig. Bei Songs wie “Snufkin, we can go!” bricht er das Gekreische gegen etwas fast Poppiges. Eine leichte Verzerrung auf der Stimme. Dann auch mal was Zweistimmiges. Je länger die Scheibe läuft, desto klarer wird, wieso die Band so lang gebraucht hat, all die Ideen in einen Fluss zu bekommen. Ich finde, daß das ganz hervorragend funktioniert. Hier also ein Geheimtipp. Bei der Recherche habe ich wenige Reviews online gefunden. Auf jeden Fall sehr sehr abwechslungsreiche, genreübergreifende, Mauern einreissende  Musik, die dich jeden Moment überrascht, irgendwie abholt und immer wieder weg stößt. Total abgefahren! Muss man sich einig mal live angucken, sobald es wieder möglich ist! Ich werde das tun.

Review auch erschienen bei vinyl-keks

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fanzine: HELL YEAH

Ein Comic von Alex Mages. Ich hab hier die Nr. 19 von 50 liegen. Ist im Januar diesen Jahres rausgekommen. Es ist ein Comic der in Schwarz / Weiß gezeichnet wurde und, so vermute ich mal, auch auf altem, bereits bedrucktem Papier gedruckt wurde. Auch ein paar bunte Blätter haben sich ins Heft verirrt. Das Cover ist Linoldruck auf Karton. Alle Seiten werden zusammengehalten durch eine Naht. Das ist wirklich sehr sehr liebevoll gemacht, auch wenn dei Story dagegen ziemlich wild und düster ist.


In der Hauptsache dreht es sich um drei (oder doch vier) durchgeknallte Wesen, ein Einäugiger mit einem Rüssel, Teufelchen und ein Skelett ohne Unterkiefer und ein, ich würde sagen, Hund. Die wollen zusammen Musik machen. Sie wissen noch nicht so recht wohin ihre musikalische Reise gehen soll. Sie schauen sich als Inspiration die wundervolle Beastie Boys “check your head” an; keine Inspiration. Die Black Flag “Everything went black” ist ihnen zu harmlos. The Locust sind eher langweilig. Es wird also gemeinsam mit Standardinstrumenten geprobt und in der Mitte des Hefts gibt es auf einem gefalteten Blatt ein Konzert zu sehen. Die Band spielt auf Instrumenten wie die Einstürzende Neubauten. 

Ein paar Blätter mehr sind noch drin, da solltet ihr aber selbst rausfinden, was drauf oder drin ist. ALEX MAGES – Hell Yeah. Ich hab das Heft über den tollen NACHLADEN in Hamburg bezogen. Da gibts auch noch mehr tolle Hefte!

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fanzine: LA HAINE #4 & #6

Das LA HAINE Zine habe ich bei Instagram entdeckt. Auf Anfrage habe ich dann die Ausgabe vier und sechs zugeschickt bekommen.

Es handelt sich um Blätter, die jeweils inder Mitte gefaltet,  ein Einschittam Falz, in A6 dann in Seiten gefaltet. Ich kenne das so nur von überbordenden “Booklets” in Kassetten, da ist ja bekanntlich wenig Platz drin für viel Text. Es ist jedenfalls eine ganz wunderbare Idee!

Auf dem Cover der Nummer vier ist dieser Italiener, hab den Namen vergessen, dieser Rechte. Er grinst mit seinen Hasenzähnchenin schwarz/weiß. Auf der Nummer sechs haben wir einmal die ganze G20.  Da würde ich sagen erkenne ich die Trompete aus Amerika wieder, den blonden Wuschelkopf aus England und dieser eine Türke, der ist da auch dabei. Der gemeinsam mit dem russischen Präsidenten in Syrien weiter zündelt, nachem die Trompete keinen Piep mehr von sich gibt und lieber im eigenen Land zündelt. Ach, was ist das schön, die auf einem Punkzine wiederzusehen. Unter ihen auch ein paar Frauen die so kennt.

Die Texte im Heft sind mal Deutsch, mal in Englisch. In der Nummer sechs (in Color) geht’s auf englisch um die Feststellung, dass wir in Diskursen eine Verbindung schaffen müssen… Da fällt mir auf, ich bin nicht ganz so gut in Englisch. Es geht um die Verstrickung von rechts nach links, auch in der CDU. In dieser Ausgabe also ein einzelner, sehr langer Text und zum Abschluss gibt’s noch eine kleine Erklärung zum Konzept des DJs.  Ausgabe vier dagegen auf Deutsch. Es geht um den Sommer 2018 und die Flüchtlinge die im Mittelmeer mit ihren Schlauchbooten irren und nicht aufgenommen werden. Konflikte an der EU Außengrenze, so nennt man das wohl im Beamtendeutsch. Auf zwei Seiten gibt es eine Collage zum Thema “Die Zukunft der Urlaubsreisen unterm Hakenkreuz”.

Ich weiß nicht so recht, wieviel Zynismus ich auf einmal ertrage, bin dennoch begeistert von der Art und Weise, wie Chris das macht. Gerne mehr davon.