Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

fanzine: krachmanifest #8

Das Krachmanifest war mir bisher noch nicht unter die Lupe gekommen.

Zum Thema „mal über den Tellerrand schauen“ und mal gucken, was Kolleg*innen so machen, habe ich das Krachmanifest entdeckt und stelle fest, dass sie aus BaWü sind, wo wie die Postille. Yeeees.
Hauptsächlich dreht sich alles um Krach. Crust, Hardcore, Geballer.
Inhaltlich war mir klar, dass das so überhaupt nicht so in meine Welt krachen würde, obschon ich ja schon auch mal Bastard Royalty höre.
Außer: das Interview mit dem Macher des Isidor-Fanzine, welches ich, witzigerweise, an exakt dem selben Tag bestellt habe, wie das Krachmanifest. Ich stöberte halt so bei Insta rum.

Es geht los mit Lost Grindcore. Ist aber eher Blackmetal, finde ich, könnte aber auch Grindcore sein. Hab so rumgeblättert und habe mit Freude über das Dreschfeschd gelesen. Zufälligerweise hat der Macher nämlich in Mannheim damit angefangen und just dort (!!!) war ich auf einem Feste zu Gast. Yeees.
Denn irgendjemand hatte mir gesteckt, dass sich hinter EXXX EA80 verbergen. Sie spielten ein 20 oder 25 Minuten Set. Sehr cool. Inzwischen findet das Fest in Hamburg statt.

In ein paar Bands habe ich reingehört. Terminal Filth, Stench-Core aus Berlin. Yoah, machen das ganz cool. Platte hört sich richtig gut an.
Ich schrecke allerdings sofort zurück (ohne in Ohnmacht zu fallen), wenn da Sätze stehen wie „die Band ist sich nicht zu schade den ein oder andern Oldie durch den vergammelten Punk-Wolf zu drehen (….)“
jaoh, och du, ne, lass mal.
Metalheads machen Punkrock fand ich in meiner Jugend schon blöde und auch nicht lustig. Das ist so geblieben.
Weiter im Heft.
Sehr viele Reviews. Tatsächlich auch ein paar, wo ich mal nen Click im Netz riskiere und reinhöre. Trespasser, eine anarchistische Blackmetalband. Sehr intensive Songs und ein gutes Interview über Anarchismus. Eine vielschichtige Band!
Festivalbericht vom Masters of the Unicorn. Sehr kurzweilig geschrieben.
Dann der zweite Teil einer Plattenvorstellungsrunde. Da sins deutschlandweit einige drin. Sehr gut!

Ein irrer Reigen an Reviews, Lesestoff und CD’s.

Geil. Link oben.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

LP: halb aus plastik – … halb aus beton

Halb aus Plastik, könnten das die Nachfolger von Front werden, um die es ja recht still geworden ist. Wisst ihr, was ich meine? Dieser düstere Post-Punk-Sound, das Songwriting zwischen Punk und NDW.
Sie erwischen mich kalt mit ihren ersten beiden Songs „kalte energie“ und „panik“.
Eine Mischung aus rock’n’rolligen Dead Kennedys und Front. Halb aus Plastik haben ordenltlich was aus den 80er Jahren mitgenommen, obschon die Protagonisten gar nicht alt genug sind, um das erlebt zu haben. Ich schaue auf das Foto und denke „huch, den Proberaum kenne ich“. Münster, zwinker.
Halb aus Plastik bleiben repititiv. Sie hauen eine lakonische Hook raus.
Es gibt zwei Ausbrecher mit über drei Minuten. Eigentlich bleiben sie kurz & knackig.
Ich habe das Gefühl, dass da ein Synthie-Sound mitschwingt, der auf der Gitarre liegt. Ich bin mi nicht sicher, hört sich schwer nach einem Alleinstellungsmerkmal an.
Auch die Lyrics reihen sich ein, in das bisher beschriebene.
„leben nach plan a“ ist da schon fast ein Roman, grins.
Ein wenig könnten Halb aus Plastik auch sowas wie die wundervollen Trend sein, sie bleiben in ihrem Sound aber irgendwie – offener.

Sie werden dem Titel „halb aus plastik – halb beton“ ziemlich gerecht. Das Cover spiegelt das auch wieder.
Ein sehr runder Release aus dem Hause MyRuin.
15 Songs.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

fanzine: ruebenmus #8

Ich lese das Ruebenmus No. 8 , was mich allein schon mit dem Cover anspricht. Welches von Mister Tapeworm ist.
Diese Ausgabe habe ich als Belegexemplar zugeschickt bekommen, da ein Review einer meiner Printausgaben darin ist. Sowas finde ich (beides) prinzipiell sehr nett und cool, ist ja auch ein Aufwand und kostet…
Ladegerät, ist einer der beiden Schreibe beim Ruebenmus, gefällt mein Tagebuchstyle nicht. Er hat Ausgabe 10 gelesen. Mit Stefan Schmidt (Experimental-Musik) und Tom Mess (Country), beides Freunde von mir. Beides Musiker aus unserer Gegend. Dieses Heft war eine rein regionale Veranstaltung, Hard Strike als Hardcoreband machten in dieser Ausgabe die Ausnahme. Es kam noch ein Interview mit dem Macher des Podcast Tourbusgeflüster obendrauf. Da ist thematisch wirklich nichts für Ladegerät dabei gewesen. Wie auch immer, er findet es nicht gut, würde es sich aber kaufen. (HIER No.11!)

Ich kann diesen Review schon mal abschließen: ich kaufe mir das Ruebenmus immer wieder gern. Einfach auch, weil ich die Vielfältigkeit der Printzines liebe.

Pro:
Das Heft ist aufgeräumt un dübersichtlich gestaltet. Manchmal sind Seitenzahlen dran und manchmal nicht. Finde ich gut, weil ich das tendenziell eher nicht mache; wozu auch?
Witzige Berichte drin. Er trifft bspw auf Maier, der von leicht links zu rechts abdriftet.
Das große Ganze sind Berichte. Das könnte er auch in Tagebuchform machen. Könnte
Konzertberichte, zB Oiro, 100 Blumen und noch was. Ich kann total verstehen, warum man 100 Blumen kacke findet. Oiro sind aber für immer geil, muss ich sagen!
Klar Drumcomputer sind nicht jedermans Sache.
Zwei Bands werden vorgestellt, die Unwucht und Crying Silke. Mit dem inzwischen streitbaren Interpreten HC Baxxter, ist sehr kurzweilig.
Im Vorwort wurde ein Gedicht zu Fliehende Stürme angekündigt. Auch sehr schön. Wirklich.

Contra:
Ladegerät gibt sich immer die Mühe, dass es in seiner grafischen Punkwelt aufgelockert wird durch Bilder und dies das.
Was mir diesmal auffällt ist, dass die Fotos meist zu wenig hell gestaltet sind.
Über die ganze Strecke ist die Sprachlichkeit. Ladegerät fühlt sich da recht wohl drin.

So, ausfürhlicher gibt’s nicht.
Holt euch das Heft.
Ist sauber aus der Druckerei und kost n Appel und n Ei. Hier ne Mailadresse.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

LP: briefbombe – ausgeliefert (part II – joey)

Weil mir das aktuelle Release von Briefbombe, Ausgeliefert, so gut gefällt und hier nicht alles aber vieles erlaubt ist, lässt mich Felix hier einfach ein weiteres Review zur besagten Veröffentlichung schreiben, obwohl er das selber im Juni schon einmal getan hat. Here we go:

In genialer Schlichtheit und mit Liebe zum Detail bekommt man Punk mit Hardcore-Einschlag auf der old-schooligen Seite des Spektrums! Ideen, Konzept, Texte und Umsetzung: Geil!

Akkordfolgen kommen eingängig und evil daher. Hier und da ein paar musikalische Pflastersteine aus dem Punkbaukasten in Form Rhythmus-betonter Einschübe. Das super Songwriting erschafft attraktive Frankenstein Monster, zu denen mein Herz hüpft. Es ist ein geiler Wechsel aus Melodien und Blastbeats –  rau und kuschelig zugleich.

Besonders fällt mir auf, wie super die Metrik der Texte, quasi der Gesangsrhythmus auf die Nummern geschneidert ist! 10 von 10! Es läuft mir dermaßen rein, dass ich meine Umwelt einfach an meiner Freude teilhaben lassen muss! Ich hab das Teil von vorne bis hinten, inklusive „Stille Post“, beim ersten Kennenlernen gleich drei Mal hintereinander laufen lassen. Seitdem auch weitere viele Male. Mein Favoriten sind u.a. GI JOE und BRIEFFROINDSCHAFT, aber ich höre, wie gesagt, eigentlich immer das ganze Teil von vorne bis hinten mit großer Freude durch.

Auch auf social Media, YouTube und Konsorten wirkt die Band Briefbombe unglaublich sympathisch auf mich! Ich schließe diesen offenen Liebesbrief in der Hoffnung, die Band doch irgendwann mal live zu sehen.

Erschienen und zu haben via Spastic Fantastic (schwarzes Vinyl) oder RilRec (orange Vinyl).
Oder bei der Band selbst.

Review von Joey Controletti.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

7inch: las ratapunks & LBM – split

Las Ratapunks sind ein Quartett mit leckerem rhythmischen Punk, kombiniert mit sehr schnellem Hardcore, voller Wut und mit Texten voller Wahrheiten wie Schläge, vier Songs wie Kanonenschüsse, ein direkter Schuss ins Herz. Die peruanische Band hat von sechs Labels die Chance bekommen, gemeinsam mit einer spanischen, ihre Musik mal über unseren Kontinent zu streuen.
Die 7inch hat echt n klasse Cover.
Die Songs unterscheiden sich nur marginal von denen, die auf dem wunderschönen Tape sind, was ich mir für unglaubliches Geld direkt bei ihnen bestellt habe. Musste sein. Auch wenn das meiste an die Post ging.
Nun, es sind die vier Lieder „no futuro“, „los gobernados“, „pais en deuda“ und „corazones sin piedad“ nun auf der 7inch gelandet.
Auf deren Bandcamp-Seite gibt es auch alle Lyrics in englischer Übersetzung.
Sie singen über ihre Wut gegenüber der Korruption und Unterdrückung, es gibt keine Zukunft. Manchmal mit ein wenig Hoffnung, für diese muss man aber einen hohen Preis bezahlen, den Freunde sterben.
Diese Themen sind in sehr kurzen Liedern auf den Punkt gebracht. Längstes Stück ist 2 Minuten!
Musikalisch ist das gediegener, klar strukturierter Punkrock. Das ist nicht neu, doch die Band mit drei Frauen an Vocals, Gitarre und Bass, und einem Mann am Schlagzeug, spielt das super und hat einen klasse Sound.

Die 7inch ist erschienen, um ihre Tour durch Europa im April (leider kein Gig in Deutschland dabei gewesen) anzukündigen. Spanien, Frankreich und UK. Dazu noch Vorband von Bikini Kill. Da geht was!

LBM, mit vier wütenden Songs, mit dem perfekten Rezept, um die Sorgen der proletarischen Seele zu lindern.
Bisher eine Scheibe raus. Überzeugen mich weniger als Las Ratapunks. Eher crustig, straight nach vorne geballert. Pogo-Punk.

Cover ziert die Totenschädelversionen von Mickey und Minimouse, Goofy und Dagobert Duck.

entes anomicos, tumbalavalla discos, spxdiscos, rekord-ando, tercermundistas, radio raw

gibt es bei mir im Bauchladen für einen 10er. PM oder Mail!

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

fanzine: trail magic 3

Ein selbstgestaltetes und selbstgedrucktes Heft – Trail Magic, ein Hiking Zine. Das hebt sich wirklich ab vom Rest. Die meisten lassen doch heute ihre Hefte für teuer Geld drucken.
klar, sich mit einem Kopierer rumzuschlagen ist nicht jedermans Sache.
Chris hier, und gerade als ich das Heft gelesen habe und beginne den Review zu schreiben, sehe ich bei Insta: die No4 ist schon raus und er hat auch keine mehr für mich… Schadé.
Eine Nachricht habe ich dazu bekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Er war wohl bei Freunden in Dortmund gewesen und sie haben ein paar Platten aufgelegt und durchgehört. So auch die „endlich wieder Deutschpunk“ von meiner Band pADDELNoHNEkANU. Das Cover hat er nochmal hervorgehoben.
Danke für die Blumen! Platte ist noch zu haben im BC-Shop!

Also eine Post-Review vom alten Heft.
Ausgabe vom Sept/Okt 2023. Er beginnt mit einem etwas für ihn schwierigeren Thema: „wandern in dern alten Heimat – verbrannte erde oder versöhnung“.
Es geht da um die „Baseballschlägerjahre“, dass waren die Jahre nach der Wende. Und wie wir heute merken, hat sich dieser Post-Faschismus in den östlichen Bundesländern verändert. Chris beschreibt das sehr gut und wenn man sich heute fragt, wo diese ganze Nationaldeutsche Scheiße herkommt, dann ist es der Rassismus ist, der nie weg war, der Faschismus, der immer fasziniert hat.
Die Flucht (deswegen) in die Großstadt und dort zu bleiben, seine Gründe zu haben dort zu bleiben und nicht zurückzugehen.

Der Bericht wühlt mich ein wenig auf. Habe mich ja auch mit Flo Opitz in der Ausgabe #11 über die Wendejahre unterhalten. Chris trifft da also auf offene Ohren.
Was das mit Wandern zu tun hat: erstmal nichts, lest selbst!
Ich bin nicht so im „Wander-Geschehen“ drin, von daher….

Das Interview mit Pudding ist wirklich äußerst ausfürhlich und hier wird nicht nur übers Wandern gesprochen. Die beiden sind wohl Sozialarbeiter und so ist das auch ein recht großer, interessanter Themenbereich, den die beiden besprechen. Pudding kommt aus Grima und arbeitet mit Jugendlichen.
Er hat eine immense Wanderung mit Crowdfunding hinter sich gebracht. Wie man das vorbereitet, wer involviert werden sollte, welche Entscheidungen müssen getroffen werden. Was muss man mitnehmen.
691 km ist er gelaufen, und circa 37770 Höhenmeter. Respekt.
Es geht auch um Konzentration, was für ein Weg liegt vor einem, was für Gefahren. Es geht ums Alleinsein.
Auf dem Weg an der Grenze Italien / Slowenien Fluchthelfer beobachtet. Das sich Menschen auf den Weg machen, ohne diese ganze Ausrüstung, und durch die Wälder wandern, hat ihn sehr beeindruckt. Man muss immer auf Höfen fragen, ob man dort übernachten kann. Im Wald mit Zelt wird man schnell für jemand andern gehalten und aufgegriffen.
Im Nachgang stellte Pudding dann fest, dass die heimatliche Presse ihn komplett ignoriert hat und das humanistische Weltbild, um das sich diese Wanderung / Crowdfunding gedreht hat, einen riesen Teil der Bevölkerung überhaupt nicht interessiert. Deswegen wundert es ihn, dass die AfD „nur“ 30% bekommen. Das könnte auch easy mehr sein.

Abschließend ein Bericht über das 30 Jahre Refused Records Festival – da wäre ich echt gern gewesen!
Viele Zinereviews. Ich kann sagen: ein durchweg volles Heft. Super!

Es gibt tatsächlich mal was zu hören. Ist ja keine Band und somit gibt es keinen Bandcamp-Link.
Chris hat Rede & Antwort gegeben im Wanderwach & Kaffee Podcast.

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

LP: shutcombo – streitgeist

Ein erster Schritt ist getan: ich habe in die Shutcombo reingehört! Yey.
Kann mir jemand, rein psychologisch, erklären wieso manche Platten einfach nicht auf den Teller hüpfen wollen?
Triggert irgendetwas wie der Name der Band, das Artwork oder womöglich das Label, das Paket, in dem die Scheibe steckte?

Jedenfalls: Shutcombo gibt es nun 25 Jahre. Und mit „streitgeist“ bringen sie ihr viertes Full-Length-Album an den Start.
Sie selbst sagen, dass sie nach all diesen Jahren nicht Richtung Kunsthochschule, Stadion-Rock oder Latte-Macchiato-Cafe abgebogen sind, sondern die SHUTCOMBO-Karre immer noch im Dreck vom OBI-Parkplatz steckt. Klar ist, hier kauft man Gartenzubehör, keine Musikinstrumente.

Da bin ich ja mal auf die Mucke gespannt, denn die letzten 25 Jahre kam ich auch ganz gut mit meinem eigenen Gartengeklapper klar.
Mir geht sofort die Stimme rein, super, wirkt nicht gewollt, hat echt Power! Die allermeisten Songs bleiben unter zweieinhalb Minuten, das geht echt gut rein und macht die Platte mit zehn Songs zu einem kurzweiligen Vergnügen!

Es gibt eine Menge Chöre auf den Songs, ohne dabei aber in Shalala abzugleiten. Aber ich rätsel noch, woher ich den Sound kenne. Irgendwas klingelt da, ganz weit entfernt, in meinem walnußgroßen Hirn.
Sie überraschen mich damit, dass der Song „Fast allein“ von Jens Rachut gesungen wird. Das die Kombi bei dem Sound mit diesem Sänger funktioniert… ich war gespannt und habe mich, tatsächlich, nur so halb überzeugen lassen. Jens ist schon speziell und Shutcombo machen da so gar nicht den Sound, mit dem sich Jens sonst so umgibt.

Egal, was wirklich cool ist, dass sie trotz des eingängigen Sounds nicht in einem Tempo bleiben sondern recht gut variieren. Die Songreihenfolge da wirklich gut gewählt! Die schnelleren Songs, wie auch alle andern, sehr gut gespielt, die etwas ruhigeren gefallen mir hier tatsächlich etwas mehr.
Textlich, thematisch, geht es bspw vom Song „Reha“, in dem es über Bekannte / Freunde geht, die aus dem Blickfeld verschwunden sind, oder vielleicht auch schon ganz von uns gegangen, über Szenegedanken (sind wir nicht eigentlich alle gegen Nazis, wieso diskutieren wir ständig über Punk?) zu Beziehungen, die man über Jahrzehnte führt.

Shutcombo sind fünf Männer Horscht (Gesang), Christian (Gitarre & Gesang), Schagge (Gitarre), Wolle (Bass & Gesang) und Patti (Schlagzeug).
Das Artwork ist spannend gestaltet von Pit. Leider nicht mehr Info, denn ich finde das eigentlich ein wenig kindlich, dieses comichafte, dafür aber wieder auch total gut! Eventuell ist der rosa Farbton, der mich abgeschreckt hat (und ihr werdet jetzt sagen: nein, dass ist der under Fabrton, mehr türkis, wasweißich. Ich kann euch nicht sagen, ob es eine kindliche Verweigerungshaltung Farben gegenüber ist, die sich in einer Rot/Grün-Schwäche manifestiert hat, oder einfach nur letzteres.) die Platte auszupacken und aufzulegen!

Verdammt gut hörbare Songs. Fazit: die Band kloppt auf echten Instrumenten rum und geht nur in der Freizeit auf den Obi-Parkplatz.
„Streitgeist“ erscheint beim Majorlabel als 180g Vinyl im Gatefold-Cover mit Download-Code. 400er Auflage in schwarzem & 99 Specials in türkisem Vinyl.

 

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

MC: kotzschmerztablette – live love laugh

Kotzschmerztablette – hab ich bei Bandcamp entdeckt und habe mich natürlich schockverliebt! So ein geiler Bandname!
Kommen aus Dortmund, haben sich den medizinischen Fortschritt und den Glauben an das Schlechte im Menschen erhalten, so schreiben sie.

Cover ist Linodruck, alles in einem Briefumschlag, ich komme nicht umhin das in diesem eingefügten Foto mal darzustellen, so klasse gemacht:

Es ist wirklich der Grund, weswegen ich Kassetten liebe!
Und der Release ist so aufgemacht, dass er AUF GAR KEINEN Fall in irgendeine Sammlung reinpasst; mal abgesehen davon die Frage stellt, ob ich den Umschlag behalten soll oder doch Tape und Umschlag mit Inhalt trenne….
Hurra, nicht genormt.

Die Musik von Kotzschmerztablette ist schrammelig schöner, deutschsprachiger Punkrock.
„nachfühlpackung“ spricht mich direkt an. Krass geile Mischung aus Synthpunk, NDW und einer ordentlichen Wut, die vielleicht aus dem Emo/Screamo kommt. Es entwickelt sich aber elativ schnell dahin, dass es sehr punkig wird. So Nina-Hagen-Style, was an der Sängerin liegt, die durch ihre hohe, fast schon keifende Stimme, der Band ihren Stempel aufdrückt.
„vernissage“ ist ein wütender Song, obwohl es in der Musik von Kotzschmerztablette recht ernst zugeht, trotzdem recht kindisch wirkt.
Sehr einfach ausgedrückte Wut über Menschen, die Kunstveranstaltungen machen.

„kribbeln“ hat genau diese Ernsthaftigkeit, die ich meine. Das Songwriting, die Effektwahl ist super. Die Stimme ist ein wenig zu deutlich. Ich denke, sie arbeiten gegen Hörgewohnheiten, doch etwas Angepasstheit fehlt. Manchmal habe ich schon fast den Wunsch eine Kotzschmerztablette zu haben, damit die Frequenz meines Tinnitus und die von Jana’s Stimme miteinander Freunde werden können.

Neun superspannende Songs auf dem Tape. Die richtig Bock haben zu spielen.
Die Texte (bspw. „spirale“ über Gewalt in einer toxischen Beziehung) sind durchweg super. Manchmal repetitiv, aber gut!

Der Raussschmeißer ist „kein Anschluß unter dieser Nummer“ – ein inhaltlich, wie musikalisch guter Abschluß.

Erschienen via kopishop 

Veröffentlicht am 2 Kommentare

fanzine: rauditum #10

Die neue Ausgabe #10 liegt hier.
Ich gehe mal chronologisch durch.
Klare Worte im Impressum des Rauditum, wie immer mag man schon sagen.

Als ersten Text gibt es „a message to you skinhead“, der gar nicht von ihm ist, sondern aus einem Zine namens „Skintonic“ und der Text ist von 1989 – und einfach jedes Wort darin stimmt immer noch!
Sehr gute Wahl.
Es gibt Bandvorstellungen zweier Bands, die unterscheidlicher nicht sein könnten!

Es gibt ein fortgesetztes Interview mit Gaz Stoker, der bei Red Alert und Red London Bass spielt(e). Ein wirklich mega ausführliches Interview! Wer alles über Gas wissen will: hier wirst du fündig.

Die logische Fortsetzung des Eingangstextes sind da die unpolitischen Bands und was aus ihnen geworden ist, wie sie sich positioniert haben mit der Zeit.
Das ist eine richtig gute Aufklärungsarbeit. Man spricht heute von Awareness-Teams. Wenn das Rauditum etwas ist, dann ein Awareness-Team!
Wenn Bands ungenau und unscharf sind, dann dürfen sie gerne in ihrem Proberaum bleiben.

Ein gutes Interview, weil sehr genau und informativ, mit dem Kuhlengräber. Der macht einen Youtube-Satire-Kanal einer ganz eigenen Art „Geschichten aus dem Grab“. Die Schwierigkeit, die ich hier mal anmerken muss, die ich mit der komplett verstellten Stimme habe ist: ich verstehe ihn oft nicht. die ganzen Overlays mit Sounds und der Musik.
Ganz am Schluß finde ich wieder etwas, bei dem ich mit Ugly komplett übereinstimme, da geht es um den Krieg der Palestinenser gegen die Juden.
Es ist aber die Hamas gewesen, die den israelischen Staat angegriffen haben.
Fazit von Ugly ist: erst wenn die Ursache von Kriegen abgeschafft wurde, gibt es keinen Grund mehr Krieg zu führen!
Mein Fazit: Pazifismus sollte sich darin niederschlagen, dass unsere Regierung jedewede Waffenlieferung ablehen.
Pazifismus ist doch verpflichtend, oder? Es hilft dann auch nicht, die Partei zu wählen, die Russland einfach das Land geben würde.
Danke für’s Denken-anregen!

Ugly macht sich Gedanken über eben Israel, Bayer (Rechtsstaat/Freistaat), Die letzte Generation, Klimakleber, Vereinte Nationen. Mega!

Es folgen noch ein Interview und ganz viele Reviews. Das allermeiste Mucke, die ich nicht höre, da ich mit Oi und Artverwandtem nicht viel anfangen kann.
Die Grafik bliebt sich seit einigen Ausgaben, vermutlich dem Macher geschuldet, gleich. Ugly macht das Heft inzwischen als Egozine.

Ihr merkt, ich spreche diesmal nicht wirklich alles aus, kauft euch verdammt nochmal dieses Heft. Oben der Instgramlink, bei FB oder bspw bei Black Mosquito.
76 Seiten vollgepackt. Rauditum. Geil!

Veröffentlicht am Schreib einen Kommentar

MC: bleak monday – flies & destruction

Auf dem Konzert im Kohi spielten vor Berlin 2.0 die neue Band Bleak Monday aus Karlsruhe.
Sie machen elektronischen New-Wave. Synthwave.
Das (muss ich sagen doch sehr teure) Tape habe ich mir am Merchtable mitgenommen. Es handelt sich um die beiden Demos „flies“ und „destruction“ auf einem Mixtape.

Die Band hat alles selbst aufgenommen und besteht aus einem Gitarristen, einer Sängerin und einem Synth-Persussionisten (falls man das so nennt im Synthwave). Letzterer ist kein geringerer als Hubu. Wenn ihr das Interview von Coltaine in der aktuellen Ausgabe #11 lest, erfahrt ihr einiges! Kurzgefasst: er hat schon einige Bands in Karlsruhe aufgenommen und ausch schon in so einigen gespielt.

Dieses EBM ist ja so gar nicht meine Welt. Was ich aber sagen kann ist, dass es total angenehm gemischt ist, das geht richtig gut ins Ohr.
Die Synths nerven nicht, der Gesang passt genau dazu. Wobei die Sängerin bleibt sich oft sehr gleich und spielt noch nicht ihr ganzes Spektrum aus.
Tanzbar, klanglich, musikalisch abwechslungsreich. Mal fast schon melodisch, dann wieder düster, sich hinter Halbtönen spukend verstecken.

Macht zusammen acht Songs! 
Selbstproduziert, noch kein Label.