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MC: stefan schmidt & an moku – raum im raum

Raum im Raum ist der abschließende Teil der „Raum“-Trilogie von Stefan Schmidt und An Moku.
Die beiden machen sich auf, eine etwas düsterere Seite ihrer Soundscapes auszumalen. (hier „zwischenraum“ und „raum„)

Die Stücke sind diesmal nummeriert nach RiR °1 etc.
Das erste Stück könnte sehr gut ein Teil des Blade Runner-Soundtracks sein. Gefolgt eines sphärischen Horrorfilms.
Die Trilogie nimmt diesmal in meinem Auto ein Ende, während die Reifen langsam einklappen, ich gleichmäßig zu schweben beginne, vorwärtsbewegend; ja, ich stehe im Stau.
Diesmal höre ich also die fantastischen Sphären von An Moku und Stefan Schmidt an einem anderen Ort. Das war mir sehr wichtig, da ich das atmospärische Ambienterlebnis ganz bewußt auf eine andere Art & Weise genießen wollte. Und nicht wieder zuhause zu sitzen und mir, während die Geräuschkulisse durchzieht, mir wieder diese ganzen bunten Farben im Fernseher anzugucken.

Ein Rauschen statt einem Rasen. Ein Davonschweben. Entschwinde kurz auf einen marokkanischen Markt. Leicht märchenhaftes, Zeitlupe.
Knisternd knacken, klirrend.
Wummernd und wabernd, ein wenig winselnd auch ab und an.
Untergründig grummelnd. Kurz kräuselnd einen Beat schlagend.
Knirschendes Klatschen.
Um zurück zum Zäuseln zu kommen (was auch immer das sein mag) nehmen die beiden eine kleine Prise zerspangenden Zünsel.
Es klingt jedenfalls gut!
Zappelnde Laborratten luken um fast ruhige Ecken im Untergrund ihres musikalischen Experimentallabors, um auf Seite 2 in mystischen Sphären ein wenig Luft zu holen.
Schnappend, schmaugend riechen sie die feinkörnige Luft phantastischer Freiheit.
Doch auch eben jene Untergrundbewohner erträumen sich exotische Exkursionen um der grauen Welt zu entfliehen.
Risikolos ist dort nur das Weiße Rauschen, unablässig, das Schaudern des Scharrens.
(welche Songs ich damit umschreibe, dürft ihr nun selbst herausfinden!)

So etwas über 50 Minuten Ambient / Soundscape sind auf diesem Tape. All in All macht das dann ca. 165 Min. Musik auf den drei Releases.
Zu haben über den BandcampLink via Karl Records.

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LP: cyco – cyco

Auch Bands über die im worldwideweb wenig bis nichts zu erfahren ist, machen Musik, veröffentlichen Platten. So auch CYCO aus Dresden.
Außer dem unten angeführten Bandcamp-Link habe ich nichts zu bieten aus meiner Recherche.

Das Cover erinnert mich an die „schwarzer Planet“ der Band Klotzs. Gemalt hat dieses Cover der Drummer von Cyco, die Band macht also viel in Eigenarbeit!
Alle vier Bandmitglieder singen, brüllen mal ins Mikro.
Ich bleibe mal beim Artwork, die selbstbetitelte Platte ist recht schlicht aufgemacht. Kohlezeichnung auf dem Cover, ein Einleger mit den Texten ist dabei.

Die Musik. die sich in der Rille befindet ist ganz klar links, sie ist antifaschistisch, antikapitalistisch. Es ist reflektiert und ein großer musikalischer Bogen wird zwischen verschiedenen Unterarten des Punkrock gespannt. Cyco selbst bezeichnen es als Crust, wobei ich diesen immer als wesentlich härter, prügelnder emofinde, als jetzt bspw. Cyco.
Hardcore mit D-Beat, Punkrock der eher melancholisch melodischen Art, erinnert mich an Kuballa!
In der Art und Weise, wie sie die Songs aufbauen, meist kurz & knackig, manchmal total ausbricht, wird man in eine Art Sog mitgenommen, der immer tiefer in diesen … Tunnel (?), der sich auf dem Cover befindet, reingezogen wird.
Wenn es mal hektisch geworden ist, holen sie den Hörer wieder mit einem ihrer famosen Punkrockparts ab, zurück. Manchmal resignativ, manchmal kämpferisch.
Cyco kombinieren also Hardcore mit D-Beat, Punkrock mit Screamo-Elementen, mal etwas noisig, der Sound der Platte ist entsprechend keineswegs glattgebügelt, ein Glück! Die verschiedenen Stimmen/ Vocals unterstreichen noch mehr den Abwechslungsreichtum der Musik.
„choose life“ wird angesagt, wie auf einem Konzert. Das ist echt cool!
Dadurch wirkt das Gesamtwerk noch nicht ganz fertig oder noch „in Bewegung“, da kann sich noch was tun, bzw der Live-Vortrag kann sich sicherlich ein wenig unterscheiden von dem, was man auf Platte hört. Ich bin gespannt! Kommt doch mal in den Süden dieser Republik!

Ich freue mich aber auch jetzt schon auf den nächsten Release, total gute Scheibe! Bekommt ihr in schwarzem Vinyl unter einem der Labels, die Cyco gemeinsam herausgebracht haben.

Coop Release von Broken Sounds Records, Abnegat, Shove Records, Pyrrhic Defeat Records und Trace in Maze Records.

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fanzine: rauditum #9

Von vorne:
ich habe es V-E-R-L-E-G-T!
Die Nummer 9 liegt also hier und ich habe die 8 noch gar nicht rezensiert. Ich schreibe das, weil Ugly sich im Vorwort entschuldigt, dass das bei ihm von der 8 zur 9 so lang gedauert hätte….Mal abgesehen davon, ob es beim Rauditum überhaupt eine halbjährliche Veröffentlichungspraxis gibt, genausowenig, wie Leser der provinzpostille wissen, wann die rauskommt, hüstel.

Ugly macht das inzwischen allein.
Das Vorwort ist schon wirklich super, das ist absolut richtig, bin total bei dir! Bei aller Liebe zur Musik ist es wichtig auf die Menschlichkeit und die Menschenrechte einzugehen. Die Schwierigkeiten und Probleme genau zu benennen und das und as muss geändert werden.
Was ich bemerkenswert Ugly rangeht Informationen zu sammeln und aufzubereiten. Das hat schon immer einen persönlichen Touch, ist aber doch ne Menge journalistischer Arbeit!
Ich empfinde das Rauditum als sehr politisches Fanzine, da es ja auch aus dem Bereich Oi / Skinhead-Musik kommt und dort die Grauzone nicht weit weg ist.

Eine Band namens Slade wird besprochen. Bzw ihre Geschichte. Sie begannen als Coverband über Boots’n’Braces Skinheadlook zur Glamrockband; ist schon amüsant!
Part of the Problem ist ein Filmprojekt und damit hat er mich! 2017 haben sich ein paar Film-Verrückte Punker zusammengetan und haben an ihren möglichen freien Wochenenden einen Film gedreht ab 2018 bis 2022. Ich will gar nicht viel verraten, denn das Interview ist superlesenswert!
Ich bin wirklich gespannt, wie weit die Crew mit ihrem Thriller-Projekt kommt. In den meisten Punkfilmen sieht man leider viel zu oft, dass die Schauspieler gar keine Punks sind, sondern irgendwelche Kostüme tragen. Bei Dorfpunks ist mir das hart auf den Sack gegangen.
So wie es weiter jede Menge guter Interviews und Berichte, über jemanden, den ich so gar nicht kenne Gaz Stoker (The Rebels, Red London, Angelic Upstarts, Red Alert) gar ein Podcast in Schriftform: 21 Seiten! Vow. Das ist ein wirklich kurzweiliges und informatives Gespräch.

Das Rauditum regt mich diesmal echt an, über jede Menge Gelesenes nach- und weiterzudenken, was eine tolle Sache ist, denn ein Fanzine wird ja nicht allein zur Unterhaltung gereicht!
Print ist nicht tot, ich habe keine Ahnung, wieso sich alle immer im Internet tummeln müssen.

Heft ist Spitze. Bekommt ihr per Mail.

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fanzine: Trail Magic #1 & 2

I love Fanzines. Uh Yeah.

Hier etwas Neues, eher Berichtsheft als Fanzine, und doch ein Fanzine, da sich Macher Chris sein Fan-sein um eine schöne Tätigkeit erweitert hat: das Wandern.

Trail Magic (das Hiking Fanzine), was schon etwas Besonderes ist im Fanzine-Himmel, er hatte vorher vom Anker Zine kannte. Die Seite, unter der aber alle seine Zines vereint hat heißt 42 Zines.
Wir tauschen mal wieder aktuelle Hefte. Ich erwähne das zuerste, da ich zu meinem Amusement feststellen darf, dass ihm beim Wandern dann doch etwas untergekommen ist, zu reviewen. Unter anderem eine der Postillenausgaben, hier die #8; das ist lang her, haha!
Vielen Dank dafür.

Zum großen Heft gibt es ein kleines Perzine, in Größe A7 (?), darin sind s/w Fotos von seinem ersten Ausflug nach Portugal und Italien. Das ganze mit seinen Kids.
Ich kann mich da noch gut daran erinnern, wie ich mal mit meinen Kids durch den Wald in Ligurien stapfte und meine Kindern animierte Schmetterlinge zu zählen; zwischen 40 und 50 sind sie durcheinander gekommen! Jedenfalls war immer einiges an Motivationshilfe nötig; und ein Zine draus zu machen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

Umso gespannter bin ich auf Chris Bericht.
Er berichtet nicht viel über die Familie, die Fotos sind in guter Quali, den Text hat er auf seiner Schreibmaschine getippt und auf die Pics gelegt. Es wird desöfteren Bezug auf die, Überraschung, Landschaft genommen und das bewusste Runterkommen.
Wenn man lange läuft klar zu sich selbst finden kann!
Das A5er Heft ist also Nummer 2 und Chris schreibt hier ausführlicher.
In dieser Ausgabe Schwerpunkt Italien. Beschreibt in schönen Worten ein wundervolle Gegend. In der Mitte eine Karte von Moneglia, was in der Nähe von Genua liegt.
Eine Packliste für die Pragmatiker, wer wissen möchte wieviel was wiegt.

Unter den Reviews dann, ja, ich komme nochmal drauf, weil seine Bandbreite recht groß ist und viele Sport-Zines besprochen werden. Unter anderem ein Eishockey-Zine (B-Mannschaft)! Ein Familien-Zine. Tolle Rubrik, in der man viel entdecken kann.

Lest mehr Fanzines!

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LP: amen 81 – musik aus der bayerischen staatskanzlei

Amen 81, schließen nahtlos dort an, wo sie bei jedem einzelnen Album aufgehört haben: angepisst zu sein über euren alltäglichen Rassismus, über den Sexismus, die Nullpen-Debatten über das Gendern oder … oder … oder… da gibt es schon einiges zu erzählen, aus der Bayerischen Staatskanzlei.

Die Band haben Mitte der 90er Jahre angefangen, was ja eigentlich bedeutet, dass sie altersschwach und wutlos um die Ecke kommen müssten, denn je länger die Zeit dahinsiecht, desto wahrscheinlicher wird es ja, dass der Rock in die Gitarren zieht, sich ein Melodie-Pesthauch um die Stimmbänder schmiegt und die Trommelstöcke swingen.
Amen 81 tun genau das nicht. Sie sind eine Hardcore-Band, klingt ein wenig trashiger als damals und hat mehr Oiro-Chöre zu bieten. Amen 81 ist wohl eine der kritischsten Bands in Kaltland. Was sie auf der „Attack of the Chemtrails“ begonnen haben, führen sie mit „Musik aus der byerischen Staatskanzlei“ nun fort.
Sie schmeißen dich nicht nur mit der Nase in Themen, sondern gleich mit dem ganzen Körper.
„königreich deutschland“ und „murmeltiertag in stalingrad“ widmen sich den (Nach)Wehen des WWII.
Amen 81 setzen sich sehr kritisch mit dem Umgang von Menschen an den europäischen Grenzen und im Lande  auseinander „Transferschein“.
Oder „Regel und Zustand“ mit dem fantastischen Refrain

Veganismus ist Terrorismus wie Fahradfahren und Antifa
Bedrohen euren Wohlstandsflausch
wie Gendern und Geschlechtertausch

Im Grunde muss ich gar nicht viel erzählen. Amen 81 fassen zusammen, was den Bajuvaren ausmacht, auch den Deutschen ansich: er ist reaktionär, rassistisch und antisemitisch. Da kann man jetzt viel rumagumentieren, aber wenn man genau das mal vom Tisch wischt und sich unter der Oberfläche anschaut, was vom alltäglich Geblubber übrigbleibt: das.

„der trick“ – es geht um Astrologie:

Lebensfluss im Elfenland
Deutungshoheit, Hexentanz
Yogamatten und Toleranz
es ist ein Trick
ein Zaubertrick
das ist der Trick
ein Egotrip zum Eigenglück

16 Bretter werden hier ins Vinyl genagelt. Meist zwischen einer und zwei Minuten. Sie drücken tatsächlich nicht mehr ganz so auf Gaspedal. Nach 30 Jahren kommt wohl „erst“ das sechste Full-Length-Album, sie spielen nur Konzerte, wenn sie wirklich Bock drauf haben.
Es gab wohl einen Besetzungswechsel, da die Band aber mit Pseudonymen arbeitet, könnte es sein, dass es nur eine Person ist, eine weitere aber ihr Pseudonym geändert hat. Wer will das auch so genau wissen? My Ruin hat noch ein paar Worte zur Band (Linus Volkmann) und zur Platte (Falk Fatal) schreiben lassen, findet ihr unter im Link zur Homepage des Labels. Ich finde Amen 81 wählen deutliche Worte, da bedarf es nicht unbedingt der Autoren.
Es geht darum ein musikalisches Mittelfinger-Manifest auf Platte zu bannen; was Amen 81 ordentlich dem geneigten Zuhörer zu erklären, was mit Anti-Deutsch gemeint ist. Nein, sie wollen den Staat nicht auflösen und ein Königreich; das haben wir ja schon, hüstel.
In all den (16) Punkten, die sie ansprechen, Verschwörungsglauben durch oder mit Esoterik, alltäglicher Rassismus, Selbstoptimierung („resetted minds“), der Wohlstandsanbetung, dem Anspruch auf diesen Wohlstand, geben sie eine ziemlich genaue Beschreibung darüber ab. Nein, da müssen keine Lösungsansätze implementiert sein. Du sollst ja drüber nachdenken und eine finden!

Die Mörder sind bald alle tot
Der Wahn lebt munter weiter fort
Die Mörder sind bald alle tot
Antisemitismus ist hier mehr als nur ein Wort
„Topf und Söhne“

„ficken für den frieden“ – mit Lichterketten und Beten und Kerzen anzünden, mit Chanten und Singen kann man Nazis nicht bezwingen.
Amen 81 liefern so viele zitierungswürdige Texte, Textzeilen.

Kurzgefasst: Amen 81 machen Hardcore ohne viel Zipp und Zupp, straight outta Nürnberg, kritisch, leider zeitlos, ehrlich.
Ein wenig fehlt mir das Geprügel und Gepeitsche der früheren Jahre. Dafür gefällt mir der gezerrte Sound besser, als auf vorherigen Alben. Alle drei singen, weiterhin; was soll ich sagen, sondiert wird später.

Hier die Infos beim neuen Label (-Stern)  MyRuin UND dort, wo man die Platte bestellen kann. Sehr wahrscheinlich auch beim Händler eures Vertrauens, denn die weiße Vinylscheibe mit A3 Zeitung mit allen Texten, einem bayerischen Bierdeckel und Downloadcode ist in einer 500er Auflage erschienen.

 

Review, so ähnlich, auch beim Vinyl-Keks erschienen.

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fanzine: plastic bomb #124

Ich lese also die Ausgabe 124 vom Sommer 2023.
Sofort habe ich mich auf den Artikel „punk und kulturförderung vom staat“ gestürzt, bin dann doch erst an der tollen, zurecht vielgelobten Rubrik „21st digital punks“ hängengeblieben. Diesmal drei junge Männer im Interview.
Dann doch erst auch noch Torsun (& die Stereotronics) im Interview, der ja ordentlich was in seinem Leben gerade stemmen darf. Wenn er es denn noch nicht durfte. Ich hoffe, du packst den Krebs, Torsun!
Torsun und die Stereotronics machen Punk zu Lo-Fi Pop. Juhu:

Nun etwas anderes. „Tag X zum Antifa-Ost-Verfahren“ im Interview einer der Anwälte, Christian Mura, der einen super Einblick gibt in die verhakten „Dinge“, einem sehr kleinteiligen Verfahren. Es wurde ein Urteil gesprochen, Revision ist beantragt.
Dann kam der Artikel mit der Förderung, Antitainment nannten das mal „Subkultur brought to you by Sparkasse Hanau„, 15 Jahre ist das nun her. Nun gibt es das also vom Staat gefördert und Ronja nimmt sich dem aktuellen Thema an. Auch anhand der Band, die sie via Plastic Bomb Records rausgebracht haben Dividing Lines.

Eine Förderung bedeutet, dass alles gefördert werden kann, was dem Gelichstellungsverständnis näher kommt, welches dem im Grundgesetz enthaltenen Regelwerk entspricht. Dann sprechen wir über eine Demokratisierung des Punkrock. Natürlich findet Label und Band es natürlich seltsam am Ende den Bundesadler auf dem Cover zu haben, doch es geht ja schließlich auch um eine Professionalisierung. Ronja stellt da die Frage, wenn von den Szenemenschen denn nicht auch vom Staat gefördert werden, weil sie im Sozialsystem tätig sind, oder bei der Stadt arbeiten, oder… Wieviel Juzis und AZs bekommen Förderung?
Ein zwiespältiges Thema? Eigentlich nicht. Zeiten ändern sich.
Natürlich geil, wenn eine kritische Band Kohle bekommt, wenn sie von allen, vom Staat, um genau diese Themen an den/die Zuhörer*in zu bringen. Und das Geld was sie bekommen stecken sie in die Kultur um sie herum, Videoclip, Grafikherstellung, Studio etc pp.
Wir in Deutschland (bzw. Europa) sind da schon immer etwas priviligierter als die Amerikaner, da wir schon immer Kultur fördern. In USA muss ja jede Punkcombo schauen, wie sie damit Geld verdienen.
Um „unsere“ Ansichten nach Außen zu tragen, und es scheint notwendig zu sein, ist das schon ein gutes Hilfmittel. Ich werde auch Kulturförderung beantragen, hüstel.

So oft schreibe ich nun nicht ein Review übers Plastic Bomb, obschon es hier zweimonatig auf dem Tisch liegt, respektive in meinen Händen.
Wollen die überhaupt Reviews? Nö, sonst würden sie ja Rezi-Exemplare verschicken. Kommt man durch Kritik weiter? Ja!
Ich gehe zum Schluß noch eben auf das Vorowrt von Ronja ein, in dem sie sich echauffiert über all die, die in Kommentaren oder Reviews schreiben, übers Plastic Bomb, dass immer wieder erklärt würde, das Veränderung im PB nicht gut sei. Das früher alles besser war. „Das früher Punk besser war, das Gras grüner und das Bier kälter.“
Ich reiße das ein wenig aus dem Zusammenhang. Aber dieser Satz weist schon auch den Weg in „was interessiert mich eigentlich eure Kritik“! Wie gesagt, ich habe ein Abo, noch nie ein Rezi-Exemplar zugeschickt bekommen!
Ich weiß, manchmal ist Kritik echt mau. zB hat sich tatsächlich noch nie ein Einziger zu meinen Compilations geäußert und ich schicke Promo-Kassetten mit! Die CDs vom Plastic Bomb waren ja oft voll mit …. Quatsch. Egal.
In dieser Ausgabe habe ich also einiges gefunden, über das ich selbst nachdenke oder mich zum Nachdenken anregt. Bei den ganzen Bandinterviews bin ich raus. Da ist nichts dabei, was mich musikalisch antörnt. Aber es geht sicher um mehr Reichweite eines größeren Magazins, da kannst halt nicht, wie ich, mit so Dorfcombos um die Ecke kommen. Klar. Auch meist aktueller als in einem halbjährlichen A5er Zines.

Längste Rezi fürs Plastic Bomb, jemals, bitteschön!
Lese ich sehr gerne weiter.

PS: Geschichten aus dem Grab, den Kuhlengräber gibt es nun als Youtube-Kanal, finde ich gut. Rezi folgt. Erstmal n paar Folgen schauen. Apropos: das Plastic Bomb auch einen Youtube Kanal, die Cyber Bomb, vow.

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MC: tyles – tyles

Die Band Tyles habe ich wahrgenommen, weil da der Frank Gitarre spielt, was er auch bei den Neat Mentals macht. Er war da immer fleissig am posten, ein paar Konzerte haben Tyles nämlich diesen Sommer schon gespielt.
Das selbstbetitelte Tapes haben sie mal eben live aufgenommen für ihre sechs Gigs. Keine Overdubs.
Die Band bezeichnet sich selbst als 70er Jahre Garagerock mit Surfkante und Souleinschlag. Was ich schon mal sagen kann: die Sängerin hats hart drauf, da ist richtig richtig viel Soul in der Stimme.

Eher rockig, wenn sie Gas geben hat das ne ordentliche Punkattitüde. 20 Minuten, mit Downloadcode.
Die Tyles, das wird richtig gut! Schaut mal bei Insta vorbei!

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LP: von hölle – unwelt

Neues Album von Von Hölle heißt „unwelt“, was ich schon einen ziemlich coolen Titel finde!

Hinter dem ersten Track steckt gleich ein megasweeter Gedanke, jemanden eine handvoll Konfetti hinterherzuwerfen, der mich abgefuckt hat.
Zweiter Song „dunkel in mir“ ist ein klares Statement über die Umtriebe der Rechten in Sachsen-Anhalt. Ein wirklich guter Track. Insgesamt fällt mir ohnehin auf, dass das erste Album „alles muss raus“ von 2018 nun schon fünf Jahre her ist.
Es gab einen Bandzuwachs, die Herren sind nun zu viert und haben zwei Gitarren am Start.
Ich hatte sie letztes Jahr schon auf dem Gutensglück Festival gesehen und fand ihr gesamtes Zusammenspiel wesentlich runder und tighter als noch in den Jahren davor.
Ja, es ist sehr breitbeiniger Punkrock, der sich aber durch die (nicht zu) schlauen Texte aus dem Deutschpunk verabschiedet und nichtsdestotrotz aber diese Attitüde hat. Könnte Mensch gefallen, der auf frühe Muff Potter steht, oder auch Molotow Soda.

EIn Video hamse auch gemacht „besoffen ohne bier“. Der ist herrlich punkig und so leicht misszuverstehen. Natürlich doppeldeutig gemeint. Es ist ein Liebeslied.

Das Album „unwelt“ haben sie wieder in Eigenregie aufgenommen und rausgebracht. Bei mir könnt ihr ein paar Exemplare erstehen, aber auch bei Flight13 oder der Band direkt.

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fanzine: ostsaarzorn #4

Und zwar: Ostsaarzorn, Ausgabe 4, Thema Provokation und Punk. Eine junge Frau hat sich ein paar Boxhandschuhe übergestreift und schaut auffordernd vom Cover. Und möchte mir wohl schön eins auf die Fresse hauen. Das find ich mal per se Kacke, sollte aber damit das Thema Provokation abgehandelt sein und ich werde im Heft nicht dauernd auch noch angegriffen, dann lass ich das mal durchgehen. Ganz abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich recht hat…..

Das Teil ist soooo dick, dass ich erstmal dacht, ganz viel zu lesen und dann darüber zu schreiben.
Zeit läuft den Rhein runter, versickert im Schlick der Nordsee. Und da es ein paar Tage dauert bis der Ende August geschriebene Review online geht, mach ich es dann doch gleich. Und lese nix.

Dann dachte ich, das liegt da ja immer noch, was mache ich denn da, es ist auch immer noch so dick.
Ganz klar, die Zine die ich kaufe oder tausche über die muss ich auch schreiben. Also:

Ich schlage irgendwo auf, mit dem Zeigegriffel irgendwo rein und das lese ich jetzt. „Revolution Oi“.
Es gab eine Veranstaltung im Juni 2022, das Conny Oi-Land. Ist ein ausführlicher Bericht über ein wohl sehr gelungenes Oi-Festival, niedergeschrieben von Tobi und Dr. Ali. Sie berichten amüsant bis spitzäugig über die Anwesenden und die Bands. Zum Ende, also auf der letzten Seite des Berichts steht „lest mehr DIY-Zines“. Und eine Liste von Zines, von denen ich sagen darf: kenne ich, lese ich gern, tut das doch auch. Hab also die richtige Stelle im Heft aufgeschlagen, die ProvinzPostille wird auch erwähnt. Kein Review, kein Verriß, einfach nur ne Liste. Das finde ich – gut!
Und wenn das die ganze Liste von DIY-Zines mit Musikbezug sind, die im Zornesgebiet landen, dann sind das ganz schön wenige. Ich erinnere mich da an das Blurr, in dem zwei A4-Seiten winzig gedruckter Reviews NUR von Fanzines standen. Klar, dass war 1997 oder so. Aber ein paar mehr dürften es schon wieder sein. Zwei A4-Seiten.

Danach kommt eine wissenschaftliche Videoanalyse des Dödelhaie Videos „fuckedifuck 2020“. Ich muss dazu echt mal loswerden, dass ich die Platte der Dödelhaie zugeschickt bekommen habe; für meine Nebentätigkeit bei einem anderen Blog. Ich hätte sie irre gerne verrissen, doch das machen wir dort nicht. Finde ich auch in Ordnung. Verrisse sind meist persönlich, unnötig, gehen zu weit und sind wenig fundiert.
Jetzt, wo ich das da wiedersehe, denke ich, das geht nicht gut aus. Nun, ich werde überrascht. Das Fazit ist: gute Zusammenfassung des Jahres 2020.
Die Platte ist ein fast schon rückwärtsgewandter Humor. Die ganze Bands aus den 80er/90er Jahren die heute noch versuchen Musik zu machen. Ja, versuchen, da gibt es echt wenige, die noch was reißen und nicht einen auf ACDC oder Rolling Stones machen und ihren Signature Sound nochmal auflegen.

Das Ostsaarzorn kostet, keine Ahnung, 8€ oder so. 300er Auflage, 260 Seiten. Wahnsinn, die machen dem Testcard Konkurrenz.

Ach so, zwei Berichte über Pisse gibt es noch, erwähne ich deshalb, weil ihr TikTok-Hype sie nun nach Amerika auf Tour führt. Geil.
Ich schaue nochmal in die „Innereien-Liste“ die nach Alphabet, ne nach, nach was eigentlich, sortiert sind. Jedenfalls gibt es viel zu lesen im Fachjournal für Punk. So viel, dass mir zum Schluß die Frage kommt, weshalb ihr nicht mehr einzelne Zines macht? Verlängert die Liste (siehe oben) und man beschäftigt die Post.

Man könnte so viel.
Das hier ist geiler Shit. Kaufen.

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LP: meo – testarossa

Ein Co-Release von Entes Anomicos kam bei mir reingeflattert.
Meo – „testarossa“.
Klingt komisch, ist Screamo, Skramz, kommen aus Turin in Italien. Sie singen auch auf italiensich. Bitte diesmal zu entschuldigen, dass ich kaum etwas verstehe.
Musikalisch intensiver, nach vorne gespielte Emo. Ein, zwei Blast-Beat-Ausbrüche. Trotzdem eher Emo, da die Gitarren gar nicht so verzerrt sind, eher clean und trotzdem setzen sie sich gut durch. Auch der Sänger kreischt nicht ganz so, deswegen eher Emo.
Toller erster Wurf von Meo. Gut eingespielte Band.

Was Meo spannend macht ist, dass sie ausprobieren. Im letzten Song „omaeva“ in dem sie ein japanisches (?) Sample mixen und damit eine sehr ungewöhnliche Atmosphäre kreieren. Alle Texte sind nochmal auf englisch übersetzt wurden. Es geht um Sehnsucht und Verlust. „i forgot the names they gave us, but not your smile“ – aus dem Song „settima“.

Rotes Vinyl, einseitig bespielt. Labes aus Italien, Deutschland, Hongkong, Japan, ….
Non Ti Seguo Records, Longrail Records, Dischi Decenti, Troppistruzzi, Entes Anomicos, Seaside Suicide, Missed Out Records, Desperate Infant Records, LongLegsLongArms.