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10inch: auspuff – we are auspuff

wat’n name. Auspuff.
Die gänzlich unbekannte Band Auspuff bringt eine 10inch in Eigenregie raus (ich nehme an, die Band hat mit CICI Records ihr eigenes Label gegründet)
Die Band wurde in 2020 gegründet und besteht aus zwei Menschen: Lisa & Raul. Sie spiel(t)en wohl auch schon mit / bei: Einkauf Aktuell, Leopard und Die Spritzen.
Das Scheibchen läuft auf 45rpm und gibt mir, ich lege Seite zwei zuerst auf, ein Gefühl von Beastie Boys auf ihrer Cooky Puss EP, wo sie erste Schritte im Hiphop machten. Das ist schön rough, mit einem Sprachsample unterlegt, es geht um New York. Überhaupt haben die beiden sich hart in NY verguckt, ein Aufkleber liegt bei „I (auspuff) NY“. Dafür kein Textblatt. Na gut, die Texte sind recht gut zu verstehen und repetitiv, da braucht man das jetzt nicht unbedingt.
Die Aufmachung dieser tollen Platte, macht das Fehlende wett.
Man ist bei der Herstellung wohl kreuz und quer mit farbgetunkten Reofen über die 100 Cover gerollt und hat hinterher den Schriftzug mit Glitzerverlauf drübergesprayt. Voll gut! Und das ganze dann noch in eine 10inch-Hülle! Die sind bei mir jedenfalls ziemlich rar!

Die zweite Seite bollert dann ordentlich mit „ich hab kein Gehirn mehr“ (… am Ende wollen sie auch keines mehr) und „du bist nicht gut genug“ (eine Ode an das Diktat des Drucks der Gesellschaft), sodaß ich bei Seite eins meine helle Freude am ersten Deutschpunkkracher „we are auspuff“ habe!
Das hat ordentlich Noise und Druck!
Und sie legen mit Anspieltipp „kittchen fantasy“ einen superironischen Klopper hinterher. Ich vergleich das mal mit Feine Nase. Hört da mal rein!
Zum Abschluss gibts noch mal so was wie „du bist nicht gut genug“ mit „sink tank“ klingt bei mir die äußerst noisige Platte an dieser Stelle aus.
Ich find die echt Bombe! Superabwechslungreich, auf jeder Party kann man, ja nach Stimmung, einen andern Track in die Plylist schmeißen und macht nix falsch.

Gibt es, meines Wissens nach, nur bei der Band, sprich direkt bei Bandcamp oder Mail.

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LP: 100 kilo herz – akustisch im gewandhaus

(dieser Review erschien schon beim Vinyl-Keks)
Am 03.02.2023 erschien die LP „akustisch im Gewandhaus“ von 100 Kilo Herz in den Shops und in euren Ohren; und ich hab keine Ahnung, wo ich diesen Review anfangen soll.
100 Kilo Herz, eine Punkband mit Gebläse-Sektion, die sich durch solidarische, kritische, herz-liche Lieder in unsere Herzen gespielt haben. Die im letzten Jahr einen berechtigten, wie auch von Seiten der Band reflektiert aufgearbeiteten, Shitstorm über sich ergehen lassen hat müssen. Eine (ist das noch?) Punk-Band die, durch die Bläser eben auch musikalisch unausweichlich, hochmelodischen Punkrock machen, mit Reibeisenstimme, Reimschema und Versmaß.
Nun stehen da, außer der ohnehin schon sechs-köpfigen Band, 10 Menschen auf der Bühne, die die Punkmusik der Band in ein akustisches Gewand packen.
Was ich mal vorweg sagen möchte ist, dass es für Punkbands heute wichtig sein sollte, in Locations und vor Publikum zu spielen, was „normalerweise“ nichts mit dem Sound anfangen kann. Oder auch nicht unbedingt mit dem permanenten Querulantentum und Gemaule über gesellschaftliche Probleme, der Untergangsstimmung, die permanent durch die Lyrics weht. Und das machen 100 Kilo Herz schon von Anfang an echt gut. An den Stellen, an denen ihr Sound zu seicht wird, ihre Songstrukturen zu überschaubar, erreichen sie hoffentlich genau die Leute, die sonst nicht hinhören!
Und der Inhalt kriecht in ihre Ohren und versetzt ihre Hirne in Schwingung und sie beginnen zu denken. Sich zu engagieren, was immer.

Folglich ist es für mich absolut schlüssig, dass sich die Band so in die Herzen eines größeren Publikums gespielt hat, das auch im Gewandhaus sitzt, wo sonst eben klassische Musik gespielt wird. Wo Dirigenten ein Orchester durch den Abend geleiten und nun eine Brass-Punkband steht, die vor einem sitzenden Publikum in weißen Hemden, Fliege und Krawatte ihre melancholisch, kritischen Songs zum besten gibt.

Diesen Song spielen sie auch im Gewandhaus als ersten. Im Text heißt es:

Na klar habt ihr auch Hobbys, man muss ja was riskier’n
Mit Aktien spekulier’n, ein wenig Geld transferier’n
Und ich bin mir sicher, ich kann genau so sein
Alle, die zu wenig haben, vom Restgeld befrei’n

Ist doch genau das richtige Publikum, sofern denn außer Fans auch Menschen dort waren, die sonst die besagte Klassische Musik erleben.
In der Promo heißt das „Punkrock meets Hochkultur“. Als alter Couchpunker kommt mir da schon ein hochnäsiges Lachen aus der Kehle, respektive dem, was ich oben schon schrieb. Also ein lachendes und ein weinendes Auge!
Auch könnte man meinen, da es ja bekanntere Bands gibt, die gerade im Halbjahrestakt exklusive Media-Books rausbringen, dass 100 Kilo Herz eventuell etwas hoch greifen, nach gerade mal zwei Alben.
Wobei die Band es einfach schafft, greifende Hooks und gute Texte in abwechslungsreiche Songs zu packen, und das eben in kürzerer Zeit, als manch andere. Ich kann die beiden Platten „weit weg von zuhaus“ und „stadt, land, flucht“ wirklich empfehlen!
Wie auch immer, die erste Seite, bzw. die ersten sechs Songs haben mehr Tempo und starten lebhaft in dieses Set. Seite zwei beginnt mit viel Piano zu den Songs „Laternensong“ und „Rücksitz“. Sind echte Gänsehautmomente.
Ich finde, dass man schon merkt, dass 100 Kilo Herz noch nicht die 100%-Profis sind. Aber genau das freut mich total, denn abgeklärte Rockbands gibt es echt genug und Punk lebt davon, dass man nicht alles perfekt abliefert! Die zusätzlichen Instrumente, gespielt von Stefan Didt (Saxophon), Jost Elvers (Posaune), Lorenz Fröhlich (Trompete) und Stephan Mühl (Percussion und Ukulele), bringen wirklich eine schöne Farbe in die Musik von 100 Kilo Herz.
Anspieltipps auf dieser Platte namens „akustisch im Gewandhaus“ sind ganz klar „an Ampeln“ (den mag ich sowieso voll gern und erinnert mich wahnsinnig an Captain Planet – und die sind auch eine ganz große Liebe) und noch „die Guten“!

Zum Abschluss: ganz großen Respekt an die Band, die sich da musikalisch absolut weiterentwickelt hat. Einzelnen Songs nicht nur einfach ein neues Instrument hinzugefügt, sondern auch an der Struktur gearbeitet hat.
Wer weiß, ob sie dieses Akustikset nochmal so aufführen; für dieses eine Mal allerdings wirklich klasse gespielt und mit maximaler Leidenschaft vorgetragen.
Könnt ihr hier live erleben:
20.01.23 Bitterfeld, AKW
21.01.23 Husum, Speicher
27.01.23 Zwickau, Kein Bock auf Nazis Festival
26.05. – 27.05.23 Kronach, Die Festung Rockt
24.06.23 Münster, Vainstream Rockfest

Das hier präsentierte Mediabook mit LP und Booklet gibt es bei Coretex.
Die Version im Gatefoldcover bei JPC
Erschienen bei Bakraufarfita Records. Aufgenommen im Rahmen der Reihe „Leipzig klingt weiter“.

PS: Wer nun in diesem Review vermisst, dass ich mich mehr äußere zu den Vorwürfen gegen den Ex-Gitarristen der Band (2021 bereits aus der Band ausgeschlossen), der kann sich sehr gerne das Statement von Rock am Berg Merkers vom Sommer des letzten Jahres durchlesen (und den Links dort folgen). Inzwischen hat sich einiges getan. Die Band und auch ihr Label Bakraufarfita haben sich konsequent um Aufklärung und Aufarbeitung bemüht. Ich habe da einiges mitgelesen, denke, die Band und die Crew machen das sehr gut und sind mit ihrer Art & Weise damit umzugehen wesentlich näher am Menschen und Geschehen, als so manch andere; hier nenne ich keine Namen.

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LP: scheissediebullen – simulation eines guten lebens

Die Freiburger Scheissediebullen bringen ihren dritten Longplayer raus, nachdem es 2013 „aufschwung“ und 2016 „anwohner raus“ erschienen ist.
Bei Gunner Records sind sie geblieben und „Simulation eines guten Lebens“ erscheint ergo wieder dort.

Das Cover ist aufwendig im Punkrock-Kritzelstyle. Glücklicherweise nicht auf kariertem Papier, ich würde sonst Rückschlüsse auf etwaig verlorene Schulstunden ziehen, in denen, statt der Performance der Leerkraft zu folgen, das Schreibgerät leergeschrieben wurde.
Die Vorderseite mit einem verträumten Punk, der aus seinem recht aufgeräumten Zimmer in die graue Welt (mit Atompilz) schaut, auf der Rückseite wohl die, möglicherweise von ihm beschmiertes Mauerwerk, Graffitis der Songtitel. Die finde ich allerdings etwas chaotisch angeordnet und unleserlich; da hätte man doch auch gleich einen Deathmetal-artigen Schriftzug… der ein oder andere ist vielleicht nicht ganz so lost wie ich.
Ein vier-seitiges Booklet mit allen Texten liegt bei. Auch optisch sehr schick.

Scheissediebullen machen recht gediegenen Deutschpunk mit recht schlauen Texten. Nach der ersten Runde fetzt mich das noch nicht so richtig, also nochmal von vorne.
Was die Band sympathisch macht sind ihre Spielfreude, der gute Sound und die Zitate. Ich finde Slime, die Toten Hosen, ihr könnt ja auch mal ein bisschen suchen!
Sie sind sich selbst nicht zu schade, Melodien zu klauen und selbstironisch über sich zu singen.
Ziemlich direkt ist beispielsweise „Philosoph“, einer umfassenden Kritik am Werk des Philosophen Sloterijk, der siet zu vielen Jahren an der Karlsruher Unität sein Unwesen treibt.
Erinnert mich desöfteren an Alarmsignal, wer einer unbekannteren Band eine Chance geben möchte, ist somit bei Scheissediebullen ziemlich sicher am richtigen Ort in der Plattenkiste.
Super Songtitel wie „La Deutsche Vita“ oder auch „Sommer, Strand & ein paar Leichen“ machen die 14 Songs eben selbstironisch, aber auch sozialkritisch und politisch. Ja, ein „so tun als ob wir ein gutes Leben führen“ das ist das Thema der ganzen Scheibe. Ist es ja mit der Punkmusik im allgemeinen.
Für Menschen die Mülheim Asozial mögen oder auch die erwähnten Alarmsignal.

Schöne Bundles der „Simulation eines guten Lebens“ (100 Stück limitierte LP mit silbernem Vinyl und Riso-Print, sweete Bundles mit unserem neuen Shirt (starring Hündin Pippa!!) oder einfach die CD oder LP) gibt es bei Gunner direkt.

(dieser Review ist freundlicherweise auch schon bei Vinyl-Keks erschienen)

 

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CD: klotzs – sucht vol. I

Statt einer angkündigten Doppel LP „sucht“ von Klotzs, die für irgendwann Herbst 22 angekündigt war, nun für Frühjahr 23, kommt eine CD. In zwei Teilen.
Teil eins, im Gatefold-Pappschuber, ist mit neun Songs bestückt. Die gab es beim Konzert im November bei den Konzerten mit Duesenjaeger. Man konnte seine Email-Adresse hinterlassen für den zweiten Teil, aber ich weiß ja, dass die LP kommt, was soll ich mit dem ganzen Plastik.
Nun, ich habe mir eine CD / MD -Kombination besorgt, kann nun alle eure CD’s endlich wieder in ein Abspielgerät tun; was ich aber gar nicht will.
Egal bei Klotzs, die sind toll, da will ich doch mal lauschen. Ja!
Und das solltet ihr auch:
Ein klein wenig bleiben sich Klotzs natürlich treu. Die fetzigen Punksongs gibt es immer noch, die mit Intelligenz, Wortwitz und Spielfreude nur so strotzen!
„sand“, damit geht’s los, doch „lokalpatriot“ ist ein Hit, ALTER, wie geil ist das Ding. Und „drachenstadt“!
Doch sie machen sich auch an eine andere Gangart heran. Sagen wir mal: jazziger Indierock. Wobei Jazz nicht das beinhaltet, was ihr jetzt denken wollt. Und auch „indie“ ist wohl nicht das beinhaltet, was der Fortsatz „rock“ mit sich bringt. Klotzs machen das eigen-willig.
Inge ist der Multi-Instrumentalist bringt da schon so einiges ins Multirecording-Gerät, wie bei diesem Kleinod, dessen Titel mir grad nicht einfällt, mit dem Saxophon, welches hart nach New York klingt!
„kennzeichen D“ ein wahnsinnig guter Text.

Ich will es kurz machen, denn diese CD ist ja nur ein Teil, ein Appetizer. Mir hat er Appetit gemacht. Das Album wird toll! Klasse Artwork!

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7inch: main line10 vs tourette’s – the opposite of beeing kind

Tourette’s vs Main Line 10; und endlich mal ne Mönchengladbacher Band, die nicht im sonst übelichen, musikalischen, Dunkel der Stadt abtaucht.
Bei Dr. Skap Records hab ich das Ding bestellt und meine Freude daran. Die Bands haben sich das geteilt, da sie im Herbst 2022 gemeinsam eine kleine Europatournee gemacht haben.

Die Tourette’s sind seit 1997 unterwegs und macht hochmelodischen Punkrock in Tradition so einiger amerikanischer Bands. Wobei „the edge of sickness“ das recht ernste Thema des Alkoholismus anspricht.

Mit „no promises“ dreht sich um die Suche nach einem Selbst. Gut gespielt. Nice. Fast schon verhalten.

Mainline 10 überaschen mit „ohana“ mit einem fast elfengleichen Track, der sehr poppiger Natur ist; ein Liebelsied. Um dann mit „heart beat“ einen NuMetal/Hardcore/Melodicpunk-Brett hinzulegen; cool.
Es geht drum, den Herzschlag des anderen zu spüren, statt sich gegenseitig zu verscheißern. Die Band aus Mallorca, bringt ordentlich Power auf die Platte. Abwechslungsreich.

Die ganze 7inch – in der Kürze liegt die Würze, wer auf Melodiccore-Kram steht ist hier hart richtig, gebt den beiden Bands ne Chance, sie sind gut!
Musik gibt’s nur by spotifei. Das verlinke ich nicht.
Release als Coop von Intersphere Records, Melodic Punk Style, High End Denim Records, 20 Chords Records, Wrecking Crew Records, Fast Decade Records und eben Dr. Skap Records.

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MC: l’appel du vide – abwärtsspiralen

Vor einer ganzen Weile hatte ich bei Insta gepostet, dass ich dieses Tape reviewed habe. Jo, war aber nicht so.
L’appel du vide – abwärtsspiralen. Die Band schrieb mich an, dass das aber gar nicht inline sei. Ich schrieb zurück „kommt in Kürze“. Jetzt find ich das hier in meinem „Stapel“ und es ist einfach nicht abgeschickt. Ja sag mal… Kann doch wohl nicht wahr sein. So ein gutes Tape!

Also los: „Delirium“ ist ein wirklich großartiger Track! Durch das monotone und repetitive kann er auch recht schnell auf den Sack gehen. Die Band schafft es aber, aus den gefühlt 14928 Effekten, die sie auf Gitarre und Synthies hat, eine ganz eigenwillige und trotzdem homogene Mischung durch die Boxen zu jagen. Der Song dreht sich in den Lyrics um Corona, um euer Geschwurbel. Doch in der jetzigen (Anfang 2023) Zeit bin ich mir manchmal gar nicht so sicher, ob „uns“ nicht das Geschwurbel weggenommen wurde von den Quarkdenkern. Manchmal ist einfach nicht mehr so ganz klar, wo die Trennlinien nun verlaufen müssen, und was unsere Inhalte halt nicht mehr hergeben müssen – sondern eben nun bei den Aluhuttträgern liegen. Ich hoffe, ihr vesteht, was ich meine!
Der nächste Hit jagd dann auch gleich hinterher „das programm“.

Da ich die 7inch, und diese Songs sind auf Seite 1 dieses Tapes, bereits reviewed habe: hier – widme ich mich schnell Seite zwei, denn da stecken die Extrasongs, die wohl vor den Songs zur Single aufgenommen wurden.
Es beginnt mit dem, man kann schon sagen, Discosmasher „stille“ um danach direkt eine Kehrtwende ins Endsiebziger-Fahrwasser von Joy Division zu machen mit „gift“. Es ist nicht einfach nur ne platte Kopie. „gift“ ist ein wenig disharmonischer, molliger. Und er geht mir, wie auch schon „delirium“ mit immer längerer Laufzeit ganz schön auf den Sack. Das Repetitive ist manchmal nicht so ganz meins.
L’appel du vide sind aber wirklich weit davon entfernt, mich zu nerven. Die Band spielt total gut zusammen und ein Blick in ein Livevideo bestätigt, dass sie richtig gut zusammen spielen!
„einer von hier“ live:

Kurz vor dem Abschluss gibt es eine elektronische Version von „das programm“. Es ist ganz klar kein Remix, wohl eher auch eine Demoversion mit Drumcomputer. Ist auch wirklich cool. Was für den Dancefloor.
Und der letzte Song führt uns an den „abgrund“ , bzw. die Band führt uns dorthin, oder möchte dort hinunter?
Das Tape gefällt mir richtig gut, wie ich schon schrieb, bei ihrem fast regelmäßigem Output, könnte da doch mal ein Longplayer bei rumkommen, oder?
Im Februar haben sie ein paar Gigs – Tendenz Nord & Ostdeutschland. Kommt mal in den Süden!
Das Tape gibt es nur via Bandcamp.

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fanzine: rohfassung #5

Endlich mal wieder eine Ausgabe der Rohfassung, einem Fanzine aus Magdeburg.
Zuerst entschuldigt sich die/der Macher*in, dass es ein wenig gedauert hat, bis eine neue Ausgabe raus ist. Ich kann da nur sagen: wir (ich schliesse mich da mal ein) brauchen so lange, wie wir brauchen. Punkt.
Auf jeden Fall hat sich das Heft gewandelt, es ist bunter, vielseitiger geworden. Es geht gleich los mit einer den Leistungsdruck widerspiegelnden Illustration von Minka Felder. Danach folgen einige Konzertberichte, wie dem 18. IMI Open Air, dem Werk 4 Open Air und einem Hofkonzert im Nexus in Braunschweig.

Etwas ernster wird es bei T6 Soli-Konzert, es geht um die Einschüchterungsversuche des Vermieters, die Wohngemeinschaft zu „entmieten“. Seit 2013 halten die Bewohner dem Terror des Vermieters stand. Respekt.
Mich überraschen sie mit einer super Aktion von Zehnagel Records: die haben ein Streuner-Tape gemacht. Was ne geile Idee, passt auf: es gibt 5 verschiedenfarbige Tapes, die mit teilweise unveröffentlichten Songs der Labelbands versehen, privat weitergereicht werden, man kann sie sich überspielen und muss sie dann weiterschicken. Klares Statement gegen Playlisten und Streaminganbieter. Saugut!

Es folgt das große Thema dieser Ausgabe, Flinta*. Aufbereitet (sagt man so?) wird das durch einen langen Artikel „Thema der Geschichte von Frauen -Haushalt / Frauenleben“, durch die Band ExtremMist und am Beispiel der Liebig34 in Berlin anschaulich gemacht.
Urknall1610, eine Flinta* HipHopperin kommt im Interview zu Wort und den kämpferischen Punchlines von Hida & Lukki, auch im Interview.

Megagute Ausgabe, holt euch eine!
Mail oder FB.

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LP: villages – excessive demand

Das Trio Villages bekomme ich hier rein. Die Scheibe heißt „excessive demand“ und ich fang mal mit dem leicht entrückten Cover an. Im Innenteil sind süße Törtchen. Außen kann man sie wiederfinden, daraus wird allerdings eine Collage mit Dingen aus den (?) 50er-Jahren? Die Band sagt, sie machen Post-Punk; letzteres höre ich da aber gar nicht. Eher elektronische Entfaltung. Mit Gitarren versehen. Eher sowas wie Depeche Mode oder so.
Die ersten beiden Songs [sic!] und „younity“ sind super tanzbar. „venice imprint“ schon etwas getragener poppig.
MIr fällt es etwas schwer, die Musik zu beschreiben, das merkt ihr wohl, Villages ist eher nicht so meine Musik; wobei die Platte wirklich gut durchläuft, da ist kein Ausfall, keine wilden Noise-kapaden oder zu viel Elektro. Das ist eine wohltuende Mischung für mein Punk-bekömmliches Ohr. Dream Pop wäre zu viel gesagt. Leichte Keyboardmelodien, sehr hohe Gesangsstimme. Filmmusik könnte es sein, wobei das ja nicht wirklich ein Genre ist, hehe.

Die zweite Seite empfinde ich als ruhiger, wobei ich vielleicht schon so irritiert bin, dass ich eigentlich erst beim Song „neal“ wieder einsteige und mich mitziehen lasse.
Eine durchweg gelungene Platte.
Erschienen als Coop Pike Records und It’s Eleven Records. Die Initiative Neustart Musik hängt da auch drin.
On Tour im Februar, schaut mal oben unter dem FB-Link, da gibt’s die aktuellen Dates!

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video: feel of the knife – catch my tears

Eine relativ neue, junge Band Feel Of The Knife, ich durfte sie kurz mal im Artcanrobert live sehen, hat sich fromiert und präsentiert ihre ersten Songs.
Hier mal ein erstes Video und den Linktree.
Viel Spaß mit der Band aus der Nähe von Karlsruhe. Sie machen melancholischen Feel-Good Reverb Rock.

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7inch: klotzs / arxx – split

Eine meiner Lieblingsbands Klotzs mit dem Hitgaranten Inge an der Barittongitarre und dem swingenden Trommler Sascha, äußerst umtriebiger Musiker by the way, haben eine Split 7inch mit der zwei-Frau-Kombo aus England Arxx raus.

Die beiden Bands wollten eigentlich gemeinsam eine Tour im Herbst machen, irgendwie hat das nicht geklappt, dann war die 7inch auf der kleinen Tour mit Duesenjaeger noch nicht raus, dafür von Klotzs eine hübsche CD (dazu später mehr), nun also diese 7inch, die ich direkt von der Band habe.
Es ist die insgesamt siebte 7inch für Klotzs, die zweite Split. Und das erste Mal, dass ich sie so bewusst in englischer Sprache singen höre.
Ich fange mal mit Arxx an, das Duo kannte ich bisher nur vom Namen und war gespannt, legte ihre Seite also als erstes auf. Sie selbst nennen sich ein „alt rock gal pal duo“ – whatever that means.

Ich würde sagen Post-Rock-Pop. Very gentle, very nice.
Alle ihre Videos machen süchtig, die Musik hart mitreißend. Toll; und schade, dass ich sie nicht live sehen konnte.
Ihr Song „Y.G.W.Y.W.“ ist etwas krachiger, sperriger, nicht weniger eingängig.
Dafür, dass es bei Arxx nur Drums, Gitarre und Gesang sind, die das Gesamtbld machen, ist es super aufgenommen und ich vermisse keinen Bass.

Seite Zwei wird von Klotzs eröffnet mit „Teatime“ und erinnern mich an einen Song, den sie schon geschrieben hatten. Alles beim Alten?
Findet es doch einfach selbst raus. Hehe. Er ist auf jeden Fall waviger, die Band verzichtet nicht auf eine (Effekt)-Remineszenz an The Cure; und das steht ihnen sehr gut.

Der dritte und letzte Song ist ein gemeinsames Werk Arxx & Klotzs und heißt „misery“. Er vereint die beiden Bands mit allen Instrumenten und Extras. Spannendes Stück.
Ruth Zadow hat das Artwork gemacht. Sehr schön, sehr klar.

Die 7inch ist erschienen beim Majorlabel. Noch nicht gelistet, kommt aber sicher bald.