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video: NO°RD – wir

Die zweite Videoauskopplung „wir“ schließt mit der Story im Grunde da an, wo der letzte Clip „Horizont“.
Der Schlafanzugmensch schlurft weiter durch sein Leben, in die nächste Kneipe.
Wähnt sich sicher, doch was ist schon sicher? Dieses Leben?

Vorgeschmack auf das kommende Album „Böse Wetter“.
Bleibt dran und schaut, ob und wie diese Story weitergeht!

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MC: sheeple – faszinosum

Die Band Sheeple kommt aus Dortmund und macht Punk.
Und mit Release #377 erreichen Bakraufarfita Sphären, in die wenige Labels in diesem Format, dieser Szene, Genre, was immer, in die nur wenige vordringen.
Auch ein Wahnsinn, was ich davon schon alles inzwischen besprochen habe!

Nun also Sheeple, sie machen lärmigen Punk. Kann man auch Anarcho-Punk oder Deutschpunk nennen. Ein gechipptes Schaf mit blutendem Auge ist auf dem Cover. „Faszinosum“ wartet mit acht Songs auf. Ist eine Kassette, und ich kann nicht gucken, wie lang die läuft. Ich denke, ich gefühlten Minuten, sind es vielleicht 10.
Angepisster Krachpunk der ab und an eine gewissen Melodie aufwartet. Drei Menschen, Pau, Sascha und Josh nehmen sich Instrumente und vertonen in voller Lautstärke all das, was sie extrem anpisst.
Sheeple räumen mit dem Vorurteil auf, „NZS SND DMM“, dass Nazis dumm sind. Es sind keine Springerstiefel tragenden Glatzköpfe mehr. Nein, sie sind Lehrer, studieren Jura und sitzen im Bundestag. Eure Eltern könnten Nazis sein.
Mit „Crowdfunding“ wird aufgeräumt.

Aber Sheeple sind auch witzig, sie wollen unterhalten, Lachsmiley.
„öko“ ist ein echt guter Text:

nix zu reden und sich trotzdem unterhalten
kein bock auf euch aber trotzdem hingehen

der Fels in der Brandung ist dan ein Oettinger Cola-Bier.
Tatsächlich ist das nicht so ganz meins. Es ist gut gespielt, für ein Demo absolut tippitoppi und genau so, wie die Band ist, ist sie absolut richtig. Aber gecätscht hat mich das nicht.
Wer auf AKJ steht, Pogendroblem und Black Square (ohne die ganze Politik), kann Bedenkenlos zugreifen.

 

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LP: erai – only future

Diese Platte von der berliner Band erai hat mich mit einer anderen Bestellung (and then i feel nothing) erreicht. Was aber nicht heißt, dass sie nicht auch auf dem Plattenteller UND in der Reviewsection landen darf. Platte erschien bereits 2021.
erai machen Emo. Screamo. Viel Spannung, von leise nach laut und wieder zurück.
Furztrockene Gitarren treffen auf (indian summer) Gesang, knackige Drums. Erinnert mich sofort an We Had A Deal, die ich schon sehr mochte. Aber auch die tollen Tiger Magic (beide Bands gibt es nicht mehr).
Ich bin nicht so drin in dieser besonderen Szene, doch lasse mich ab und an gern mitnehmen, mitziehen, mitreißen, wenn eine so gut gespielte Wall of Sound mich packt. Die Songs sind nicht gerade kurz mit sechs Minuten, durch die abwechslungsreichen Gitarren, ab und an gibt der Bass einen schönen Lauf rüber in den nächsten Ausbruch.
Da steckt auch viel Post-Rock drin, fast könnten erai auch eine instrumentale Band sein, das würde genauso funktionieren. Hier fallen mir Bruecken und This Will Destroy You ein.

erschienen via lifeisafunnything – transparentes Vinyl.

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fanzine: monkey business #29

Das Monkey Business Numero 29. Endlich komme ich dazu, es mal zu reviewen!
Denn irgendwann habe ich schon mal getauscht und habe wohl nicht darüber geschrieben; hole ich hiermit nach!
Es geht um: Fussball (vor allem den VfL Osnabrück). Ge-nau mein Ding.
Ist super gemacht, jede Seite lesenswert, wenn mich doch nur Fussball irgendwie anmachen würde. Sie waren in Nordengland (Sunderland), in Italien und in der Schweiz und berichten von ihrer Tour.
Sie positionieren sich ganz klar Antifaschistisch. Dazu gibt es auch einen Bericht „kleine Kriegsretorik-Kritik“. Weil viele Sportjournalisten nicht mehr über den Sport schreiben oder sprechen sonder wie über ein „Inferno auf dem Schlachtfeld“ mit „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ – genau, das sollte man doch mal schön bleiben lassen!
Wäre da nicht die Extraportion Punkrock im Heft! Reviews, ungeordnet, über Platten, Filme, Konzerte, Fanzines, ein Rundumschlag. Aber Leute, ihr habt bei meinem Review zur Ausgabe #8 meine Emailadresse vergessen, wo kann man das Heft denn bestellen?
Ver-mutlich, sind die Boys genauso verpeilt, wie ich. Man bedauert, dass ich beschlossen habe, nach meiner #10 Schluss zu machen.
Das habe ich wohl ebenso verwirrend dargestellt, wie meine Verkaufstrategie, haha!
Private Gedanke wie Popbands Symbole der Subkultur ausbeuten. Mega!

All in all supercool gemacht. Gibt es hier zu haben 😉

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LP: magdebored – es bleibt komplex

Wo will man eigentlich noch hin, wenn man (madge)bored ist?
Wenn man abgehängt ist, wütend überm Fensterbrett hängt, mehr außen als innen, kurz vorm Fallen.

Magdebored machen das in ihren Texten sehr anschaulich und unterlegen das mit passender Musik. Meist New-Wavig bis Post-Punkig. „atmen“ Manchmal aber auch ordentlich dahingerotzt, mehr Indie als Punk. „kopp“
Die Lyrics durchweg lyrisch und nicht plakativ. 2019 hörte sich das auf ihrem Demo „angefressen“ noch ein wenig anders an. Ich berichtete. Sie haben sich Zeit gelassen mit ihrer Platte. Vier Jahre sind vergangen. Und vom Demo-Sound und der Art zu spielen haben sie sich weitestgehend verabschiedet.
Der Sound immer noch rough, dennoch gut aufgenommen und gemischt. Das ist alles durchdacht und so gewünscht. Da steckt für mich auch der allerkleinste Wehrmutstropfen drin: die Gitarre ist mir ein wenig zu schwammig gezerrt.
Ansonsten wirklich gut. Da die Drums auch mal mit dem Elektropad gespielt werden, der Bass sich (unbedingt) nach 1978 anhören muss, alles, um die Eintönigkeit mit musikalischen Farben auszufüllen!, ist das Soundbild in sich auf jeden Fall stimmig.
Im Bierschinken Podcast erzählen sie mehr darüber.

Magdebored erzählen, so als Gesamtbild, von einem Leben im Beton, diesem oft kalten gesellschaftlichen Wind, der um die Häuser weht.
Spannend wird es, wenn die Band komplett in ihrer musikalischen Raum-Zeitkrümmung verschwinden „gardinen“.
Die Platte kommt einheitlich in fast schon lebensfrohen Grautönen. Mit Texteinleger. „es bleibt: komplex“ ist nah dran am Meisterwerk.

Gibt es bei SM-Musik oder bei Jean Claude Madame.

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LP: drunk motorcycle boy – drunk motorcycle boy

Drunk Motorcycle Boy haben eine neue EP raus. Selbstbetitelt. Nicht zu verwechseln mit der selbstbetitelten EP von 2014, zwinker. Nach einem weiteren Suchen & Finden eines Labels sind sie nun bei Disentertainment Records gelandet.
Ich verstehe nicht, wieso diese Band nicht den Fame hat, den sie eigentlich haben sollte! Kann sich da mal bitte jemand drum kümmern!
Klar, alle sprechen in Vergleichen und zu viele Vergleiche sind ja meist so „och joah, das gibt’s ja schon, hör ich eh nicht. oder doch. ach, egal“
Ja, Drunk Motorcycle Boy ist Emo, sie können Hooks, sie können singen, sie können powern.
Sie singen ihre eigenen (Lobes)Hymnen – stimmt doch mal mit ein!

Sie ordnen sich selbst zwischen Hüsker Dü, (frühen) Foo Fighters und Samiam ein. Da ich meist nur deutsche Bands höre, sind mir diese Bands tatsächlich mal über den Weg (vorbei)gelaufen. Und Drunk Motorcycle Boy starten mit „we live we die“ in diese EP, ein Lebenszeichen, nach so einigem Auf+Ab in den letzten paar Jahren. 5 (!!) Gitarristen in drei Jahren, dann die Pandemie, aber Glaube, Liebe und Hoffnung sterben halt nie.
Das hört man jeder Note an. Melancholisch, wummernd, einprägsam, erfahren, sehnsüchtig, den Untergang feiernd, immer die Abendsonne im Blick.
Und der obergeile Titel ist ja „i want you to die like myspace“. Da steckt alles drin, was die Band ausmacht. Ihr Alter, die Erfahrung, die Lust, andere abzuholen und mit zur Party / Konzert zu nehmen.
Schlusspunkt ist dann wieder ein ruhigeres Stück; so haben sie das schon auf den beiden EP’s vorher gemacht, namens „don’t lose yourself“.
Nachdem ich nun die dritte EP von Drunk Motorcycle Boy habe, gewöhne ich mich langsam an die Kürze. Vielleicht funktioniert das ja auf Albumlänge gar nicht, zwinker?

Mitglieder spielen bei Kaput Krauts und auch bei El Mariachi (auch ein sehr sehr geiles Album!).

Gibt es beim Label zu kaufen. Disentertainment. (und sonst auch so im öffentlichen Raum, das Label ist scheins gut sortiert!)

PS: die allererste EP kam bei Backbite Records raus (Interview mit Mo in Ausgabe #8) und auf meinem Kanal gabs dazu die Tubenvideos und einen ersten Versuch für eine andere Band einen Clip nach ihrer Idee zusammenzubasteln. (der Song ist auf jeden Fall besser, als der Clip, aber irgendwann muss man ja irgendwo anfangen!)
Warum ich das erwähne?
Weil ich mit „lautstarke filme“ – das Kind hat nun einen Namen – diese Jahr noch so einige Clips mache, bzw. fertig gestellt werden. Watch out!

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MC: ennolicious – no gods no states

An dieser Stelle kann ja nur Werbung folgen.
Denn die klasse, man kann schon fast sagen, Polit-Melodic-Hardcorepunkband Ennolicious aus Durmersheim sind nicht zum ersten (und auch nicht zum letzten) Mal auf Krachige Platten  als MC erschienen.

Drei neue Tracks, die ordentlich Power haben, nach vorne gehen, und keine Fragen offen lassen.
Ein Video  zu „land of ignorance“ ist auch raus – und die Story dazu bekommt ihr in der nächsten Ausgabe der Provinzpostille zu lesen.

Gefühlt darf ich ja gar nicht wirklich mehr schreiben, ich kann es ja nur gut finden, sonst sollte ich die Band ja nicht rausbringen, gell!
Erschienen in Coop mit 30 Kilo Fieber Records und Kong Cave Radio.

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10inch: waran – zwang

Von Waran habe ich mir eine 10 Inch bestellt. Diese. Spontaner Bauchkauf, der mich auch beim dritten Mal immer noch nicht enttäuscht.

Nicht nur hat die Band völlig ausreichende sechs Songs auf den beiden Seiten untergebracht. Die Songs „flucht“ „zwang“ „form“ „puls“ „moskito“ und „logik“ so ziemlich gar nichts flasch.
Hardcorepunknoise-Gebräu. Eine Granate, die du auf den Plattenteller schmeißt und dann kommt die Explosion!

Die Gitarre ist messerscharf, die Trommeln haben richtig Druck. Der Sänger bringt in seinem Sprechgesang, der recht ausufernd ist – an was erinnert mich das? Surrogat? – jedenfalls, hat auch er ordentlich Druck und Pfeffer in den Vocals.
Das Schlagzeug leitet manchmal in den gar nicht so verqueren Takten über in einen neuen Part und erst dann wechselt die Gitarre.
Waran spielen richtig tight zusammen.

Der letzte Song „logik“ ist in meiner Welt der absolute Überhit. Er beginnt vertrackt, mit einem Beat, den ich nicht zählen kann (das zu können ist so Noiserockern vorbehalten!), und dann machen die aus dieser Noise, der einen Hauch von Primus spührt, machen sie durch einen ganz simplen Gitarrenakkord, den sie drei Mal spielen, einem kleinen Drumsolo überleitend einen Emo-Brecher! Der seinen ruhigen Part bekommt um sich dann richtig schön melodiös, melancholisch, textlich einprägend, das Ende propagierend. Im Viertel gegengepeitschte Snare, wieder geradeaus, um mit dem Anfangspart zu enden.

den Blick nach vorn, hält dich nichts mehr auf

und das ist leider so überhaupt nicht positiv gemeint. Und mit dieser Klatsche endet diese 6-Song-10inch.
Klasse!
Selbstproduziert, gibt es nur bei Bandcamp:

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LP: die Schornsteinfeger – nachts im trümmerviertel

Nachdem das bei meinen Kollegen vom Vinyl-Keks mal in einem Gespräch aufkam, dass man doch mal „andere Musik“ besprechen solle, als sich um seinen eigenen Kosmos zu drehen, fand ich das eigentlich eine gute Idee. Dann kamen die Vorschläge. Pop-Schlagerbarden. Für mich als Punk: NO FUCKING WAY!
Beim Keks sind wir vielfältig, geil, aber nicht bei der ProvinzPostille.
Also machte sich der kleine Punker auf die Suche; und ich musste gar nicht lange suchen. Nein, es war auch kein: ich habe es ausgesprochen und als nächstes bekomme ich in meiner Smartphoneapp Kaufvorschläge. Ich stolper also so rum und falle fast, taumle, kann mich aber vor Begeisterung schnell wieder fangen über das Label Frischluft Tonträger.
Aus dem Bauch der Freude heraus schreibe ich und Krischan, der Labelmacher und Mastermind hinter all dem, was dort zu finden ist, antwortet recht schnell.
Ich stelle fest: das ist ein komplett irrer Typ! Er hat über 30.000 Tonträger zuhause, die meisten sind Singles. Und diese nur anzuhören ist wohl zu wenig. Da muss, darf, also ein kreativer Output her. Und das macht Krischan mit Frischluft Tonträger nun schon über 30 Jahre. Bei Discogs finde ich den ersten Tonträger von 1987 „die Honigritter“.
Bisher knapp 20 Veröffentlichungen, wunderbares Artwork, alles sehr liebevoll gestaltet, mal als 7inch, mal 10inch, Flexi-Disc oder auch als Langspielplatte. So wie mir hier nun eine aktuellere vorliegt.

Die Schornsteinfeger – Nachts im Trümmerviertel, veröffentlicht Dez. 2022; darum soll es hier nun also gehen.

Es ist keine selbstgemachte Schlagermusik. Also nur teilweise selbstgemacht, aber auch nicht. Vor allem im Sinne von „selbstgemacht“ meine ich: da hat jemand zuhause viele tausend Platten und Krischan nimmt sie und mischt. Easy Listening-Schlager und Edgar Wallace-Jazz. Das wird neu zusammengwürfelt zu, ja, Popmusik, die den Klangteppich bildet. Darüber liegt immer mehrstimmiger Gesang mit recht witzigen Texten.
Auch nach dem dritten, vierten Reinhören kann ich immer noch nicht sagen, ob es da irgendeinen Bogen gibt. Ein wenig hilft mir das „Begleitdokument“ zu diesem Release.
Krischan ist es sehr wichtig festzustellen, das „Nachts im Trümmerviertel“ keineswegs zynisch sein soll, dennoch Angesichts des Krieges in Europa, es für den ein oder anderen so erscheinen mag.
Es gaht auf dieser Platte um die Wirtschaftswunderjahre der jungen BRD und soll gleichzeitig eine Allegorie sein auf das Überwinden einer Krise. Das zentrale Motiv ist Hoffnung.

Die Texte passen jeweils immer zur Stimmung der Musik. Wenn es mal etwas flotter, swingig ist, „unterwegs mit dem Fuldamobil“ ist es lebendig und witzig.
Jedenfalls ist es nie erwartbare Musik. Es gibt keinen Bogen der zu einem Schunkel-Refrain und alle singen mit führt sondern es kommt ein spannender Übergang, ein Pling, ein Swing, ein kleines Musikschnipselchen welches plötzlich für Spannung sorgt.
Und das alles durchaus gefällig für die Ohren!
Es könnte auch klasse Filmmusik sein!
„eine Tür, die da vorher nicht war“ „Träume hinterm Schwalbenloch“ „Glückwunsch lieber Radiergummi“ „so tanzt man in der Hammondbar“ – ihr könnt die K-Tel Scheiben eurer Eltern wirklich wegschmeißen. Unbedingt, die will keiner mehr. Geht mit der Zeit und lasst euch entführen. Ich fands (und finde es noch) mega, mich mal für eine halbe Stunde wegziehen zu lassen.
Die Songs sind übrigens alle sehr kurzweilig. Ich würde sagen so zwischen einer Minute bis maximal zweieinhalb.
Ich feier das hier schon ab, weil es in meiner Welt eine anarchistische Vorgehensweise ist, diese musikalische Welt einmal auf den Kopf zu stellen und umzukrempeln.

Somit hat der kleine Punker im großen Internet etwas überm Tellerrand gefunden, was ihn ausgebremst hat, darüber hinaus zu fallen.

Interview mit Krischan, der das Ganze im Alleingang betreibt.
Cloudberry Cake
Und noch ein wenig Musik:

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LP: bad affair – we are doomed

Bei Erscheinen des Albums „we are doomed“ gab es die Band Bad Affair schon nicht mehr. Wieso bestellt man sich also eine solche, dem Untergang geweihte Platte? Weil sie nur in der bestellten Stückzahl als Lathé-Cut produziert wurde. Zum Beispiel.
Und der Hauptgrund: die gute Musik!
Man könnte es ja schon fast als ein weiteres „Projekt“ des umtriebigsten Gitarristen im Punk bezeichnen, der in Hamburg in gefühlt jeder Band spielt, in der es schrammelig bis deutschpunkig zugeht: thommy. Yeah.
Aber noch ein, inzwischen mir geläufiges Tonstudio und Mischer stecken dahinter Off Ya Tree und Yannig.
Einfach insgesamt gute Voraussetzungen für ein geiles Album einer Band namens Bad Affair.

Auf dem Demo haben sie mir schon richtig gut gefallen. Nun ein top produziertes Album. Die Sängerin find ich richtig gut, zwischen Party und hingerotzte Vocals, findet sie hoffentlich bald eine neue Band! Die Lyrics drehen sich um Selbstbestimmung, Punk-Szene („i don’t care/know – recht hat sie!) oder auch „nein“ – das sind alles klare Ansagen, anders zu sein und die Welt nicht untergehen zu lassen, nur weil ihr zu  Idioten werdet.
Die Gitarren trocken, Stakkato, Drums und Bass machen als Backsection die Sache komplett. Ich finde, die klingen wie the Hives vor den 2000er, als sie noch rough und hart waren.
Es gab 65 Platten mit etwas über 20 Minuten Spielzeit und 13 Songs.
Zeit, das gute Stück anzuhören und in eure Playlist aufzunehmen: