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fanzine: Hansa Zeneca #3

Mit dem Hansa Zeneca Numero 3 hab ich mir etwas Zeit gelassen. Habs einfach… ach Mensch, der Stapel wird immer größer und größer. Und ich lieb doch diese Zines. Und jetzt kann man dieses Heft nicht mehr unterscheiden von den andern: es ist nämlich wieder in A5 und keine Zeitung mehr, wie noch Ausgabe 2.
Zu Beginn möchte man mich mit einem Scherz für den Winter, einer CD-Beilage, cachen. Die kommt vom Lieblingspunklabel Bakraufarfitara. Mit dieser CD-Beilage geht dein CD Player in jedem Fall kaputt, dafür hält er das Bier schön warm; von unten. Immerhin: sie bieten Ersatz an.

Werbung von Audiolith weisen klar dahon, dass man sich nun den schönen Druck bezahlen lässt durch Commercials, damit der Preis des Heftes schön tief bleibt für den Konsumenten. Stimmt doch so 😉
The Kleins haben eine CD-Beilage beigesteuert. Die müsst ihr zuerst einlegen, sonst: siehe oben. Wenn nicht die Musik bereits eure Ohren geschrottet hat. Gibt es bei RilRec.

Es war wohl vorerst mal die letzte Ausgabe, ein kleine Pause – hoffentlich keine Großen Ferien – soll kommen. Ist jetzt auch mal schnell der Grund, weswegen diese Worte ausreichen müssen als Kaufargument!
Gibt es bei Fire and Flames zu kaufen. Oder im Hauseigenen Shop Rilrec.

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fanzine: rubberXhead #6

Das ist RubberXHead Numero 6 ist bei mir im Briefkasten gelandet.
Was ich auf den ersten Blick schon mal mehr cool finde ist, dass es in Schwarz gehalten ist, trotz der Farbkleckse; wie zB der Frau mit der Fahne “Never give up” auf dem Cover.
Und da dies die Nummer 6 ist: genau, haltet durch! Klar müssen Fanzines nicht per se auf Jahrzehnte geplant sein, aber etwas längerfristig dürfen sie das alle machen, da es alle auch nicht mehr gra so oft machen. Der Rhythmus eines Zines hat sich von (wenigen) jemals monatlich erschienenen Zines auf mindestens einen Zwei-Monats-Rhythmus verschoben. Eher sind es aber 3- 6 Monate. Ich hatte aber schon immer das Emfpinden, dass das nicht aktuell sein MUSS. Es ist schön, wenn es Aktuelles gibt.
Themen sind #punktoo, Interview mit der Band eat my fear (queerfeminist Hardcore aus Berlin). Scheißcoole Mucke, roh, noisig, in your face, und mit dieser klasse Jeansjacke! (“…and full of love”)

Etwas wortbegriffiges (ich nenn das mal jetzt so) nämlich Ableismus auf Hardcore / Punkrock-Konzerten. Aus dem unten angefügten Interview von Brösel weiß ich, dass er selbst das so nicht kannte und auch ersteinmal recherchiert hat. Ich halte das Thema für sehr wichtig, keine Frage, doch wer weiß sofort, um was es geht. Ich würde eine simples deutsches Wort doch irgendwie bevorzugen, damit ich es nicht jedes Mal erklären muss. Ist aber auch weit weniger wichtig, wie das Thema selbst. Ableismus = Menschen werden im Alltag auf ihre körperliche oder psychische Behinderung reduziert.
Eine Reihe von Fanzines werden empfohlen und da stehen echt ein paar sehr engagierte und toll gemachte Zines drin. Durch diese Liste bin ich auf das Abfallprodukt gestoßen, dazu ein ander Mal mehr!
Ein Interview mit der Fauchkrampf Agency (FB und Insta)
Entschuldigt, wenn ich nicht allzuviel über den Inhalt der jeweiligen INterviews verrate, nur soviel: ich lerne jedes einzelne Mal dazu!
Der Diskurs, der angestoßen wurde, über FLINTA*, Feminismus, Patriarchale Struktur im Punk / Hardcore – total wichtig! Und selbst lesen, hilft da mehr. Ich habe das Gefühl, noch, dass ich den Inhalt nicht so wiedergeben kann, wie er gemeint ist, sondern zu viel meiner eigenen Haltung darin stecken könnte.
So, Luft holen, neuer Satz.

Großartig ist, da ich momentan sehr viele superschnieke aufgemachte, was Grafik und Druck anbelangt, Zines in die Hände bekomme: dieses ist ein astreines Printfanzine. I like most! Yeah.
Mail auf der Homepage von Rubberhead.

Statt Musik in dieser Review ein Video einer Talkrunde von Fanzinemachern.
Total spannend!

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Fanzine: Anker #1

Die Nummer 1 des Anker-Fanzines ist hier als Tausch eingetroffen. Ich habe Chris’ Tun schon eine Weile bei Instagram beobachtet und als seine Ausgabe angekündigt wurde, habe ich zugegriffen.
Irgendwann und irgendwie waren wir schon mal in Kontakt gewesen. Nach einer längeren Suche in Kisten könnte es das “Berliner Mauern” Stencil Zine gewesen sein?
Der Grund für ihn, dieses sehr persönliche Heft zu machen – okay, nennen wir es Egozine – war diesen im Grunde einen Bericht über seine Erlebnisse “in order of appearance” zu erzählen.
Zuerst gibt es als Einstieg eine Erklärung, dass er wohl schon fast eine Obsession hat mit der Metapher “Anker” zu spielen. Er möchte sich da einen sehr persönlichen blick auf die Welt bewahren.
Auf den ersten Blick, mit den kleinen Fotos und Fotomontagen, den kleinen Einwürfen, merke ich eben schnell, dass man das Heft nicht einfach durchblättern kann. Ich finde das ja gut, wenn das so einen Tagebuch-Charakter hat. Mache ich ja selbst genauso.
Viel dreht sich um Erholung, Entspannung, raus aus der Arbeit, Zeit für Familie und auch endlich mal wieder Urlaub machen. Das hört sich, wenn ich das so schreibe, nach einem Luxusproblem an; ist es aber nicht.
Chris hat einen Sehnsuchtsort in Portugal und sie schaffen es auch, mit der ganzen Familie, diesen zu besuchen. Er liefert dabei nicht einfach nur einen Urlaubsbericht ab, sondern zieht uns mit in die Welt der Casa Do Burro, die weniger durch Corona gebeutelt wurde, als durch Naturkatastrophen.
Das liest sich alles richtig flüssig und macht Spaß. Auch die Herangehensweise, Dialoge wieder zu geben!

Zum Abschluss gibt es einen riesen Stapel Fanzine Reviews. Da hatte sich einiges bei Chris angesammelt, ein paar Ausgaben sind tatsächlich schon durch Neuere ersetzt worden.
Einfach bei Insta ne DM und ihr bekommt sicher auch noch eins dieser Zines.
Was ich nämlich hier bemerkenswert finde, da ich in letzter Zeit sehr viele qualitativ hochwertige Magazine bekommen habe (Boys Club Only, Black Cat Fanzine, Ostsaarzorn, etc.) ist dieses ein Copy & Print Zine. Yeah.

Angesprochene Musik im Heft ist bspw:

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LP: Planet Watson – Time to break it

Planet Watson geben bekannt: Time to break it up.
Band kenn ich schon eine Weile, sie haben bereits zwei EPs rausgebracht und machen mit ihrem ersten Longplayer auf Vinyl da weiter, wo sie nie aufgehört haben. Melodic Punkrock der ordentlich Rückenwind hat.
Das Artwork von Christin eine Hommage an alle Clubs der Gegend (jenseits dessen, wo immer alle Touren langtouren). Die 16 Songs kamen rechtzeitig zum 10. Geburtstag der Band raus. Letzten Oktober (2021).
Ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen, ist mir musikalisch insgesamt ein wenig zu … hm, wie sag ich das, vielleicht “lebensbejahend”? Ich meine nicht fröhlich. Eher freundlich.
Nungut.
“Next Episode” startet wie angekündigt mit Melodic Punk, gefolgt von “all” ein wenig im Blink 182-Gewand (dem Alten).
Ein Funfact für mich ist, das hier Chris, der Gitarrist und Sänger von Helmut Cool die Hochgeschwindigkeitsstöcke über die Felle fliegen lässt. Wobei eigentlich Sänger Hesse auch ein ganz ordentliches Brett tromnmeln kann.
Weiter geht der Rausch mit einem halben Dutzend Sängern, die die Band bei einzelnen Songs unterstützen. Allsda wären No Opinion, Scheisse Minnelli, Money left to burn, und und und.
Die Band selbst hält die Musik schon sehr abwechslungsreich, durch die Co-Sänger bekommt das nochmal einen ordentlichen Push. Das rauscht ganz ordentlich durch, diese “time to break it”!
Zwei Songs knacken die 2 Minuten, alle anderen sind kürzer, lauter, auf den Punk(t). Das Gaspedal bleibt durchgetreten.

Eine Frage drängt sich mir auf: wie haben Planet Watson eigentlich die ganzen Leute ins Studio gezerrt ob der doch sehr komplizierten Zeit? Vermutlich ist die Lösung ganz leicht, klärt mich auf.
Solange: anhören und / oder kaufen bei Bandcamp!

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fanzine: Black Cat Fanzine #2

Auf das Black Cat Fanzine Numero Due habe ich mich schon echt ewig gefreut. Hatten die beiden Macher*innen doch angekündigt, es bei nur einer Ausgabe zu belassen…. haben sie wohl das Füllhorn an Komplimenten überzeugt, sich noch einmal überschütten zu lassen.
Ich habe mich also so lang gefreut, dass ich sie am Ende in Teilen gelesen habe, aber irgendwo lag es immer. Nur nicht vor meinen Augen. Es bestand also dringend Nachholbedarf! Mir fiel es dringenst wieder ein, als ich endlich das neue Buch von Jan Off “Glaube, Liebe, Hohngelächter” bekam (es herrschte Papiermangel – kein Scherz!), dass die Kurzgeschichte “ACAB” (all cats are black 😉 ) mir doch irgendwie schon mal untergekommen war. Ja, im Black Cat Fanzine!
Das Ding, also die Nummer 2 der schwarzen Katze, dürfte inzwischen wohl restlos ausverkauf sein, wieso also noch viele Worte darüber verlieren? Weil es gut ist!
Jetzt also kurzgefasst, bevor die Nummer 3 erscheint, haha!, 164 kompakt in einem Absatz bei der ProvinzPostille!
Man könnte ja fast schon von einem Buch sprechen. Hatte neulich hier das Ostsaarzorn oder auch das Boys Club Only – wahnsinn. Unfassbar viele Stories drin, Interviews, ein paar Illustrationen (Chukky Fuck ist wieder am Start), grafisch sehr einfach und übersichtlich gehalten, dafür einfach toll im Look. Gebunden und geschnitten. Klar, das ist kein Copy & Paste, kein Schnippelzine, das ist schon in der Herstellung ein Stapel Arbeit und nicht billig.
Ich weiß, ich nenne eigentlich nie in einem Review einen Preis, warum nicht? Weil es das einfach wert ist. Vor 20 oder 30 Jahren hat man noch maulen dürfen: riesiger Fanzinemarkt, manchmal total schlecht kopiert oder einfach nur rotzedumm. Das Black Cat ist weit entfernt davon. Ob das noch Punk ist? Klaro. Auch der verändert sich und man lernt. Mal abgesehen von der Digitalisierung. Anderes Thema:

Black Cat ist ja nicht nur diese feine Zine sondern auch inzwischen über 30 Tapereleases auf ihrem Tapelabel.
Ein Interview mit Ausbruch. Der Artikel “über meine schwierige Liebe zum Heavy Metal” von Nils ist toll geworden. Dann über Sex singen von Cali Krawalli, die bei Dachlawine spielt. Ein Bericht über die Geschichte der Potsdamer Hausbesetzung. Cool das kleine Intermezzo “die tausendste Playlist und anderen digitalen Müll – jetzt auf jeder Social Media Plattform”, da gebe ich ihnen recht, ich hasse Playlists. Vor allem Spotzifei.  Macht euch lieber ein schönes Mixtape.
Zum Download gibts das gute Stück hier: Black Cat

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digi: Black Square – Blumen am Abgrund

Ich muss damit einleiten, dass ich mir mit dieser News viel Zeit gelassen habe. Aus dem einfachen Grund: der Zwiespalt zwischen digitalem Review oder warten auf die Platte!
Platte ist nun raus, gibts bei Plastic Bomb und auch bei Keep It A Secret.

Wir sind im persönlichen Austausch, Fini hatte ja in Print-Ausgabe #7 ein paar Tagebucheinträge beigesteuert. Mit Bonny gibt es auch ein munteres Hin und Her, die beiden sind sehr aktiv und sehr engagiert.
Und in diesem “Review” geht es nun einfach mal darum, daß man das ja auch mal anders machen kann. Der Tonträger, auf dem die Musik der beiden herauskommt, ist fast zweitrangig, weil es hier ganz klar um Haltund und Meinung geht.

Black Square sind eine Band, die im Titel schon mehr sagt, als andere Bands im ganzen Text des Liedes.
“you cannot spell Einzelfall without Netzwerk”, “Risikogruppe PoC” widerspiegeln eine große Wut, einen starken Frust gegenüber des Zustands unserer Gesellschaft.
So klein sie manche auch reden mögen,  gar nicht so klein sind. Sie sind allgegenwärtig und sie sind täglich. Das erleben wir vielleicht nicht unbedingt jeden Tag in unserem Büro oder beim Einkauf im Supermarkt. Aber wir sehen es in unseren linearen oder nonlinearen Zeitleisten, die unseren Alltag doch inzwischen so umfassend gemacht haben, dass das Wegschauen eigentlich nur die Unzulänglichkeit des Normalos noch mehr nach oben spült, als kritische Menschen das ertragen können. Puh, langer Satz.
Wir sehen es schon wieder in einem Krieg, diesmal näher denn je, PoC oder schwarze Menschen werden hinten in die Reihe gestellt, Weiß geht vor.

Ich hoffe sehr, das Black Square mit ihrem Release und auch mit ihrer nun folgenden Tour so eine Art Protestbewegung werden könn(t)en, zumindest aber aufmerksam machen und Leute zum Nachdenken bringen.
11.03.   Karlsruhe – Alte Hackerei
12.03.   Speyer – Eckpunkt
08.04.  Aschaffenburg – Stern
09.04. Koblenz – Jam Club
über Ostern ne kleine Tour… schaut einfach mal bei FB durch!
LP- Review is about to come!

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LP: Cruor Hilla – Warten auf den Kater

Erstmal ein fettes “Sorry” für den superspäten Review! Habe diese Platte schon im Herbst letzten Jahres bekommen, als sie, damals schon mit starkem Delay, dem Presswerk abgepresst wurde.
Cruor Hilla haben schon die ein oder andere CD rausgebracht und nun vagen sie den Schritt ins Land des Vinyl. I like!
Es ist der vierte Longplayer namens “Warten auf den Kater”. Den Zustand kennt der ein oder andere vielleicht doch: viel trinken und nichts passiert. Warten also.
Eventuell kennt ja der eine oder andere den Zustand nicht, dafür aber schon eines ihrer Werke ,hat die Band schon mal live gesehen? Denn wer Cruor Hilla kennt weiß, dass sie eine sehr Fun-punkige Seite haben, ohne dabei dem Flug Brieftauben beizuwohnen, eher abzuschneiden.
Der erste Song “Steuerfahnder im Großbordell” der die Platte eröffnet, ist gleich so einer. Die Band war so liebenswert, mir Texte und Linernotes mitzuschicken. Hier: “auf der Suche nach einer Textidee fanden wir im Proberaum noch ein Hamburger Abendblatt mit dieser Überschrift. Der Rest ist Geschichte.”
Doch außer Funkpunk, weiß man auch die Berliner Melancholie zum Ausdruck zu bringen. Mit dem Videotrack “nach der Party Depression” – der mir auch wahrlich am besten gefällt, soviel kann ich vorwegnehmen:

Insgesamt ist die erste Seite abwechslungsreich wie das sonst Bands auf zwei Alben verteilen. Es ist alles da: Funpunk (ja, ich weiß, ich erwähnte das bereits), Punkrock, ein wenig 70er Jahre Rock (?), ein paar Off-Beats eingemischt – apropos: die Aufnahme, Mischung und das Mastering habt die Band selbst übernommen! – dabei trifft Cruor Hilla immer den  richtigen Ton und hat coole Texte im Gepäck. Das Großstadtliebeslied “ich gehe nicht nach Hause” ist auch ein schöner Anspieltipp für die VErliebten unter euch.
“Zeit braucht Zeit” ist ein wenig…. hm. Wir sind Helden – mäßig. Nein. Quatsch: an Strg_Z erinnert es mich. Ganz tolles Album, welches hier vor ner gefühlten Ewigkeit zum Review kam.
Abwechslungsreich macht auch der immer wieder wechselnde GEsang von allen drei Bandmitgliedern, Felix, Till und Christian. Von der Platte haben sie 300 Stück machen lassen, greift zu!

Cruor Hilla geben auch wieder Konzerte und schreiben Vinyl”S” leider falsch 😉 und ja, ich bin ein Nerd.

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fanzine: No!Pop:Mag #1

Noch ein neues Fanzine am Fanzinehimmel. Gut?
Oder nimmt das doch Überhand jetzt?
Nein, das kann es nicht mehr.
Man darf zwei Sachen nicht aus den Augen lassen: zum einen gab es in den 80/90ern hunderte dieser Zines auf einem hart unübersichtlichen Markt.
Inzwischen gibt es noch, mh, ich würde sagen drei Dutzend. Und jedes ist anders. Punk, Feminismus, Oi, Short Stories, alles dabei.
Eike, der schon lange eine Radiosendung selbigen Namens macht, No!Pop:Mag bei Radio Osnabrück, bzw. kommt sie auch bei Punkrockers Radio, hat sich also drangesetzt ein Copy&Paste Zine zu machen. Klar, es wird heutzutage schon mit einem Grafikprogramm gearbeitet, dennoch: es ist selbst gedruckt und geheftet.
Wie Eike selbst im Vorwort so klar sagt: die Urform der Kommunikation im Punk ist nicht die Bravo oder das Spex (gibts doch nicht mehr, oder?), sondern seit jeher das selbst zusammengeschnippelte und – geklebte Fanzine.

Die erste Ausgabe also ist pickepackevoll mit Bands. Die einen kenne ich, da sie schon einige Zeit unterwegs sind, wie die Burger Weekends (Pop-Punkrock & Roll / Bubblegum Punk Band from Osnabrück) oder Neon Bone (Poppunk). Neu sind mir die Wild Sandals (Beach Pop Punk straight outta Meppen!!!) oder Shitty Life (Chitarrino Power Punk from Parma, Italy).
Ein superklasse, informativer Comic von Mental Rabie erklärt uns das aktuelle Zusammenspiel, respektive -leben unserer kapitalistischen Gesellschaft. Das ist vielleicht nicht neu – wie Fanzines und Punkrock, hüstel – aber wirklich gut.
Auf seinen ausgiebigen Streifzügen durch das Internet findet Eike whl so einiges, was ihn interessiert.
Die Interviews sind kurz und knackig, stellen die Band vor, reduziert auf zwei bis drei Seiten maximale Informationsdichte!
Ungewohnt für Punk.
Ein bisschen Werbung, Reviews von Fanzines und Tonträgern komplettieren die Ausgabe, die irgendwo einen Zahlendreher in den Seiten hat. Man muss ein wenig hin- und herblättern.
Insgesamt: ich freue mich auf Ausgabe #2.
Zu haben per Mail

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fanzine: Ostsaarzorn #2

Kein Fanzine. Ein Buch. Intelektuelles Niveau nicht ganz so hoch wie beim Testcard; dafür fast genauso dick: stattliche 200 Seiten bringt das Ostsaarzorn mit sich.
Es handelt sich wohl um eine Gemeinschaft von Menschen, die sich, man kann es gleich auf der ersten Seite entdecken, um den Einzugbereich zwischen Düsseldorf, Trier, Osnabrück im zornigen Westen bis zum zornigen Osten mit Leipzig und (L)Ost Places bemüht.
Den Norden, der ohnehin immer recht viele Worte abbekommt, schließlich kommen von dort auch die bekanntesten und allertollsten Vertreter des hiesigen Punkrocks, und den Süden – wo ist das eigentlich? – lassen sie aus.
Auf 200 Seiten kann man natürlich eine Menge unterbringen. Titel, Thresen, Tempramente.
Ich finde bei den ersten beiden Runden des Durchblätterns, Stöberns und Lesens Konzertberichte von anno dazumal, da diese Ausgabe wohl fast nahtlos da ansetzt, wo die letzte aufhörte: 2018.
Mehrfach kommen die, meiner Meinung nach, unpunkigen Akne Kid Joe vor. Ja, ich mag halt die Mucke nicht. Inhalt und Präsentation der Band dagegen sehr. Auch finden sich Duesenjaeger, Mülheim Asozial, Helene Fischer Ultras, Bon Jovi und viele andere Teenagerhelden wieder. Dazu Konzertberichte, Plattenreviews und und und.
Ein Text von den Toten Hosen “alles aus Liebe” wird auf Femizid untersucht und seziert. Ich halte das für ziemlich schlau. Ich hatte immer das Gefühl, daß bei diesem Song etwas anderes gemeint ist, als das, was im doch seit Jahrzehnten beharrlich  schlageresken Musikstil der Düsseldorfer präsentiert wird. Ich konnte nur nicht per kleiner Internetrecherche herausfinden, ob es dazu eine Diskussion gab, eine Erklärung der Band. Leider auch im Heft nicht.
Viele, viele gute Ideen werden präsentiert. Auch schön die ProvinzPostille in einem Diagramm eines Artikels zur “Scientific Punkzine Evaluation” wieder zu finden. Punkzines 2021 zwischen anständig und unanständig (bspw. MädMäm vs. Zap), bzw. (genial) dilettantisch und (brutal) professionel (bspw. ProvinzPostille vs. OX). Ich muss das natürlich erwähnen. Nehme das als Kompliment und werde selbstverständlich in meinem Kosmos weiter herumschweben wie eine Elfe.
Ich belasse diese Vorstellung vom Ostsaarzorn auch in dieser Kürze, kauft euch das Teil, ist wirklich mega! Gut, informativ, ironisch, knackig und kurz(weilig).
Einzig: bitte nutzt das nächste Mal eine Kontur für die Buchstaben oder druckt auf weißem Papier. Grau in grau wirkt das manchmal nicht so erhellend wie der Inhalt.

Gleich zu Beginn, was eigentlich ans Ende gehört, verspricht man auch die Fortführung dieses Zines, was ich für eine überaus kluge Entscheidung halte. Ich zitiere: “…bietet Ostsaarzorn allen Frauen und Flinta*s, Non-Konformist:innen und Outsiders die Gelegenheit und den Raum, ihre Texte gegen den Status quo publik zu machen.” Melden per Mail! Was es kostet… keine Ahnung, wir haben getauscht, was sehr sehr cool ist! Porto inzwischen 1,70€.

PS: wenn ich das richtig ahne, dann ist das Heft von und mit Menschen der tollen Punkband Upfluss. Sie haben eine ganz klasse 7inch veröffentlicht. Yeah.

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fanzine: PFF-Zine #4

Herr Magenbitter schickt ein neues Heft rum.
Diesmal in aktualisiertem DinA6 Querformat. Schaut schon mal wirklich witzig aus und passt für unterwegs in jede Tasche.
Geändert hat sich auch sein “Ton”. Er ist direkter, ehrlicher und sensibler. Deswegen sein Humor aber kein bisschen weniger infantil an einigen Stellen.
Was die Ausgabe 4 zu einem wirklich tollen Heftchen macht. So klein wie es ist, muss ich das einfach verniedlichen.
Wie immer dabei ist seine Assi-Punkfigur Fickfried, der sich durchs Leben oimelt und einige Cartoons.
Diesmal sind mehrere große Themen dabei, zuerst sein inzwischen festgestelltes und dennoch nicht diagnostiziertes Chronique-Fatigue-Syndrom (CFS). Woraufhin er sich mit dem Thema Inklusion auseinandersetzte, was ihn dazu brachte, einen recht gescheiten Artikel über privilegiert / deprivilegiert zu schreiben.
Auch macht sich Markus in drei Teilen Gedanken um (Über)Political Correctness in der PunkSzene. Es geht vor allem um einige negative Erfahrungen, die er im Laufe der Jahre gemacht hat. Im ersten Teil geht es um den entstandenen Zwang sich für seine Cartoons, Plakate und Comics rechtfertigen zu müssen. Da er einige Artworks für Ska-Bands gemacht hat, wurden diese auf einer Ausstellung als rassistisch angesehen.
Er sah sich mit klischeehaften Rollenbildern und Heteronormativität konfrontiert.
Hui. Ich kann echt verstehen, dass nicht jede*r einen Cartoon gut und vor allem lustig findet, doch nur weil wir Teil einer Szene sind, in der sich Markus ja offensichtlich gerne bewegt, alles zu hinterfragen und ihm derart Vorwürfe zu machen ist in einigen Fällen hergeholt.
Im zweiten Teil geht es um eine Band und deren Pseudonymen, die allesamt dem Dritten Reich entlehnt waren. Nun, ich konnte für mich von Anbeginn meiner Punkzeit nichts mit den Nazidevoltionalienspielerein anfangen… aber is halt Punk. Markus zählt dann berechtigterweise einige Beispiele aus den 80ern auf. Dass das in den 2000ern evtl nicht mehr ganz zeit- und szenegemäß ist, denke ich aber auch!
In Teil drei geht es um Sexismus in seinen Cartoons.
Ich finde es total gut, dass er sich so offen stellt, seine Cartoons und Plakate auch nochmal abdruckt und erklärt. … und einen Witz zu erklären… nun, ja. Seltsam.
Für ihn aber sicher sehr wichtig.

Gastcartoons von Ardy Beld und ein Coop-Cartoon (?) von Markus mit El Jaro. Sonst: alles DIY. Oder wie auf der Rückseite die Trump-ete tönt “PFF-Zine? That’s Fake News!”
Zu haben per Mail, 1,50 plus Porto.